Tabellenführer MED SV muss sich bei VfB Kiel II weit strecken

von Helwig Pfalzgraf

Die ersatzgeschwächte Mannschaft des VfB Kiel freute sich über die Führung gegen den Spitzenreiter MED SV (Archivfoto) © 2022 Ismail Yesilyurt


VfB Kiel II – MED SV 1:2 (1:1)

Schwieriges Lokalderby für den Tabellenführer der Kreisliga Kiel MED SV beim Aufsteiger von der Waldwiese. Der hatte mit Personalproblemen zu kämpfen. Trainer Thomas Karbsch war froh, dass sich Routinier Dany Iken nach dem Warmmachen nach eigener Einschätzung „mit Halbgas“ einsatzbereit zeigte.

Es begann schlecht für MED. Der erste VfB-Angriff brachte gleich den Rückstand. Torben Fuhrmann steckte auf Tim Konrad durch, und der einst in den Jugend-Oberligen für Trave 06 auflaufende Stürmer vollstreckte frei vor MED-Keeper Tim Reischuk eiskalt zur 1:0 Führung (3.).

MED zeigte sich keineswegs beeindruckt, stellte Spieldominanz her und diktierte absolut das Geschehen. Der VfB kam kaum noch aus der eigenen Hälfte. Nach einer der zahlreichen Ecken, vom ehemaligen Schilkseer Oberligaspieler Moses Ogodogbu clever in den Rückraum gelegt, glich der sehr offensive Rechtsverteidiger Serhat Ortac mit einem platzierten 16-Meter-Schuß aus (18.).

Jetzt sah es kurzzeitig so aus, als könnte MED früh alles klar machen. Vor allem über den herausragenden Ogodogbu rollte Angriff auf Angriff auf das VfB-Tor. Doch die VfB-Abwehr um Keeper Lasse Wolff hielt stand, der angeschlagene Iken überragte als Innenverteidiger. Immer wieder beeindruckend auch das defensive Stellungsspiel des VfB.

Nach der Pause ließ die MED-Dominanz zuerst etwas nach. Der Gastgeber konnte sich hin und wieder befreien. Doch mit zunehmender Spielzeit wurde die Überlegenheit der Gäste hinsichtlich Schnelligkeit, körperlicher Grundfitness und auch fußballerischen Könnens wieder deutlicher. Die Waldwiesen-Elf hielt auch nach dem Ausscheiden der angeschlagenen Fuhrmann, Schöchle, Iken und Konrad zunächst weiterhin stand. Der Druck des Spitzenreiters wurde aber immer stärker. Wolff glänzte bei 16-Meter-Schüssen von Ogodogbu (74.) und des eingewechselten Routiniers Ardian Stublla (81.).

Entschieden wurde die Partie dann durch die individuelle Klasse eines Moses Ogodogbu. Schon in der 67. Minute wollte er mit all seiner Routine gegen den ebenfalls äußerst clever agierenden Iken vergeblich einen Elfmeter herausholen, den die zahlreichen MED-Fans lautstark einforderten. Beide Spieler bereinigten anschließende vorbildlich mit Shake-Hands diese Szene.

Kurz vor Schluss stach dann die MED-Trumpfkarte Ogodogbu aber doch noch: Bei einem Einwurf von rechts wurde er nicht gedoppelt, ging im Zweikampf mit Laurenz Sentis an der torfernen Seite an ihm vorbei, ließ mit seinem starken linken Fuß zwei weitere VfBer wie Fahnenstangen stehen und traf aus 14 Metern von halbrechts scharf ins lange Eck. Das sah – ein Markenzeichen Ogodogbus – sehr leicht aus. Bitter für den VfB, aber für MED unterm Strich verdient.

VfB Kiel II: Wolff – Mühling, Iken (75. Aßmann), Rudloff – Jacobsen, Lübke – Schöchle (71. Lohmann), Fuhrmann (60. Beese), Sentis – Harneid, Konrad (81. Lassen).
Trainer: Thomas Karbsch.

MED SV: Reischuk -Serhat Ortac (64. Siracettin Ortac), Kaya, Kavak, Kadir (46. Akcan) – Ogodogbu, Petrick (64. Stublla), Batkitar, Cheazim (78. Serar Ortac) – Demir, Karim.
Trainer: Astrit Meshekrani.

Schiedsrichter: Christoph Gerken,
Assistenten: Özgürcan Bas, Alexander Nicolas Bock

Zuschauer: 110.

Tore: 1:0 (3.) Konrad, 1:1 (18.) Serhat Ortac, 1:2 (87.) Ogodogbu

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