Übersicht LL SL: Aufsteiger Kronshagen und Obere Treene holen ersten Punkte

von Ismail Yesilyurt

Inter Türkspor Kiel gelingt ein mehr als gelungener Start in der Landesliga Schleswig. © 2024 Ismail Yesilyurt


Am Freitagabend fällt auch der Startschuss für die neue Saison in der Landesliga Schleswig: Friedrichsberg unterliegt im Schleswiger Derby gegen SIF Slesvig mit 1:2. Zwei der drei Aufsteiger können am Samstag gleich mit drei Punkten die neue Spielzeit begrüßen.

Trotz der vielen namhaften Abgängen kann Inter Türkspor Kiel eine schlagkräftige Mannschaft am ersten Spieltag in der neuen Spielklasse stellen. Mit der gezeigten Performance gegen den SV Frisia Risum-Lindholm und dem verdienten 3:0 ist die Mission Wiederaufstieg in die Oberliga sicherlich kein Tabuthema und ein sehr gelungener Einstieg.

Basierend auf eine sehr starke Defensivleistung des Gesamtteams über die komplette Spielzeit (das war in der Vergangenheit eine der Achillesfersen der Kieler) gelingt es unter dem neuen Trainer David Lehwald, dem Gegner fast nichts zu gewähren. Links, rechts und mitte: Mit viel Reichweite und dieser Kombination zwingt Inter die Nordfriesen schließlich auf die Bretter.

Zuerst trifft Linksverteidiger Lars Horstinger mit einem Schuss außerhalb der Box. Dann ist der nimmermüde, flinke und recht offensivfreudige Rechtsverteidiger Pascal Polonski genauso erfolgreich. Den endgültigen Knockout setzt Kapitän Serkan Yildirmer. Ebenso mit einem satten Schuss.

Die Mannschaft von Uwe Petersen traut sich nicht viel zu und aus dem Schneckenhaus. Und ist nicht so frech wie zur Rückserie der Saison 2023/24, als Frisia von hinten das Feld in der Landesliga Schleswig aufräumte. Mit dem krönenden Abschluss, dem souveränen Meister TuS Rotenhof die einzige Niederlage beizubringen.

Uwe Petersen (Trainer Frisia Risum-Lindholm)
David Lehwald (Inter Türkspor Kiel)

Das Nordfriesland-Derby zwischen dem SV Dörpüm und TSV Rantrum wird wie in der Vorsaison erneut von einer stattlichen Zuschauerkulisse bekleidet. Dabei fehlt beim Saisonauftakt indes das Salz in der Suppe. Ob die in einem kampfbetonten Match den Fans geschmeckt hat? Den Dörpumern auf jeden Fall. Schließlich sicherte sich der SV 2024 dank dem Aufstieg vom SV Todesfelde in die Regionalliga und dem Nichtabstieg von Weiche Flensburg aus dieser den Klassenerhalt. Die Rantumer kämpften bis zum letzten Spieltag um den Relegationsplatz zur Oberliga. Eidertal zog am letzten Spieltag vorbei und stieg danach in die Oberliga auf. So gesehen ist es schon ein Fortschritt für den SV Dörpum gleich zu Saisonbeginn.

Aufsteiger gewinnt gegen Absteiger ist die Kurzfassung dieses Spiels. Vom Zwei-Klassen-Unterschied aus der Vorsaison ist im Stadion an der Arndtstr. nichts zu sehen. Die Führung für den TuS Jevenstedt gleicht Simon Waskowiak nach dem Seitenwechsel aus. Aufgrund der verteilten Spielanteile schlingert das Match einer Punkteteilung entgegen, ehe sich die Gäste durch einen Elfmeter den ganzen Kuchen mit nach Hause nehmen.

Guten Fußball sehen die 150 Zuschauer zwischen Aufsteiger Rot-Blau Obere Treene und IF Stjernen Flensborg, der als Tabellen-11. die Vorsaison in der Landesliga Schleswig beendete. Dass es eine schwere Aufgabe sein würde in diesem Derby, war IF-Coach Marco Jannsen bekannt. Schließlich ist der Zusammenschluss der drei Vereine Großsolt, Oeversee und Tarp im Süden von Flensburg mit viel Potential ausgestattet. Es sind viele Spieler im Kader, die Oberliga oder höher gekickt haben. U. a. der 28-jährige Nico Empen (spielte für St. Pauli in der 2. Liga), der beim Gewinn der Meisterschaft in der Verbandsliga Nord 54 der insgesamt 124 RB-Tore erzielte.

Das Team von Neutrainer Dogan Gündüz ist somit eigentlich kein Geheimfavorit auf einen möglichen Aufstieg und Durchmarsch in die Flens-Oberliga. Entsprechend ist die Leistung von Stjernen von sehr positiver Natur. In der ersten Halbzeit ist es Pi mal Daumen eine Begegnung auf Augenhöhe. Wobei u. a. die Heimelf am Torgebälk scheiterte und die Jannsen-Truppe durch ihren Torjäger Kim-Patrick Nitschke eine ihrer zwei sehr guten Chance nicht nutzte.

