Holstein-Coach Marcel Rapp sieht in Aachen eine gute Entwicklung seines Teams. Mit einem guten Spiel und 3-2-Erfolg. © 2022 Ismail Yesilyurt
Bundesliga-Neuling Holstein Kiel steht in der 2. Runde des DFB-Pokals. Beim 3:2 bei Alemannia Aachen bestehen die Störche den Charaktertest nach einem 1:2-Rückstand aus der 60. Minute. Joker Lasse Rosenboom, in der 79. Minute eingewechselt, dreht mit einem Doppelpack die Partie beim Drittliga-Aufsteiger.
Damit überspringen die Kieler die hohe Hürde im berühmten Aachener Stadion Tivoli. Und das mit einen großartigen Energieschub nach dem 1:2.
Vom Anpfiff weg entwickelt sich zunächst eine Begegnung auf Augenhöhe. Nach einem Zusammenspiel von Shuto Machino mit Finn Porath, der von rechts mit einer gefühlvollen Maßflanke Machino weider einsetzt, gelingt dem Japaner per Kopfball aus 9 Meter das 1:0. Die bei Standards stets gefährlichen Aachener gleichen in der 28. Minute aus, als Rechtsverteidiger Mika Hanraths nach einem Eckball im Torraum goldrichtig steht. Nach dem Ausgleich ist der Tivoli nach ruhigen Minuten geweckt und die Alemannia entwickelt mehr Feuer in ihren Aktionen.
Nach einer Stunde bebt der Tivoli: gegen die unachtsame Holsteiner Defensive legt der rechte Mittelfeldspieler Nils Winter von der Torlinie in den Rückraum ab. Aus kurzer Entfernung trifft von dort Charlison Benschop zur erstmaligen Führung der Heimelf.
Die Reaktion der Störche folgt umgehend: Die Schlagzahl wird immer weiter erhöht und Alemannia Aachen in die eigene Hälfte zurück gedrängt. Zudem scheine beim Drittligisten nach und nach die Kräfte zu schwinden. Mit Mann und Maus verteidigen die Platzherren das 2:1 jedoch mit viel Engagement. Chancen durch Lewis Holtby (61.) und Benedikt Pichler (67.) bleiben noch ungenutzt.
Die Wechsel bringen Holstein zusätzlichen Schub. Und auch die Tore durch Rosenboom. Zunächst nach einem Eckball von Holtby: Der Ball rutscht durch zu Rosenboom. Dessen gezielten Schuss berührt Keeper Johnen zwar, aber der Ball schlägt oben zum 2:2 ein. Das 2:3 resultiert aus einem Luft-Dreikampf zwischen Johnen, einem Aachener und Benedikt Pichler. Den Abpraller versenkt Rosenboom per Flugkopfball zum 3:2, das sich Holstein Kiel nicht nehmen lässt. Eine Woche vor dem Punktspielstart bei der TSG Hoffenheim gewinnt Holstein verdient. Die Pokalleistung produziert nach einer durchwachsen Vorbereitung viel Hoffnung und Mut für die schwierige Aufgabe mit dem Bundesliga-Klassenerhalt.
Stark Holstein Kiel! Das macht Appetit auf die kommenden Aufgaben.
Alemannia Aachen: Johnen – Hanraths, Rumpf, Meyer – Winter (89. heister), Bahn (90.+4 Putaro), El-Faouzi, Strujic – Heinz (89. Bapoh), Benschop (73. Töpken), Scepanik (73. Goden).
Trainer: Heiner Backhaus.
Holstein Kiel: Weiner – Becker (79. Rosenboom), Erras, Ivezic (76. Komenda) – Porath (76. Kelati), Remberg (76. Knudsen), Holtby, Puchacs (65. Arp) – Machino – Pichler, Bernhardssohn.
Trainer: Marcel Rapp.
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang).
Assistenten: Arno Blos, Tobias Fritzsch.
4. Offizieller: Cengiz Kabalakli.
Zuschauer: 29.555.
Tore: 0:1 Shuto Machino (16.), 1:1 Mika Hanraths (28.), 2:1 Charlison Benschop (60.), 2:2 Lasse Rosenboom (82.), 2:3 Rosenboom (90.+1).