Luca Assemien (TSV Bordesholm) gelingt in Oldenburg ein Traumtor. Links Lasse Sell (SC Weiche Flensburg 08 II). © 2023 Olaf Wegerich
Am 15. Spieltag der Flens-Oberliga konnte der TSV Bordesholm nach nur einem Punkt aus den letzten sieben Spielen seine Durststrecke endlich beenden. Beim heimschwachen Oldenburger SV konnte sich die Mannschaft von Trainer Florian Rammer in einem guten Oberligaspiel mit vielen Torraumszenen verdient mit 4:1 (0:1) durchsetzen und durfte zudem den zweiten Auswärtsdreier nach dem Auftakterfolg in Reinfeld feiern. Nach Punkten haben die Bordesholmer mit dem VfB Lübeck II, der den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, gleichgezogen, haben allerdings eine Partie mehr ausgetragen und das deutlich schlechtere Torverhältnis.
Später Anpfiff am Samstag um 18 Uhr
Auf dem Kunstrasenplatz in Oldenburg zu ungewohnter Zeit unter Flutlicht entwickelte sich ein ansehnliches Fußballspiel, bei dem die stark ersatzgeschwächten Gastgeber zunächst ihre gute Form aus dem Spiel in Heide (2:2) bestätigten und die Gäste, die auf den erkrankten Philipp Spohn verzichten mussten, gehörig unter Druck setzten.
Marcel Freund trifft für OSV mit Fernschuss
Verdienter Lohn für das mutige Spiel der Gastgeber, bei denen erneut Trainer Kevin Wölk wegen der Personalnöte zum Einsatz kam, war der Führungstreffer zum 1:0 durch Marcel Freund (34.). Nach einer Balleroberung fünf Meter hinter der Mittellinie fackelt Freund nicht lange und trifft aus gut 35 Metern mit einem Schlenzer gegen den verdutzten Joe Gabriel im Boho-Tor zur nicht unverdienten Führung der Gastgeber, die es aber versäumen, gegen die vielbeinige Gästeabwehr, die diesmal sehr gut steht und nur wenig anbrennen lässt, nachzulegen. Trotz der Ausfälle wusste der OSV durch brutales Anpressen und einen Pfostentreffer durch Spielertrainer Kevin Wölk zu gefallen. Nach einer guten und überlegen geführten erste Hälfte hätte der OSV bereits deutlicher führen müssen.
Malte Lucht bringt mit Doppelpack die Wende
Anders als in den Vorwochen zeigten die Bordesholmer nach einem Rückstand Moral und schlugen eiskalt zurück. Nach einer Superverlagerung ist Malte Lucht (48.) nach Vorarbeit von Joris Scherbath zur Stelle und trifft nur drei Minuten nach der Pause zum 1:1-Gleichstand. „Das war heute eine Charakterfrage. Wir hatten zuletzt gute Spiele, aber auch Lehrgeld bezahlt“, freute sich Boho-Trainer Florian Rammer über die Nehmerqualitäten seiner Mannschaft.
Glück und Geschick für Bordesholm nach dem Ausgleich
Mit Glück und Geschick übersteht Boho die Drangphase der Gastgeber, hat zweimal Glück, dass durch Simon Stegner auf der Torlinie geklärt werden kann, und darf sich über einen grandiosen Joe Gabriel im Tor freuen, der drei dicke OSV-Chancen in Klassemanier vereitelt.
Malte Lucht ist Bordesholms Unterschiedspieler
Vorne kann sich Bordesholm auf seinen Ausnahmetorjäger Malte Lucht (58.) verlassen, der nach einem tollen Sprint von Luca Assemien über 30 Meter mit einem Diagonalpass stark in Szene gesetzt wird und eiskalt zur 1:2-Gästeführung trifft. Für Lucht war es bereits der elfte Saisontreffer. „Ich habe Malte vor der Saison gesagt, dass er öfter treffen wird als in der letzten Saison, weil das Spiel auf ihn ausgerichtet ist. Was er mir nicht so Recht glauben wollte“, freut sich Rammer über die Treffsicherheit seines Mittelstürmers.
Luca Assemien mit Traumtor für Boho
Nur sieben Minuten nach dem Führungstreffer kann Boho durch Joris Scherbath (65.) mit einem Schlenzer nachlegen und erhöht auf 1:3 und stellt damit stellt die Weichen auf Sieg für Boho. Das 1:4 ist dann ganz großes Kino, als Luca Assemien (77.) in seinem bisher besten Spiel für Boho zunächst über die rechte Seite zwei Gegenspieler schwindelig spielt und dann mit einem Strahl Marke Traumtor aus gut 35 Metern in die Maschen trifft. In der Schlussphase hat OSV-Torjäger Jan Frederik Kaps noch Pech mit einem Freistoß, der an der Latte landet.
„In der ersten Hälfte gingen die 50:50-Zweikämpfe noch zu Gunsten der Gastgeber aus, aber nach der Pause haben wir die entscheidenden Zweikämpfe für uns entschieden. Heute haben wir nie aufgehört und Männerfußball gespielt. Wir haben nicht immer spielerische Lösungen gefunden, waren aber endlich einmal effektiv vor dem Tor“, freute sich Boho-Trainer Florian Rammer über den so wichtigen Auswärtsdreier, der die Hoffnung im Abstiegskampf zurück bringt.
Oldenburger SV: Skybinskyi – Müller (67. Göllner), Marvin Freund (72. Sarau), Schröder (52. Papendorf), Schmidt – Wölk, Marcel Freund – Kränzke, Junge, Osdautaj – Kaps.
Trainer: Kevin Wölk.
TSV Bordesholm: Gabriel – Alexander Meyerfeldt, Schlüter, Simon Stegner, Evers (80. Cumur) – Aaron Meyerfeldt, Bouzoumita (46. Börner), Scherbath (75. Schomaker) – Boztepe (86. Elahi), Assemien, Lucht (83. Gerst).
Trainer: Florian Rammer.
Schiedsrichter: Dajinder Daniel Pabla (TuS Jevenstedt).
Assistenten: Bozidar Macic und Vincent Manthey.
Zuschauer: 120 auf dem Kunstrasenplatz in Oldenburg.
Tore: 1:0 Marcel Freund (34.), 1:1 Malte Lucht (48.), 1:2 Malte Lucht (58.), 1:3 Joris Scherbath (65.), 1:4 Luca Assemien (77.).