Schönkirchen nimmt beim 3:2 durch Krahl, Mehanovic und Salke Laboer Geschenke an

von Ismail Yesilyurt

Melih Cerrah (li., Schönkirchen), der mit seinen Tempoläufen für Lücken in der VfR-Defensive sorgte, wird unsanft von Sebastian Wendt angegangen. Fotos: © Ismail Yesilyurt


TSG Concordia Schönkirchen – VfR Laboe 3:2 (3:0)

„Das wird ein 6:0 oder 7:0“ hörte man einige abwandernde Zuschauer, die schon zur Pause das kalte und windige Wetter im Match zwischen der TSG Concordia Schönkirchen und VfR Laboe am späten Freitagabend mit dem molligen Wohnzimmer tauschten. Ja Jungs, da habt ihr Spannendes verpasst! Nach einem 0:3-Pausenrückstand kam Laboe auf dem Kunstrasenplatz noch auf 2:3 heran. Die Tore für das mit drei Punkten abgeschlagene Schlusslicht der Verbandsliga Ost erzielte Spielertrainer Matthias Schnoor per Doppelpack innerhalb von vier Minuten und sorgte damit in den restlichen regulären 23 Minuten plus 8 Minuten Nachspielzeit für ordentlich Spannung.

Okay zugegeben, nach so einer nicht verbandsligareifen Vorstellung des VfR Laboe in der ersten Halbzeit und einem klaren 0:3-Rückstand beim Tabellensiebenten verzweifelt selbst der treueste Fan. Was war nur los mit den Gästen in der ersten Viertelstunde bei ihrem Abstiegskampf? Wobei man bei den Laboern nicht von Kampf sprechen kann. „Das macht eine E-Jugend besser“, urteilte ein Zuschauer dementsprechend. Mit fahrlässigen Fehlpässen lud die Schnoor-Elf Schönkirchen zum Toreschießen ein. Gutes Pressing der Concorden und die Naivität und Untätigkeit des VfR in den Zweikämpfen ließen den Tabellenletzten schnell in ein Loch fallen. Ein Loch, das man selbst gegraben hatte.

Melih Cerrah (li., Schönkirchen), der mit seinen Tempoläufen für Lücken in der VfR-Defensive sorgte, wird unsanft von Sebastian Wendt angegangen. © Ismail Yesilyurt
Melih Cerrah (li., Schönkirchen), der mit seinen Tempoläufen für Lücken in der VfR-Defensive sorgte, wird unsanft von Sebastian Wendt angegangen.

Schon nach 30 Sekunden hätte es klingeln können. Nach einer Flanke vom agilen Cerrah, der eine starke Performance zeigte, nahm Azem Mehanovic am Torraum den Ball mit links an. Den mit dem schwächeren rechten Fuß abgegebenen drucklosen und ungenauen Abschluss blockte ein Verteidiger ab. Nur wenige Sekunden später war es passiert nach einem Fehlpass im Mittelfeld: Eine erneute Flanke von rechts hämmerte Fynn Krahl im Zentrum per Kopf wuchtig in die Maschen des Tornetzes. Nach einem Steckpass erhöhte Mehanovic kurz darauf mit einem Schuss aus 20 Metern auf 2:0. „Kommt enger zusammen“ forderte Matthias Schnoor nach etwas mehr als zehn Minuten sein VfR-Team auf dem Platz auf.

Die Mannen vom Stoschplatz waren nun besser im Spiel. Ohne die Überlegenheit von Concordia Schönkirchen anzuzweifeln. Aber klare Möglichkeiten gab es für die Heimelf kaum noch. Erst ein katastrophaler Rückpass, bei dem Torwart Rene Reinke Kopf und Kragen riskieren musste, um gegen Fynn Krahl zu bereinigen, brachte die Auswärtself weit ins Hintertreffen. Der Rettungsversuch landet bei Thorge Salke, der aus 20 Metern zum 3:0 ins leere Tor traf.

Der Aufwärtstrend aus der ersten Hälfte blieb Laboes Friend nach der Pause. Griffiger und aggressiver gestaltete die von Kay Tappendorf an der Seitenlinie betreute Mannschaft nun das Spielgeschehen. Die TSG aus Schönkirchen spielte nun mit der trügerischen Sicherheit des 3:0 nicht mehr den Stil aus Halbzeit eins. Mit weniger Druck und Power durch die von Co-Trainer Andre Hübner angeleitete Mannschaft gab es für den Gegner zunächst zwar keine klare Chancen, die Elf vom Kieler Ostufer blieb indes auch ohne nennenswerte Möglichkeiten.

Bis zur 63. Minute: Eine Rechtsflanke von Dario Spierling vollendet Matthias Schnoor volley zum 1:3. Mit weiterhin langen Diagonalbällen suchten die nun defensiv etwas sattelfester wirkenden Gäste den Anschluss. Einen Freistoß von Kevin Kirchner, bester Laboer Akteur auf dem Platz, lenkte TSG-Keeper Marc Hennings zur Ecke. Die köpfte Schnoor am kurzen Pfosten zum 2:3 ein. In einer nun immer hektischer und mit einer härteren Gangart geführten Partie verteilte Schiedsrichter Hakan Yilmaz insgesamt acht gelbe Karten. Wobei zwei in der Nachspielzeit zu Platzverweisen führten.

Chikere Popiol (re., Schönkirchen), der seine Aufgabe als Verteidiger gut erledigte, wird bei seinem Offensivdrang durch ein Foul von Steven Kuehl gestoppt. © Ismail Yesilyurt
Chikere Popiol (re., Schönkirchen), der seine Aufgabe als Verteidiger gut erledigte, wird bei seinem Offensivdrang durch ein Foul von Steven Kuehl gestoppt.

Thorge Salke und Noah Neitzke hätten dem Zittern ob des knappen Vorsprungs ein Ende setzen können. Erstgenannter brachte nach einer Linksflanke mit einem starken Volley aus kurzer Distanz das Laboer Torgebälk zum Scheppern (69.). Nach einer feinen Einzelleistung von Melih Cerrah durfte der unbewachte Neitzke auf der Mittelstürmerposition aus acht Metern die Ecke aussuchen (83.). Doch der Schönkirchener schießt mittig über das Tor. So mussten die Concorden bis weit nach 21:30 Uhr bangen, da man bei den weiten Bällen von Laboe immer mit dem 3:3 rechnen musste.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Schnoor (Spielertrainer VfR Laboe)
Andre Hübner (Co-Trainer TSG Concordia Schönkirchen)

TSG Concordia Schönkirchen: Hennings – Lange (86. Block), Zepka, Popiol – Kühl, Volkan Töremen – Cerrah, Mehanovic, Hadzimujic (64. Neitzke) – Salke, Krahl (86. Hamer).
Trainer: Andre Hübner.

VfR Laboe: Reinke – Wendt, Vorbeck (72. Hirdes (76. Kleps))), Kuehl (27. Petersen), Grünwald (46. Rißmann) – Veselinovic, Schnoor, Saager – Wemmer (46. Spierling), Kirchner, Geisbauer.
Trainer: Matthias Schnoor.

Schiedsrichter: Hakan Yilmaz (Torpedo Neumünster).
Assistenten: Steffen Brandt, Thorsten Otto.

Zuschauer: 100.

Gelb-Rote Karte: Salke (90./+3, Schönkirchen) – Wendt (90./+8, Laboe).

Tore: 1:0 Krahl (3.), 2:0 Mehanovic (7.), 3:0 Salke (34.), 3:1 Schnoor (63.), 3:2 Schnoor (67.).

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