Rafael Krause (SV Todesfelde) versucht im Finale an Leon Neumann (FC Kiris) vorbei die Führung zu erzielen. Marco Pajonk hatte den Freistoß vorgelegt, links Kilian Utcke. © 2022 Ismail Yesilyurt
SV Todesfelde Honda Cup-Winner – Kiris und Schnee wohltätig
Das Oberliga-Spitzenteam SV Todesfelde gewinnt den 25. Honda Cup. Vor 200 Zuschauern – wie auch in den Vorrunden von Montag bis Donnerstag – in der restlos ausverkauften Sporthalle in Bornhöved siegte die Mannschaft von Sven Tramm im Entscheidungsschießen mit 3:2 gegen den FC Kiris. Kurz vor der Geisterstunde am späten Freitagabend verwandelt Todesfeldes Keeper Fabian Landvoigt nach torlosen 12 Minuten den fünften Neunmeter zum Turniersieg gegen die größtenteils aus der Hamburger Oberliga geformte Freizeit-Auswahl, die in der Winterpause für einen guten Zweck (dazu in den nächsten Tagen mehr) bei Hallenturnieren antritt. Auch der SFC Schnee – vertreten durch Spieler aus Schleswig-Holstein von Flensburg bis Bad Oldesloe – ist mit wohltätigem Anliegen unterwegs und erreicht den vierten Platz, für den 150 Euro ausgelobt sind.
Reichhaltiges Tormenü schmeckt
Schon die Ouvertüre der Finalrunde mit zwei Vierer-Gruppen und anschließendem Halbfinale der von Dirk Ruckpaul und Oliver Schürmann organisierten Veranstaltung heizt die Stimmung beim Publikum ordentlich ein. 6 Tore nach nur 4 Minuten und 20 Sekunden fallen im Auftaktduell. 4:2 führt der Kreisligist TuS Tensfeld. Am Ende verliert der AKM Lübeck nach 12 Minuten mit 3:8. Der alevitisch-islamische Kulturverein (Alevit-islam Kültur Merkesi in der Orginalsprache) aus der Kreisklasse C spielt auch in den beiden nächsten Games beherzt auf, bleibt aber ohne Punktgewinn. In dieser Gruppe setzen sich am Ende die insgesamt beiden stärksten Teams der „Freizeit-Kicker“ durch.
FSG Saxonia bezwingt SV Todesfelde
In der Gruppe B auch. Auch wenn der amtierende Hallen- und Freiluft-Landesmeister SV Todesfelde, der am kommenden Samstag in der Kieler Wunderino Arena wieder für eine große Überraschung mit der Titelverteidigung sorgen möchte, gleich im ersten Spiel mit dem SV Türkspor Bad Oldesloe auf einen kampfstarken Widersacher trifft. Mit Mühe und Not ringt der Tabellendritte der Flens-Oberliga den Kreisligisten nieder. Die gastgebende FSG Saxonia (Verbandsliga Ost) und der SV Todesfelde sind nach zwei Siegen schon für das Semi-Finale qualifiziert, als die Halle ihren ersten sportlichen Höhepunkt bei der Begegnung dieser beiden Vereine durchlebt. Die FSG-Elf von Jürgen Muus brennt und gewinnt mit 2:1. Die Niederlage tangiert Sven Tramm gar nicht so sehr. Vielmehr die Verletzung von Niklas Stehnck, der ins Krankenhaus musste. „Das ist einer unser wichtigsten Spieler“, schimpft in der Behandlungspause der Coach der Gelb-Blauen an der Torbande über die im letzten Drittel der Gruppenphase hin großzügige, nicht kleinliche Bewertung der Zweikämpfe. Ein, zwei Pfiffe oder auch Zeitstrafen hätten zu diesem Zeitpunkt sicherlich die schwierige Arbeit des Schiedsrichter-Trios erleichtert und für mehr Ruhe bei der auch nicht immer gerechtfertigten und unnötigen Kritik gesorgt.
Den Honda Cup 2022 darf man als sehr gelungen bezeichnen, auch wenn die meisten Paarungen von kämpferischen Elementen geprägt waren. Die proppevolle Halle mit den stimmungsvollen Fans und 68 Tore, was einen Schnitt von fast 6 Toren bedeutet, sorgten für Kurzweil.
Ergebnisse Zwischenrunde Gruppe A/B
TuS Tensfeld – AKM Lübeck 8:3
Tore: 1:0 Urbanski (1.), 1:1 Sindi (2.), 2:1 Reichelt (2.), 3:1 Bolz (3.), 4:1 Klobke (4.), 4:2 San (5.), 4:3 Sindi (7.), 5:3 Diephaus (8.), 6:3 Jakobsen (8.), 7:3 Klobke (11.), 8:3 Diephaus (12., 9-Meter).
FSG Saxonia – TuS Jevenstedt 4:2
Tore: 1:0 Jantzen (1.), 2:0 Mester (9.), 2:1 Wardin (10.), 3:1 Bruckschlögel (12.), 3:2 Grothkopp (12.), 4:2 Griese (12.).
