Man of the Match – der fünffache Torschütze Yannik Jakubowski (re., Kilia Kiel). © 2024 Ismail Yesilyurt
Der FC Kilia Kiel ist das Nonplusultra in der höchsten Landesklasse in Schleswig-Holstein! Das darf man nach den letzten Begegnungen und dem 5. Sieg in Folge am Samstag auf dem Kunstrasen im Kilia-Stadion ohne Wenn und Aber in den Raum werfen. Der Spitzenreiter der Flens-Oberliga gewinnt eindrucksvoll gleich mit 8:1 gegen den Eckernförder SV.
Zweites 8-Tore-Spektakel
Damit gelingen der Mannschaft von Chefcoach Nicola Soranno nach dem 8:0 aus der Vorwoche gegen die SpVg Eidertal Molfsee erneut 8 Treffer. Herausragender Akteur bei den Gastgebern im Nachholspiel vom 19. Spieltag und der letzten Partie 2024 für beide Seiten ist Stürmer Yannik Jakubowski. Dem Topscorer der Oberliga gelingt ein Fünfer-Pack. Damit stehen beim Führenden der Oberliga-Torjägerliste 22 Treffer auf dem Konto.
Personalprobleme hemmen Kilia-Flow nicht
Die hohe Niederlage für die Gäste ist natürlich die Summe einiger Faktoren. An erster Stelle sicherlich die derzeitige bestechende Form der Kilianer. Auch wenn Soranno etwas einschränkt: „Jetzt kannst du sagen, kommt die Pause vielleicht zum ungünstigsten Zeitpunkt, weil wir im Flow sind. Aber man merkt schon, dass die Jungs auf sind. Wenn man bedenkt, die Woche über fast durchgängig nur mit 10 Leuten trainiert. Weil viele krank, angeschlagen. Gestern wussten wir gar nicht, wie viele Leute wir zusammen bekommen vor dem Training“, konnte Nicola Soranno am Freitag seinen Kader an seinen beiden Händen abzählen.
Mauik Haberlag muss mit vielen Hindernissen jonglieren
Aber auch Berufskollege Maik Haberlag plagten Personalprobleme, die schwerer wiegten. So saßen neben dem nach der Halbzeit eingewechselten ESV-Goalgetter (15 Tore) Christian Peters, der krank und angeschlagen, zunächst auf der Bank Platz genommen hatte, nur Ergänzungsspieler aus der U23 aus der Verbandsliga Ost. Aus diversen Gründen fehlten einige Spieler.
ESV wirft 1:8 nicht um
Zudem wirkte sich auch die zweiwöchige Zwangspause ob der Spielausfälle negativ aus. „Trotzdem muss man sagen, gucken wir auf uns und sagen, ja, in die Zweikämpfe sind wir nicht richtig gekommen. Und wenn sie dann Platz haben, dann sind sie halt auch sehr, sehr gut. So ist deswegen leider, muss ich so sagen, das Ergebnis okay vom Spielverlauf her“, lautete das Fazit vom Trainer des Tabellenfünften, der weiß, dass es eine Stärke seiner Mannschaft, solche Niederschläge gut zu verdauen.
Des Weiteren, um noch einmal auf die (Neben)Faktoren zurück zu kommen, waren die Trainingsbedingungen für den ESV in den letzten Wochen nicht optimal, um es vorsichtig zu formulieren. So musste u. a. ein Training vorzeitig beendet werden.
Serhat Yazgan eröffnet Torreigen
Aber wie schon eingangs erwähnt, ist die Performance der Soranno-Auswahl der Hauptgrund für den hohen Erfolg. Und den Weg dahin finden die Platzherren sehr schnell und spielen sich daraufhin in einen Rausch. Drilon Trepca setzt sich gekonnt, wie schon sehr oft in dieser Saison, außen durch und legt quer auf Serhat Yazgan zum 1:0, der sich gut durchsetzt und danach mit 9 Toren zusammen mit Julius Alt zweitbester Kilia-Torschütze ist. „Gleich die ersten Zweikämpfe für uns entschieden. Haben gleich gezeigt, dass wir präsent sind. Waren wieder zielstrebig im letzten Drittel“, erklärte Soranno den forschen Beginn, der sich nachhaltig wirkte.
Allrounder Yannik Jakubowski lässt es krachen
Anschließend folgt die Gala von Yannik Jakubowski, bei dem ein Einsatz zunächst fraglich war, da die Wade doch lange Probleme bereitete. „Wir sind froh darüber, dass er auf dem Platz stehen konnte. Und dann halt so ein Spiel hingelegt hat“, lobte Soranno seinen 34-jährigen Allround-Kicker, der aktuell als Stürmer im Winter seinen 3. oder 4. Frühling erlebt.
Danach passte alles bei den Landeshauptstädtern, die straight darauf zustreben, die 100-Tore-Schallmauer, wie in der Meister- und Aufstiegssaison 2022/23 (in die Regionalliga Nord), zu brechen. Nach genau zweidrittel der Saison fehlen noch 29 Treffer aus 10 restlichen Spielen für die 100.
Korsett passt: Kilia mit guter Figur
Sollte Kilia die Leistung konservieren, ist dieses Komplementärziel sicherlich kein Problem. Nicola Soranno hob aber noch einmal hervor, warum es seit etwas mehr als einem Monat äußerst gut läuft und er endlich mal in Ruhe die Spiele seines Teams genießen darf: „Aber man merkt einfach halt auch, wenn die Erfahren performen, wenn sie es gut machen, dass dann unsere jungen Spieler auch echt einen Schritt nach vorne gemacht haben. Dass die Jungs da mittlerweile schon helfen können, gute Spiele zu machen.“
Stimmen zum Spiel
Kilia Kiel: Pachulski – Ramo, Warncke, Ayyildiz – Voß – Trepca, Yazgan (60. Calikoglu), Alt, Acer (71. Senger), Waschko (77. Ködörgü) – Jakubowski.
Trainer: Nicola Soranno.
Eckernförder SV: Sievers – Schneekloth, Mohr, Zülsdorff, Thilo Lorenz (71. Wolf) – Wagner, Siemonsen (61. Handelmann), Woelki (68. Nic Behrens), Stoeterau (75. Röschmann) – Apitz, Dagtekin (46. Peters).
Trainer: Maik Haberlag.
SR: Mirka Derlin (TSV Dahme).
Ass.: Oliver Knoll, Joona Maxe.
Z.: 100.
Tore: 1:0 Serhat Yazgan (8.), 2:0 Yannik Jakubowski (16.), 3:0 Salih Ramo (18.), 4:0 Jakubowski (29.), 4:1 Leon Apitz (37., FE), 5:1 Jakubowski (45.), 6:1 Jakubowski (52.), 7:1 Seymen-Ahmet Ködörgü (83.), 8:1 Jakubowski (87.).