Die Abwehr von Kilia Kiel, hier Kevin Harder gegen Moshhod Adesanya (Inter Türkspor) muss gegen den offenisvstarken Gast höchste Konzentration liefern (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt
FC Kilia Kiel – SV Todesfelde
Wenn der Tabellenzweite auf den Spitzenreiter trifft, dann werden oft Superlative bemüht. Vom Topspiel wird gesprochen, von einer Schlagerpartie oder altdeutsch einfach von einem Knüller. Das trifft zu Recht auch auf die Begegnung in der Flens-Oberliga zwischen dem Zweiten FC Kilia Kiel und dem Tabellenführer SV Todesfelde zu. Am Sonnabend, 14 Uhr (Kilia-Platz), kreuzen zwei Mannschaften die Klingen, denen schon vor der Saison eine tragende Rolle im Rennen um den Titel zugetraut wurde. Und der Ausgang scheint völlig offen. Beide Teams haben erst einmal verloren und schießen 2,5 Tore pro Spiel. Bestwerte in der Liga.
„Ich habe Kilia von Anfang an da oben gesehen. Wir müssen schon alles raushauen, um da zu bestehen. Vielleicht ist der Kunstrasenplatz ein Vorteil für Kilia. Fast alle anderen Mannschaften spielen ja auf Naturrasen“, erklärt SVT-Trainer Sven Tramm, der die Kilianer schon zwei Mal beobachtet hat. „Die meisten Spieler haben bei denen Regionalliga-Erfahrung, und gerade in der Offensive ist Kilia sehr flexibel. Jeder kann ein Tor schießen“, weiß der SVT-Coach, der mit Marco Pajonk (9 Tore), zuletzt mit 2 Toren beim 3:1 gegen den TSV Bordesholm, einen Ausnahmestürmer in seinen Reihen hat. 28 erzielte Treffer von „Deathfield“ in 8 Spielen verteilen sich auf insgesamt 8 Schützen.
„Ob man nun einen Spieler hat, der viele Tore schießt oder eine Mannschaft, in der jeder ein paar Tore schießt – wer weiß schon, was besser ist? Aber auch bei Todesfelde gibt es außer Pajonk noch andere Spieler die treffen wie zum Beispiel Felix Möller oder Till Weidemann und Emanuel Bento“, erklärt Kilia-Trainer Nicola Soranno, der wieder auf Florian Foit nach auskuriertem Faserriss setzen kann. „Personell passt alles bei uns“, so Soranno.
Der Offensive der Kilianer, die in der letzten Meistersaison in der Landesliga Mitte 104 (!) Tore in 20 Spielen zubuche stehen hatte, fehlt mit Serhat Yazgan (3 Tore) nur ein extrem wichtiger Akteur. 24 Tore sind nach 7 Partien auf der Habenseite. Verteilt auf zehn Kicker mit Julius Alt (5) und Yannik Jakubowski (4) als Toptorschützen, die beide im letzten Spiel beim 4:3-Spektakel bei Inter Türkspor Kiel die Herkulesaufgabe in der zweiten Halbzeit meisterten.
Der FC Kilia muss zum dritten Mal in dieser Saison Farbe gegen einen Top-Verein bekennen. Zwei Mal mussten sich die Kieler beugen, erlitten bittere Niederlagen. Gegen den SC Weiche Flensburg 08 (1:2, Pokal) und den SV Eichede (0:3). Gegen den SV Todesfelde hofft Kilia, den Bann nun brechen zu können. „Natürlich ist Todesfelde als amtierender Meister Favorit. Die sind gut im Flow. Aber das sind wir auch. Wir werden uns nicht verstecken und wollen uns gut präsentieren“, erklärt Kilias Trainer Nicola Soranno, der wie sein Pendant Sven Tramm mit reichlich Zuschauern rechnet. Eine große Kulisse also, die einem Schlagerspiel würdig ist.