SFC Schnee – FC Kiris 2:1
Tore: 1:0 Bassert (5.), 1:1 Neumann (6.), 2:1 Bassert (7.).
SVT Bad Oldesloe – SV Todesfelde 1:2
Tore: 0:1 Wolf (2.), 1:1 Matysik (6.), 1:2 Pajonk (7.).
TuS Tensfeld – SFC Schnee 1:1
Tore: 0:1 Bröker (1.), 1:1 Urbanski (10.).
FSG Saxonia – SVT Bad Oldesloe 2:1
Tore: 0:1 Kara (4.), 1:1 Mester (6.), 2:1 Wittstock (7.).
FC Kiris – AKM Lübeck 8:1
Tore: 1:0 Glissmann (1.), 1:1 San (2.), 2:1 Taylan Güvenir (2.), 3:1 Neumann (4.), 4:1 Behrmann (5.), 5:1 Görkem Güvenir (6.), 6:1 Demirtag (8.), 7:1 Weißoertel (9.), 8:1 Glissmann (10.)
Rote Karte: Rezgui (7., AKM).
SV Todesfelde – TuS Jevenstedt 8:1
Tore: 1:0 Krause (1.), 2:0 Wolf (3.), 3:0 Krause (5.), 4:0 Krause (6.), 5:0 Wolf (9.), 6:0 Stehnck (9.), 7:0 Krause (10.), 8:0 Wolf (11.), 8:1 Wardin (11.).
AKM Lübeck – SFC Schnee 1:7
Tore: 0:1 Bassert (1.), 1:1 Yoksul (2.), 1:2 Soares (2.), 1:3 Stölten (4.), 1:4 Soares (4.), 1:5 Wojtecki (4.), 1:6 Scharnert (12.), 1:7 Sari (12.).
TuS Jevenstedt – SVT Bad Oldesloe 2:3
Tore: 0:1 Luma (1.), 0:2 Borreck (5.), 1:2 Wardin (6.), 1:3 Störmer (8.), 2:3 Möller (10.).
FC Kiris – TuS Tensfeld 4:2
Tore: 1:0 Utcke (4.), 2:0 Neumann (6.), 2:1 Hinze (7.), 2:2 Görkem Güvenir (8., Eigentor), 3:2 Behrmann (9.), 4:2 Demirtag (12.).
SV Todesfelde – FSG Saxonia 1:2
Tore: 0:1 Mester (1.), 1:1 Pajonk (6.), 1:2 Mester (11.).
Tabelle Gruppe A
Pl. | Verein | Pkt. | Tore |
---|---|---|---|
1. | SFC Schnee | 7 | 10:3 |
2. | FC Kiris | 6 | 13:5 |
3. | TuS Tensfeld | 4 | 11:8 |
4. | AKM Lübeck | 0 | 5:23 |
Tabelle Gruppe B
Pl. | Verein | Pkt. | Tore |
---|---|---|---|
1. | FSG Saxonia | 9 | 8:4 |
2. | SV Todesfelde | 6 | 11:4 |
3. | SVT Bad Oldesloe | 3 | 5:6 |
4. | TuS Jevenstedt | 0 | 5:15 |
Halbfinale
SFC Schnee – SV Todesfelde 1:2
Tore: 0:1 Krause (7.), 0:2 Gelbrecht (8.), 1:2 Soares (12.).
Im ersten Halbfinale gewährte der SVT dem SFC Schnee nicht viel. Der Favorit spielte seine Klasse am Ball aus. Der Anschlusstreffer durch Benny Soares fiel zu spät für ein spannenderes Spiel. Soares, mit einer der besten Kicker beim Honda Cup, spielt in der zweiten Mannschaft des SV Todesfelde. „Das ist der Kleine dort“, machte SVT-Sportchef Jens Martens während dieser Partie seinen Teamchef Sven Tramm aufmerksam. Bahnt sich da was an?
FC Kiris – FSG Saxonia 6:4 (1:1) n. E.
Tore: 0:1 Kock (1.), 1:1 Glissmann (7.).
Der Akku der FSG schien nach dem Kraftakt im letzten Gruppenspiel nach Hälfte der Spielzeit im zweiten Spiel der letzten Vier fast aufgebraucht zu sein. Nach dem 0:1 kam der FC Kiris stärker auf und zum verdienten Ausgleich innerhalb der 12 Minuten. Das Hamburger Oberliga-Ensemble hatte im anschließenden 9-Meter-Schießen das bessere Ende. Neumann, Weißoertel, Schneemann, Glissmann und Rabe trafen in dieser Reihenfolge. Die Saxonia-Reihe hieß Griese, Jantzen, Kock und Mester. Den dritten Schuss „vom Punkt“ hielt FC-Keeper Rabe.
Spiel um Platz 3
SFC Schnee – FSG Saxonia 3:5 (1:1) n. E.
Tore: 0:1 Kock (1.), 1:1 Bassert (7.).
