Kapitän Sebastian Hencke (TSV Kronshagen), gegen Rasmus Faber (FSG Saxonia), legte kurz vor dem Pausenpfiff mit dem Toreschießen los. © 2023 Ismail Yesilyurt
Huch! Kein „Spitzenreiter, Spitzenreiter, …“ gegen 21 Uhr am Freitag war zu hören. Nach einem 5:0-Erfolg des TSV Kronshagen, der damit punktgleich mit 20 Punkten den bisherigen Tabellenführer SC Rönnau ablöste, schien kein Weiß-Schwarzer das auf den Plan zu haben!?
Noel Vuylsteke schießt Elf von Karim Youssef auf Platz 1
Eigentlich schon, denn nach dem schnellen Führungstreffer durch Noel Vuylsteke im zweiten Kronshagener Versuch aus dem Strafraum war eine zarte Stimme aus der TSV-Reihe auf dem Kunstrasenplatz zu hören. „Jetzt sind wir Tabellenerster.“ Dieser schnelle Treffer gab dem Landesliga-Absteiger viel Auftrieb. Zumal auch die von Co-Trainer Jürgen Muus betreute FSG Saxonia mit großen Personalproblemen angereist war in die Kieler Randgemeinde.
FSG Saxonia fehlt zu viel Potenzial und Erfahrung
„Jugend forscht“ sagte ein Saxonen-Fan an der Zuschauerbarriere mit Blick auf die sehr junge Startelf, in der u. a. Eckpfeiler wie Tobias Jantzen und Dominik Schiffer fehlten. Dem Druck und der spielerische Klasse des TSV Kronshagen hielt der Gast nicht lange Stand. Nach einer Flanke stand Thorge Jess am zweiten Pfosten goldrichtig zum 2:0 nach 11 Minuten.
Coskun Yamak Neuzugang beim TSV Kronshagen
Die FSG erlaubte sich ca. 20 – 25 Minuten zu viele leichte Abspielfehler in der eigenen Hälfte. Was natürlich der Neubesetzung vieler Positionen auch geschuldet ist. Das betonte das Kronshagener Pressing noch mehr. Zusätzlich kamen die Gäste kamen nicht so richtig in die Zweikämpfe, waren zu weit vom Mann weg. Nach etwa 25 Minuten befreite sich der Tabellensechste etwas von der Umklammerung und versuchte durch den schnellen Dustin Riedel, Nadelstiche nach vorne zu setzten. Doch bis auf eine Torchance in der gesamten Spielzeit ließ die Kronshagener Abwehr, in der Innenverteidiger Coskun Yamak (zuvor u. a. VfR Neumünster, Inter Türkspor Kiel) nach zwei Trainingseinheiten als Neuzugang eine Stunde lang einen guten Einstand feierte, nichts anbrennen.
Sebastian Henckes Verzweiflung endet in einem Hattrick
Auf der andere Seite war frech formuliert Sebastian Hencke bester FSG-Verteidiger. Der groß gewachsene, gelernte Defensivspieler war Kronshagens Zielspieler auf der Mittelstürmer-Position. Mindestens eine Handvoll an Schüssen aus torgefährlicher Entfernung landeten im Toraus. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit entpuppte sich Hencke dann als bester Kronshagener Torjäger am Freitagabend.
Seinem 3:0 ließ der Rechtsfuß schnell nach Wiederanpfiff das 4:0 folgen. Sein (erster) Hattrick ermutigte die Mitspieler, nach dem Spiel für diese Premiere einen Kasten Bier einzufordern. Die Saxonen kamen nun höher postiert aus der Kabine, aber an der Dominanz des TV Kronshagen änderte das wenig. Auch wenn die letzte Viertelstunde von beiden Seiten sehr konfus und vogelwild vorgetragen wurde.
Mit gutem Passspiel, forciertem Flügelspiel und einem Freigeist Thorge Jessen bekamen die Gastgeber viele (ungenutzte) Möglichkeiten und Riesen-Räume, um das Ergebnis weitaus höher zu gestalten. Sehr oft tauchte der TSVK, der mit diesem 5:0 aus den drei letzten siegreichen Spielen ein Torverhältnis von 18:0 erreichte, im FSG-Strafraum auf, ließ aber verspielt zu viel liegen. Am Ende steht ein hochverdienter Erfolg, den die Kronshagener vielleicht später im Besprechungsraum beim Bundesliga-Spiel zwischen Bayern und Bayer ordentlich gefeiert haben. Ohne „Spitzenreiter, Spitzenreiter, …“, dafür aber mit Bier.
Stimmen zum Spiel
TSV Kronshagen: Möller – Flemming, Yamak (61. Evers), Nickel, Kallenbach – Wethgrube (57. Feilke), Rixen, Vuylsteke, Huchzermeier (76. Domscheit) – Jess (72. Filipiak) – Hencke (76. Stegmann).
Trainer: Karim Youssef.
FSG Saxonia: Fink, Griese, Korte, Wittstock (46. Laizer) – Witthohn (57. k. A.), Tim Wedemeyer – Guschakowski (57. Cernavin), Kock, Faber (67. Voigt) – Riedel.
Trainer: Jürgen Muus.
Schiedsrichter: Marcel Hosenthien (SVG Pönitz).
Assistenten: Thomas Rüdiger, Björn Höpfner.
Zuschauer: 65.
Tore: 1:0 Vuylsteke (3.), 2:0 Jess (11.), 3:0 Hencke (45./+1), 4:0 Hencke (48.), 5:0 Hencke (75.).