Am ersten Spieltag der Wellyou-Frauen-Oberliga trifft die SG Niebar (8. Platz im Vorjahr) auf den TSV Siems (6. Platz im Vorjahr). Für die SG Niebar ist es erst die zweite Saison in der höchsten Frauen-Spielklasse des Landes. Trainer Frank Weschke, der zuletzt die Herren des Büdelsdorfer TSV in der Verbandsliga West trainierte, bevor er die reizvolle Aufgabe bei dem ambitionierten Oberligisten übernahm, stellte sich vor dem Saisonauftakt am Sonntag um 12 Uhr auf der Anlage des FSC Kaltenkirchen den Fragen von Youkick.
Hallo Frank, wie ist bei euch die Vorbereitung gelaufen?
Die Vorbereitung war sehr spannend, da ich alle Spielerinnen neu kennenlernen durfte und eingeordnet habe. Wir haben viele Spiele absolviert, um die Spielidee zu erlernen, die wir im Team umzusetzen versuchen. Insgesamt ein tolles Gemeinschaftsdenken in der Mannschaft und im gesamten Verein.
Du hast einen großen Kader zur Verfügung. Ist das Team auch in der Breite gut aufgestellt um mögliche Ausfälle gut kompensieren zu können?
Der Kader ist insgesamt recht groß besetzt. Ob er in der Breite gut aufgestellt ist, lässt sich noch nicht genau sagen. Das werden wir im Verlauf der Hinrunde für uns beantworten können.
Bei eurem Auftaktgegner TSV Siems sind einige Spielerinnen mit Zweitligaerfahrung im Kader. Wie siehst du da eure sportlichen Chancen?
Siems hat ein tolles Team mit viel individueller Qualität. Letzte Saison lief dort irgendwas nicht rund, aber zum Ende der Saison kamen sie wieder in die Spur und hinterließen einen guten Eindruck. Diesen Eindruck konnten sie auch in der Vorbereitung zeigen. Wie man da die sportlichen Chancen einschätzt? Das Spiel beginnt bei 0:0 und wir haben 90 Minuten Zeit was zu bewegen. Wir sind insgesamt nicht so weit wie Siems, aber wir haben Qualität im Team. Wenn wir es schaffen, unsere Stärken auf den Platz zu bringen, dann können wir auch punkten.
In der letzten Saison konnte die SG Niebar als Aufsteiger den 8. Platz belegen. Welche Ziele habt Ihr euch in dieser Saison gesetzt?
Die Zielsetzung ist nicht unbedingt an eine Platzierung in der Tabelle orientiert, außer dass der Klassenerhalt realisiert werden soll. Vielmehr geht es uns um die inhaltliche Umsetzung unserer Lernziele. Wir brauchen Zeit, um das Konstrukt zu erlernen und umzusetzen. Dafür nehmen wir uns diese Saison die Zeit.
Ist es aus deiner Sicht eine gute Sache, den 1. Spieltag in Kaltenkirchen auf neutralem Platz auszutragen?
Die Idee an einem neutralen Ort alle Spiele auszutragen, finde ich grundsätzlich super. Viele Zuschauer und man bekommt alle Teams mal zu Gesicht. Warum der 20.8. als Wochenende gewählt wurde, ist mir nicht klar. Die Jahre zuvor war es immer das letzte Augustwochenende. In diesem Jahr bewegen wir uns noch in den Ferien, wo viele junge Spielerinnen noch im Urlaub sind. Ärgerlich, aber da ist der SHFV leider auch kaum beweglich. Sehr schade auch, dass mit KMTV und Audorf zwei so interessante Mannschaften nicht dabei sind. Wenn der Meister und ein vielversprechender Aufsteiger fehlen wegen einer Deutschen Meisterschaft im Beachsoccer, macht die Ansetzung so noch weniger Sinn.
Die Zuschauerzahlen in der Frauen-Bundesliga sind in der letzten Saison gestiegen. Glaubst du, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und das auch die Oberliga davon profitieren könnte?
Ich denke nicht, dass die Zuschauerzahlen auf die Oberliga Auswirkungen haben. Diese Auswirkungen sind schon in der zweiten Liga nicht mehr zu spüren. Dort fehlt es an Unterstützung für die Vereine, die versuchen eine Professionalität zu realisieren. Letztlich fehlt es am Geld, was in die Spielerinnen (Fahrgeld, usw.) investiert werden müsste. Wenn das schon nicht möglich ist, fehlt es nachher an allen Enden. Medien, Öffentlichkeitsarbeit, ärztliche Abteilung, qualifizierte Trainer usw.
Vielen Dank für das Gespräch.