Übersicht VL Ost: TSV Plön überrascht SG Eck/Fleck mit 1:0

von Ismail Yesilyurt

Leon Petersen (Suchsdorfer SV), Neuzugang vom Gettorfer SC, gelingt der Siegtreffer in Eckernförde. © 2024 Ismail Yesilyurt


Der TSV Flintbek ist die Mannschaft der Stunde! Mit dem 5. Sieg in Folge macht sich das Team um Neutrainer Matthias Liebal, dessen Handschrift u. a. mit einer laufstark und bissig auftretenden TSV-Elf zu sehen ist, zum ersten Jäger von Spitzenreiter Probsteier SG.

„Die erste Halbzeit hatte einfach gezeigt, dass wir wirklich wieder stabil stehen hinten. Es schwer ist, bei uns durchzukommen“, sah Coach Matthias Liebal, wie seine Mannschaft die hohen Bälle leicht abfing.

Das 1:0 resultierte aus einem Pressing. „Malte Frahm hat das sofort erkannt. Hat den Ball abgefangen, ist Eins-gegen-eins gegen Torwart. Der Torwart hat gut reagiert, aber leider sind sie zusammen geprallt. Es war kein Foul“, beschrieb Matthias den Führungstreffer. Der Dänischenhagener Torwart musste danach ausgewechselt werden. Auch auf der anderen Seite gab es in der zweiten Halbzeit eine Verletzung: Keeper Tjark Klarmann fiel auf die Schulter und wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht..

Das 2:0 fiel noch vor dem Seitenwechsel durch einen Eckball, den Lukas Dagga in der Nachspielzeit ausführte. Die Windunterstützung nach der Pause nutzten die Flintbeker zu vielen Diagonalbällen. Und verpassten mit 2, 3 Chancen das 3:0. Das folgte nach einem Foul an Malte Frahm. Den fälligen Elfmeter verwandelte Mo Hübner zu seinem zweiten Treffer im Spiel.

„Erste Halbzeit war eigentlich gar nicht viel los. Sage ich mal. Also, es gab jetzt nicht Unmengen an Torchancen. Dänischenhagen hatte eine große, Flintbek hatte drei. Die erste resultierte aus meines Erachtens Foulspiel“, erklärte Frank Knocke in seinem Statement.

Der MTV Dänischenhagen kommt mit Schwung aus der Kabine, der aber nach 10 Minuten wieder abnahm. „Es ist jetzt nicht so, dass wir vollkommen chancenlos waren. Aber in Summe in den richtigen Momenten war Flintbek durchschlagskräftiger. Vielleicht auch energischer im Zweikampf. Und letzten Endes auch klarer im Passspiel“, resümierte Frank Knocke.

Frank Knocke (Trainer MTV Dänischenhagen)
Matthias Liebal (Trainer TSV Flintbek)

Der Suchsdorfer SV beendete seinen Anti-Lauf! Trotz guter Leistungen blieb der Aufsteiger zuletzt 5 Spiel in Folge ohne Sieg. Mit dem 3:2-Erfolg beim Eckernförder SV II stoppte das Team von Chresten „Credo“ Hilbich die Talfahrt bis auf den Relegationsplatz am Sonntag in der Verbandsliga Ost.

Beim Eckernförder SV stagniert die Positionierung um Platz 6 herum, nachdem die Elf von Jan-Niklas Pawel am 3. und 4. Spieltag die Tabellenführung übernommen hatte.

Die Kieler legten einen guten Start hin und nutzten ihre zweite dicke Chance zum 1:0. Da hatten sich Spielbeobachtungen von Coach Hilbich gelohnt, der eine Schwäche des ESV auf der rechten Seite lokalisiert hatte und deswegen Lukas Fleischer, der im Eins-gegen-eins sehr stark ist, von der rechten auf die linke Seite im linken Mittelfeld versetzte. Von links wurde die Führung eingeleitet.