Saxonia kann Entscheidungsschießen. Trotz zweimaliger Unterzahl in den letzten nicht ganz vier Minuten. Nach einem identischen Verlauf wie einige Minuten zuvor, auch mit dem Führungstreffer durch Lukas Kock, siegte Saxonia im Glücksspiel. Oder ist es keines? Da die Muus-Mannschaft in Unterzahl die 12 Minuten beendete, durfte Jonas Griese zweimal im Entscheidungsschießen jubeln. Griese traf beim ersten Mal, dann folgten Jantzen und Kock. Danach schoss Torwart Hahne vorbei, hielt aber darauf den Schuss von Bassert. Wie auch den von Wojtecki davor. Somit musste der 5. Neun-Meter des SFC nicht mehr ausgeführt werden, auch wenn Scharnert und Bröker die ersten beiden verwandelt hatten. Der Bronze-Platz brachte 200 Euro ein.
Finale
SV Todesfelde – FC Kiris 3:2 (0:0) n. E.
In der einzigen Nullnummer dieser Veranstaltung hatten beide Seiten das Safety first der Paarung aufgestülpt. So kam es auch zu keinem nennenswerten Höhepunkt in einem ausgeglichenen Match. Morten Liebert versuchte es aus allen Lagen, doch dem Todesfelder Torjäger und Koloss wollte partout kein Treffer gelingen. Immer wieder stand etwas dazwischen. Beim Freistoß nach dem Spielende nicht. Nachdem Schneemann mit einem Fehlschuss für den FC startete, traf Liebert ganz sicher. Neumann scheitert an SVT-Keeper Landvoigt, Müller trifft zum 2:0. Nach Demirtags 2:1 ist Kiris dran. Krause scheitert an Rabe und Mannschaftskollege Sabas trifft den Pfosten. Wie gut, dass Goalie Landvoigt zum Matchwinner wird. Raabe trifft zwar zum 2:2 nachdem Mitspieler Utcke das verpasst hatte, aber mit dem 10. Neunmeter zum 3:2 entscheidet Fabian Landvoigt das Jubiläumsturnier des Honda Cup zugunsten des SV Todesfelde mit einer Belohnung in Höhe von 650 Euro. Für den Unterlegenen gab es 400 Euro.
Auszeichnungen
Fairste Mannschaft: SFC Schnee.
Bester Torwart: Daniel Hahne (FSG Saxonia).
Bester Torschütze: Rafael Krause mit 5 Treffern.
Kader (in Klammer erzielte Tore)
TuS Tensfeld: Jonas Frahm, Erik Reichelt (1), Lasse Jakobsen (1), Kolja Bröker, Andre Bolz (1), Julian Diephaus (2), Benito Baumann, Ole Urbanski (2), Luka Pietsch, Yannick Teffner, Fabian Fritz, Michel Hinze (1), Phil Klobke (2), Paul Akischkin, Alexander Specht.
AKM Lübeck: Hakan Ergel, Vedat Günes, Mazlum Yoksul (1), Human Sindi (2), Ugur Sari, Shayan Shams (2), Yasin Rezgui, Dshwan Ismail, Cesur Kaya.
SFC Schnee: Steven Metuszewska, Christian Hackenberger, Lewin Stölten (1), Jan Wojtecki (1), Meeno Bröcker (1), Nick Scharnert (1), Eyyüp Sari (1), Rene Bassert (4), Benny Soares (3), Martin Sievers, Sascha Ziehmer, Patrick Kühn.
FC Kiris: Hendrik Rabe, Florian Behrmann (2), Taylan Güvenir (1), Görkem Güvenir (1), Leon Neumann (3), Tobias Weißoertel (1), Ole Schneemann, Maurice Burmeister, Kayahan Demirtag (2), Lenny Glissmann (3), Jannick Wilckens, Kilian Utcke (1).
FSG Saxonia: Daniel Hahne, Tim Wedemeyer, Tobias Jantzen (1), Nikloas Wittstock (1), Patrick Mester (4), Nicolai Steffen, Florian Bruckschlögel (1), Lukas Kock (2), Jonas Griese (1), Marcel Petitjean.
TuS Jevenstedt: Titus Rohwer, Emmercan Arslan, Fabian Möller (1), Kevin Wardin (3), Otto Schmidt, Henry Grothkopp (1), Fynn Hogrefe, Joris Sievers, Tjark Grünau, Robin Grell, Philipp Weidemann.
SVT Bad Oldesloe: Dennis Lüthje, Arber Selimi, Hogir Busali, Adrian Matysik (1), Fatih Karanfil, Ardit Luma (1), Jonas Borrek (1), Vedat Bingöl, Luca Störmer (1), Veysel Kara (1), Marcel Kmiec.
SV Todesfelde: Fabian Landvoigt, Sören Gelbrecht (1), Jan-Luca Holst, Rafel Krause (5), Morten Liebert, Paul Meseberg, Felix Möller, Marco Pajonk (2), Niklas Sabas, Niklas Stehnck (1), Dustin Thiel, Nikos Wolf (4).
Schiedsrichter: Jörn Göttsch (TSV Lütjenburg), Malte Plath (TuS Nortorf), Malte Ganz (SV Boostedt).