Der ausscheidende Trainer Matthias Liebal führte den Aufsteiger VfB Kiel am Ende zum Klassenerhalt. Rechts Nico Florean (1. Vorsitzender). © 2023 Tobias Möhle
Während die FSG Saxonia ohne jeden Druck befreit aufspielen konnte, ging es für den VfB Kiel in diesem Spiel der Verbandsliga Ost um den Klassenerhalt nicht nur der ersten Mannschaft. Auch die zweite Mannschaft des VfB hätte die Kreisliga wieder verlassen müssen, wenn die Liga dorthin abgestiegen wäre. Die FSG musste auf ihren besten Torschützen Nicolai Steffen sowie auf Mannschaftskapitän und Abwehrchef Jonas Griese verzichten. Die Kieler dagegen konnte aus dem Vollen schöpfen: Bis auf den langzeitverletzten Daniel Pagel waren alle Mann an Bord.
Zünftige Unterstützung
Die Waldwiesenelf hatte zudem auf den Rängen ungewohnte Unterstützung. Die Zunft der rechtschaffenden fremden Zimmermannsgesellen veranstaltete ihr diesjähriges Himmelfahrtstreffen auf der Waldwiese. Das vereinseigene Sportheim ist ja zugleich auch Wandergesellen-Herberge. So gehörten bereits seit Dienstagabend Zimmermannsgesellen in Tracht aus nah und fern zum Straßenbild in der Hamburger Chaussee.
Liebal-Mannschaft antwortet schnell auf 0:1
Die Partie begann ausgeglichen mit offenem Visier. Saxonia ging durch Sturmspitze Arne Duggen früh durch einen noch leicht abgefälschten Freistoß in Führung (7.). Doch der Gastgeber antwortete sofort. Die FSG bekam vor allem die schnellen Flügelspieler Alexander Borchert und Tanathorn Rermsoongnern während des gesamten Spiels nicht in den Griff. Die schon vor dem Spiel geäußerte Befürchtung von FSG-Sechser Finn Block, einer der zahlreichen Gastakteure mit Oberligaerfahrung, bestätigte sich: „Jonas Griese wird uns hinten heute merklich fehlen.“
Entscheidung noch vor der Pause
So führte eine schnelle Flügelaktion von Rermsoongnern durch Borchert umgehend zum Ausgleich (9.). Ein vertretbarer Elfmeter brachte den VfB durch Torjäger Marc Zeller in Führung (18.). Danach agierte die Elf des scheidenden Trainers Matthias Liebal erst recht befreit und spielfreudig. Die Gäste, amtierender Pokalsieger des Fußball-Kreises Holstein, spielten gut mit, ließen aber den allerletzten kämpferischen Einsatz, zu dem das Team ja in der Lage ist, verständlicherweise außen vor. Man sah der Muus-Elf an, dass es für das Team eigentlich um nichts mehr ging. Hatte der VfB das Hinspiel noch recht glücklich knapp gewonnen mit 3:2, so machte man jetzt noch vor der Pause durch Borchert (24.) und Yannik Imm (39.), wieder nach herrlicher Rermsoongnern-Vorarbeit, alles klar.
Schaulaufen nach der Pause
Nach dem 5:1 (49.) durch Zeller war die letzte Spannung raus. Beide Teams boten jetzt befreit und locker aufspielend stellenweise richtig guten Fußball. Die Platzherren, fast in Bestbesetzung, boten heute eines der besten Saisonleistungen. Innenverteidiger Simon Martin (71.) setzte mit einem Kopfballtreffer den Schlusspunkt. Verdienter Sieg des VfB Kiel, wenngleich Saxonia deutlich unter Wert geschlagen wurde.
Gelungene Abschlussfeier nach Klassenerhalt
Danach war auf der Waldwiese die Abschlussfeier aller drei Herrenmannschaften sowie des Damenteams angesagt. Zusammen mit den ebenfalls feiernden Zimmermannsgesellen wurde eine rauschende Party daraus, die erst in den späten Morgenstunden endete.
VfB Kiel – FSG Saxonia 6:1 (4:1)
VfB Kiel: Möllgaard – Stitou, Martin (79. Joers), Herzog-Truxa, Schwerdtfeger (79. Ludwig) – Franciosi (65. Dodt) – Rermsoongnern, Beese (72. K. Hopp), Imm, Borchert – Zeller (72. Trentepohl).
Trainer: Matthias Liebal.
FSG Saxonia: Hahne – Faber, Bruckschlögl, Mester, N. Wittstock (83. Holtz) – Block – Jantzen, Kock, Wedemeyer (70. Laizer), Schiffer – Duggen (77. Weick).
Trainer: Jürgen Muus.
Schiedsrichter: Chris Harthuth Weyhe (S.I.G. Elmenhorst).
Assistenten: Alireza Haghnejad Lalekaie, Lukas Oden.
Zuschauer: 350.
Tore: 0:1 (7., Freistoß) Duggen, 1:1 (9.) Borchert, 2:1 (18., Elfmeter) Zeller, 3:1 (24.) Borchert, 4:1 (39.) Imm, 5:1 (49.) Zeller, 6:1 (71.) Martin.