0:5 gegen Eichede – Hohenwestedt mit deftiger Heimniederlage

von Olaf Wegerich

Peer-Maurice Ehlers (re., Eichede) lässt gegen Tjark Sievers (MTSV Hohenwestedt) nicht locker. © 2024 Olaf Wegerich


In einem Nachholspiel vom 17. Spieltag der Flens-Oberliga musste der MTSV Hohenwestedt am Ostermontag gegen den Tabellendritten SV Eichede eine ernüchternde 0:5 (0:1)-Heimniederlage hinnehmen. Nach der zweithöchsten Saisonniederlage hält der Aufsteiger aber weiterhin den 13. Platz. Sowohl der VfB Lübeck (23 Spiele), MTSV Hohenwestedt (20 Spiele) und der FC Dornbreite Lübeck (22 Spiele) haben bisher 22 Punkte errungen und sind nur durch die Tordifferenz voneinander getrennt. Während Dornbreite bei -25 steht, sind es beim MTSV nur –24. Der SV Eichede ist als Dritter mit 47 Punkten nunmehr punktgleich mit dem PSV Neumünster, der aber ein Spiel weniger ausgetragen hat.

MTSV Hohenwestedt startet munter gegen den Favoriten

Dabei sah es in Hohenwestedt in der ersten Halbzeit überhaupt nicht nach so einer deutlichen Abfuhr für die Gastgeber aus, denn der MTSV spielte munter mit und hatte bereits in den Anfangsminuten zwei gute Abschlüsse. Der ohne den Urlauber Henrik Schnoor und den letztmalig wegen Rot gesperrten Fabian Engbrecht beginnende Gastgeber spielte in der ersten Hälfte sehr mutig und couragiert und lieferte dem Titelaspiranten aus Stormarn große Gegenwehr.

Jorit Rathje und Tim Sienknecht mit guten Aktionen

Die Sechser Jorit Rathje und Tim Sienknecht zeigten einige gelungene Aktionen im Aufbauspiel, und Marcel Pinkert bewies Zweikampfstärke. Nach fehlerlosen ersten dreißig Minuten nutzten die Gäste eine Unaufmerksamkeit der Hohenwestedter nach einem Einwurf, der schnell ausgeführt wurde, durch Kay-Fabian Adam (30.) zum Führungstreffer. „Da waren wir nicht schlau genug. Da musst du handlungsschneller sein und versuchen den Einwurf zu verzögern“, kritisierte MTSV-Trainer Udo Kochanski. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff hatte der Schiedsrichter nach einem Foul an Tjark Sievers zunächst sogar auf Strafstoß für den MTSV entschieden, doch nach Rücksprache mit dem Linienrichter revidierte Luca Sambill seine Entscheidung und entschied auf indirekten Freistoß, der allerdings in der vielbeinigen Gästeabwehr hängenblieb.

Geistige Frische und Kraft fehlen im zweiten MTSV-Spiel über Ostern

Nach dem Seitenwechsel bei einsetzendem Regen machte sich auf dem schwer bespielbaren Boden allmählich der Kräfteverschleiß beim Aufsteiger bemerkbar, der ja bereits am Samstag bei Dornbreite (0:0) gefordert war, während Eichede seine zweite Partie über Ostern bereits am Gründonnerstag beim TSV Bordesholm mit 3:0 siegreich gestalten konnte. Nur vier Minuten nach der Pause waren die Gastgeber erneut gedanklich nicht auf der Höhe, als die Stormarner erneut einen Einwurf schnell ausführten und durch Tom Wittig (49.) auf 0:2 erhöhten.

Torben Hendrischke (re., MTSV Hohenwestedt) gegen Kay-Fabian Adam (Eichede). © 2024 Olaf Wegerich
Hinrich Schröder (re., MTSV Hohenwestedt) gegen Kay-Fabian Adam (Eichede). © 2024 Olaf Wegerich

Belastungssteuerung von Udo Kochanski nach 0:3

Spätestens nach dem Konter, den Eichedes Torjäger Morten Wahl (59.) zum 0:3 vollendete, war die Partie entschieden. Nach 65 Minuten wechselte der MTSV viermal am Stück. „Das war dem Ergebnis geschuldet und galt auch der Belastungssteuerung“, begründete Kochanski die Maßnahme. Außer einem Fernschuss von Maximilian Lüdtke und einer Aktion von Felix Ploog, als Torhüter Christopher Barckmann rechtzeitig aus dem Tor kam, hat der MTSV keine nennenswerten Torraumszenen zu verzeichnen. In den Schlussminuten wurde es dann richtig bitter für den MTSV, als Kay-Fabian Adam (87.) und Niko Hasselbusch (89.) noch auf 0:5 für die Gäste erhöhten.

„Wir müssen jetzt zusammenhalten und weiterhin als Einheit auftreten“

Dennoch nimmt Kochanski viel Positives aus der Partie mit. „In der ersten Halbzeit war das ziemlich das Beste, was wir in dieser Saison gegen so eine Topmannschaft gezeigt haben. Da waren wir mutig und hatten auch viel Ballbesitz. Der Sieg ist zwei Tore zu hoch ausgefallen. Die Leistung gibt uns dennoch Mut“. Dass es gegen eine Mannschaft, die Regionalliga-Ambitionen hegt, sportlich auch einmal schlecht laufen kann und die eigene Torflaute das Selbstvertrauen sicher nicht steigert, war und ist sicherlich allen Verantwortlichen beim MTSV bewusst. Dennoch fand Kochanski noch einmal deutliche Worte vor dem schweren Auswärtsspiel in Eckernförde am kommenden Sonntag. „Wir müssen jetzt zusammenhalten und weiterhin als Einheit auftreten. Viele sind unzufrieden mit der Situation. Wir müssen jetzt auch als Team die Ruhe bewahren und uns selbst sowie dem Trainerteam und Staff vertrauen“.

Killian Pingel wird operiert

Bei dem verletzten Killian Pingel wurde eine schmerzhafte Absplitterung am Kniegelenk diagnostiziert. Auch der Meniskus und das Kniegelenk sollen in Mitleidenschaft gezogen sein. Am 23. April soll voraussichtlich die nötige Operation erfolgen. Der junge talentierte Angreifer, der vor der Saison vom TuS Bargstedt zum MTSV gewechselt war, überzeugte immer wieder mit seinem frischen, unbekümmerten Spielstil, dürfte aber frühestens im Sommer wieder eine Alternative sein.

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