Doch die Gastgeber kommen unverhofft zu dem Zeitpunkt zurück. Auch wenn Trainer Jan-Niklas Pawel meinte: „Alles in allem keine gute Leistung für uns. Auch wenn man sagen muss, dass nachher doch mehr drin gewesen ist.“ Die Hauptgründe für das 2:3 sah Pawel in zu vielen Fehler und fahrlässigen Aktionen seiner Kicker. Defensiv wie auch offensiv. So kann der ESV vor der Halbzeit ein 2:1 oder 3:1 vorlegen.

Doch nun waren es die Suchsdorfer, die zuschlagen. Der wieder einsatzbereite Marcel Reinke, den Hilbich auf der Zehnerposition als „Highlight der gesamten Mannschaft“ bezeichnete brachte den SSV zum zweiten Mal in Front.

In der Pause wechselte Pawel zwei Mal aus, was für mehr Stabilität in der Defensive sorgte. Das nicht nur aus Sicht der Eckernförder verdiente 2:2 wird dann mit einem Riesenfehler zunichte gemacht.

„Aber wir kriegen denn das tatsächlich noch hin, das dritte Mal die Führung zu erzielen. Da bin echt stolz auf die Truppe, dass sie nicht nachgelassen hat. Den Kopf nicht hat hängen lassen“, freute sich Chresten Hilbich, dass der eingewechselte Leon Petersen mit einer Einzelaktion das 3:2 erzielt. Im danach spannenden Spiel wurde auf beiden Seiten jeweils ein Elfmeter nicht gegeben.

„Wenn man seine Chancen nicht reinmacht, dann verliert man so ein Spiel. Suchsdorf hat es dann clever gemacht. So müssen wir bei uns selber anfangen“, fand Pawel die Gründe für die Niederlage in den eigenen Reihen.

Chresten Hilbich (Trainer Suchsdorfer SV)
Jan-Niklas Pawel (Trainer Eckernförder SV II)

Im Spitzenspiel beim Barkelsbyer SV gewinnnt der SVE Comet Kiel mit 4:2 und überholt den Kontrahenten mit einem Punkt mehr in der Tabelle. Und macht sich damit trotz großer Personalsorgen eine große Freude.

„Hochverdienter Sieg. Die letzten 10 bis 15 Minuten wurde es noch einmal kribblig, aber aufgrund der Personalsituation großes Kompliment an die Mannschaft“, resümierte SVE-Sportlehrer Steve Frank, der mit seinem Team mit 20 Punkten auf Platz 3 ist nach dem 11. Spieltag.

Die Gäste starten gut in die Partie mit dem 1:0 und verdauen auch den schnellen Ausgleich des Barkelsbyer SV nach einem Standard. Folgerichtig gelingt Teyi Lawson-Body die erneute Führung für die Kieler, die danach ein mögliches 3:1 verpassen.

Der 2. Spielabschnitt beginnt ähnlich wie nach dem Anpfiff. Doch das Ende bietet noch einmal richtig Spannung. Dank Keeper Lukas Losch und der Abschlussschwäche der Heimelf überstehen die Landeshauptstädter die gefährlichste Phase des Spiels.

„Über 90 Minuten verdiente Niederlage. Die letzte Viertelstunde hätten wir uns auch einem Punkt verdienen können. Was wir aber mit unseren Abschlüssen leider nicht getan haben“, stellte Barkelsbys Trainer Tim Czarnecki fest.

Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)
Tim Czarnecki (Trainer Barkelsbyer SV)

Alles Gut(sch) bei der SG Sarau/Bosau! Mit dem 2:0-Sieg im Kellerduell bei der TSG Concordia Schönkirchen verhindert die Elf von Tony Böhme den Absturz auf einen regulären Abstiegsplatz. Matchwinner ist Tom Gutsch, der beide Treffer zum 3. Saisonsieg der SG erzielt. Den zweiten per sicher verwandeltem Foulelfmeter nach einem Foul von Max Kühl an Saraus Stürmer Julian Hagedorn.

„Wir haben kein gutes Spiel abgeliefert. Zu viele Fehlpässe, Zweikämpfe nicht richtig angenommen. Beide Teams hatten kaum klare Torchancen. Ein sehr hitziges Spiel mit einigen unsportlichen Aktionen der Gäste, die nicht geahndet wurden“, kommentierte TSG-Übungsleiter Kelvin Reiman.