Die Halbzeitpause tut den Gästen nicht gut. „Zweite Halbzeit war es dann so, dass wir ja wirklich 5 Minuten verpennt haben muss man ganz ehrlich sagen. Nicht richtig auf dem Platz waren und nicht richtig da waren“, erklärt Marco Jannsen den Knackpunkt, der zur Niederlage führt. Lars Puttins, der beim TSB Flensburg in der Oberliga die Fußballstiefel schnürte, gelingt das 1:0. Zwei Minuten später erhöht Empen (56.) auf 2:0. Da Stjernen nun mehr riskieren muss und so die Defensive lockert, kommen die Gastgeber zu aussichtsreichen Kontern. Am Ende bleibt es beim 2:0.

Marco Jannsen (IF Stj. Flensborg)

Die sehr gute Arbeit, die Karim Youssef vor einem Jahr als Neucoach beim Verbandsligisten TSV Kronshagen aufgenommen hatte, setzt sich nach dem Aufstieg auch in der Landesliga fort. Mit einem in der Summe verdienten 2:1 im Duell der Randkieler gegen den TSV Altenholz holt sich das Youssef-Team drei wichtige Punkte zum Ziel. Wo das auch immer liegen mag!

Die Kronshagener benötigen dabei schon 35 Minuten Anlaufzeit, um sich an die Landesliga-Luft zu gewöhnen. Die Altenholzer sind trotz Chancen des Gegenüber der bessere TSV. Ein mögliches 2:0 nach dem 1:0 durch den Altenholzer Toptorjäger Jonas Schäfer liegt in der Luft, fällt aber nicht.

Was dann den Auftrieb der Heimelf, die die Spielkontrolle von den Altenholzern übernimmt, nach dem Seitenwechsel ermöglicht. Dem Ex-Kronshagener Lasse Baesler unterläuft erzwungen durch eine starke Leistung von Julian Huchzermeier ein Eigentor. Schließlich ist es Neuzugang Roman Reikat, der nach schöner Vorarbeit von Enis Jashari seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellt.

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)

Der Osterrönfelder TSV macht da weiter, wo er am Ende der letzten Saison aufgehört hatte. Mit 4 Siegen in Folge zog der OTSV den Kopf noch aus der (Abstiegs)Schlinge. Saisonübergreifend gab es mit dem 4:1 in Kropp den fünften Dreier im fünften Spiel. Man of the Match ist Felix Struck, der mit einem Dreier-Pack alle Blau-Gelben glücklich macht.

„Das habe ich mir heute ein bisschen anders vorgestellt“, sieht Kropps Sportlehrer Dennis Usadel, dass alle seine Kicker am Samstag mit dem falschen Fuß aufgestanden sind. Für die Übungen auf dem grünen Rasen bekommen die Kropper keine gute Note ab, sodass der Erfolg der Osterrönfelder hochverdient ist.

Felix Struck (am Ball) ist mit drei Tore Haupteigner am 4:1-Erfolg. © 2022 Ismail Yesilyurt
Felix Struck (am Ball) ist mit drei Tore Haupteigner am 4:1-Erfolg. © 2022 Ismail Yesilyurt

Den Stresstest in der ersten Viertelstunde besteht die Heimelf nicht. Die von Co-Trainer Malte Hubert gute eingestellte Osterrönfelder Truppe stört den gegnerischen Aufbau sehr früh und hoch. Mit dem zweiten Hochkaräter nach dem von Mattes Hardt eröffnet Struck den Torreigen. In ihrer besten Phase können die Gastgeber schnell ausgleichen nach einem Vorstoß über die linke Seite.

Nach der Pause ist das 2:1 für den OTSV ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Nach Vorleistung von Rune und Matthes Hardt gelingt Struck die erneute Führung. Die geben die Gäste nicht mehr ab.

Malte Hubert (Co-Trainer Osterrönfelder TSV)
Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)

Eine unnötige Niederlage kassiert der TSV Friedrichsberg-Busdorf am 1. Spieltag der Landesliga Schleswig. Trotz klarem Chancenplus in Hälfte eins und zwei für die Heimelf entführt der effektivere Gast am Freitagabend mit einem 2:1 drei Punkte im Schleswiger Derby. Sogar einen Elfmeter nach Foulspiel an Daniel Schubert kann die Elf von Henning Stüber in der ersten Halbzeit nicht verwerten. „Total unnötig. Wissen eigentlich bis heute nicht, warum wir das Spiel verloren haben“, sagte Stüber nach einem aus seiner Sicht besten Heimspiele in den letzten Jahren.

„Das war ein Auftakt nach Maß. In der 4. Minute haben wir durch eine Balleroberung im Zentrum einen klassischen Konter genutzt“, beschreibt SIF-Neucoach Finn Petersen den Vorgang zum 1:0. Cedic Nielsen leistet die Vorarbeit für Sinclair Adonai. Der verdiente Ausgleich folgt dann doch noch kurz vor der Pause. Rechtsverteidiger Saffet Yildirim leitet das 1:1 mit einem tiefen Ball ein.

In der zweiten Halbzeit bleiben die Gastgeber nahe am Sieg dran, doch der gelingt Slesvig IF. An einem Freistoß von Tammo Rades kommt TSV-Keeper Yannick Lowaßer nicht ran und der aufgerückte Innenverteidiger Christoph Hagge beweist seinen Riecher und steht goldrichtig. „Am Ende haben wir einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg eingefahren“, verteilte Petersen ein Sonderlob an seine Youngster Bahr, Verner und Moldenhauer.

Henning Stüber (Trainer TSV Friedrichsberg-B.)

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