„Ich bin super happy über dieses Ergebnis. Einfach auch, weil wir das endlich mal clever gespielt haben, clever gewartet haben, uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“, gefällt Böhme, dass ein Großteil seiner Ansprache auf dem Rasen umgesetzt wurde.

Die Schönkirchener verteidigen gut gegen die spielstärkeren Gäste und lassen nicht viele klare Gelegenheiten zu. Selbst sucht die Concordia bei ihren Versuchen ihren flinken, trickreichen und wenigen Stürmer Reza Moradi, der bisher bei 3 Saisontreffer steht. Doch entscheidend durchsetzen kann sich die TSG gegen die aufmerksame SG-Defensive nicht. Belohnt wurde die Geduld der Sarauer schließlich innerhalb von 7 Minuten im chancenarmen Match.

Tony Böhme, der einen Vergleich zur Süd-Staffel zieht, in der die SG Sarau/Bosau die letzte Saison auf Platz 5 beendete, erkennt: in der Ost-Staffel wird viel gearbeitet und gekämpft, in der Süd-Staffel mehr Fußball gespielt. Den Spagat und Anpassung wird die SG langsam hinbekommen. Mit Geduld wie bei 2:0-Sieg am Samstag.

Tony Böhme (Trainer SG Sarau-Bosau)

Die Überraschung dieses Wochenendes in der Verbandsliga Ost kommt aus Fleckeby. Dort unterliegt Landesliga-Absteiger SG Eckernförde/Fleckeby im Heimspiel mit 0:1 dem TSV Plön. Die Plöner befinden sich in dieser Spielzeit in einem großen Umbruch und tief im Keller.

Das Tor des Tages markiert Moritz Kieback mit einem tollen Schuss in den Winkel schon nach 3 Minuten. Damit verlassen die Ostholsteiner den letzten Tabellenplatz mit 8 Punkten. „Passt irgendwie bei uns gerade. Ein Schuss, der geht rein. Danach haben wir, glaube ich, 80 bis 90 Prozent Ballbesitz“, konstatiert Trainer Björn Brünglinghaus.

Doch daraus kann die SG, die mit der zweiten Niederlage in Folge von ganz oben auf Platz 4 zurückgefallen ist, nicht viel Kapital herausschlagen. Die einfallslosen Angriffe kann das Plöner Catenaccio sehr gut abschmettern. Zu sehr fehlt es an der Genauigkeit im Spiel der Gastgeber. Vielleicht auch eine Folge der zuletzt schlechten Trainingsbeteiligung aufgrund einiger Verletzungen. So konnte in der Spielwoche nur einmal trainiert werden. Der TSV Plön dagegen trainiert gut und stimmungsvoll im Abschlusstraining am Donnerstag,

Keeper Nils Fischer (TSV Plön) über sein erstes zu Null freuen. © 2024 Ismail Yesilyurt
Keeper Nils Fischer (TSV Plön) über sein erstes zu Null freuen. © 2024 Ismail Yesilyurt

Das macht sich auf dem Platz bemerkbar in einem gut funktionierendem Kollektiv. Ganz vorne mit Kapitän Sören Balk, der bald alle Positionen bei den Plöner gespielt haben dürfte. Da auf beiden Seiten eine der wenigen Angriffe nicht erfolgreich beendet wird, bleibt es beim 0:1.

Nicht nur die Niederlage ärgerte Björn Brünglinghaus, der wie sein Kollege auf der anderen Seite unzufrieden war mit der Schiedsrichterleistung. So erhält Adel Daquri eine „völlig unberechtigte“ Gelb-Rote Karte. Völlig unbeteiligt in der Szene mit Meckern wird Daquri zufällig ausgewählt und sieht seine zweite gelbe Karte im Spiel.

Da sind einige skurille Entscheidungen getroffen worden. Nichtsdestotrotz haben wir heute dann, würde ich sagen, in Summe verdient gewonnen. Schön eklig weggearbeitet“, freute sich Mats Böckmann-Rixen über unerwartete 3 Punkte.

Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)
Björn Brünglinghaus (Trainer SG Eckernförde-Fleckeby)

Die SG Oldenburg/Göhl macht mit zwei beeindrucken Heimsiegen einen großen Satz aus dem Keller ins gesicherte Mittelfeld der Verbandsliga Ost. Nach dem 6:1 vom letzten Samstag gegen den Gettorfer SC folgte ein 5:0 gegen den MED SV am Freitagabend in Göhl.

Aus Sicht der Gäste aus Kiel war es eigentlich wie auch bei den letzten 5 Niederlagen zuvor. Einem guten Spiel steht am Ende eine Enttäuschung gegenüber. Spielertrainer Kandil Rashid modifizierte leicht das oft praktizierte 4-1-4-1 in ein 4-2-3-1 um. Auch ohne ihre zwei starken Offensivspieler Keba Bayo und Moses Ogodogbo suchte MED damit sein Glück im frühen Stören des Gegners.

Die SG Oldenburg/Göhl kommt mit der Spielweise des MSV in der ersten Halbzeit nicht zurecht. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit 1:0 da in die Kabine gehen“, weiß SG-Trainer Jens Theuerkauf, wer die Heimelf vor einem Rückstand bewahrte. Keeper Mike Benecke hat eine Sahnetag erwischt und rettet ein paar Mal vor einem Gegentreffer.

Spielertrainer Kandil Rashid (re.) und der MED SV stecken in einer großen Ergebniskrise - die Leistung stimmt meistens. © 2024 Ismail Yesilyurt
Spielertrainer Kandil Rashid (re.) und der MED SV stecken in einer großen Ergebniskrise – die Leistung stimmt meistens. © 2024 Ismail Yesilyurt

Zum 1:0 trifft Mats Burmeister mit seinen 10. Saisongoal nach einem abgewehrten Eckball aus dem Rückraum. Die zweiten 45 Minuten sind ähnlicher Art. In einem insgesamt ausgeglichenen Match bleiben die Kieler bei ihrer Art und Weise, mit Pressing dem Gegner Probleme zu bereiten. Doch mit dem 2:0 früh im zweiten Abschnitt haben die Gastgeber in diesem sehr fairen Duell den Dreh raus. „Aber irgendwann haben wir dann eben gemerkt, ja wenn wir die erste Linie überspielen, dann sind wir ganz schnell vor dem Tor“, lautet das Rezept zum 5:0.

Bemerkenswert: Mats Burmeister mit schon 11 Toren in dieser Saison. Das ist genau ein Treffer pro Spieltag. Zudem die „Weltreise“ von Schiedsrichter Alexander Scheffel einmal quer durch Schleswig-Holstein von der West- an die Ostküste nach Göhl. Über 2 Stunden Fahrtzeit. Nach Mitternacht zu Hause. Das ist eine Leistung! Auch wenn Theuerkauf mit Vorstellung des Referee auf dem grünen Rasen sich nicht anfreunden mag.

Dem Aufsteiger gelingt mit dem 5:0 der 4. Heimsieg in Folge. Der MED SV braucht wieder ein Erfolgserlebnis, um seine derzeit tiefe Talsohle hinter sich zu lassen.

Jens Theuerkauf (Trainer SG Oldenburg-Göhl)

„Unser B-Platz war leider nicht bespielbar, der A-Platz noch gesperrt und der Kunstrasen durch die Damenmannschaft belegt, da die Spielrecht aufgrund der höheren Ligenzugehörigkeit haben“, erklärte Gettorfs Trainer Stefan Röschmann auf Nachfrage den Spielausfall gegen den Wiker SV.

„Der B-Platz soll gestern in einem kritischen Zustand gewesen sein. Gestern Abend hat noch die Alte Herren draufgespielt, sodass der Platz heute angeblich nicht bespielbar ist“, hätte Wiks Coach Dannie Osterhoff gerne den Lauf seiner Mannschaft an diesem Wochenende mitgenommen. „Aber wir haben heute strahlenden Sonnenschein und gestern hat es auch ein bisschen geregnet“, ist Osterhoff nicht nur aufgrund der gutem Form seiner Kieler Elf not amused.

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