Bennet von Rönnen lässt sich auch nicht von Thies Borchardt (re.) und Joshua Will (beide RS Kiel) vom Ball trennen. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Die ersten vier Spiele der Saison trieben dem Fan des Wiker SV den Angstschweiß auf die Stirn: 3:15 Tore und nur ein Punkt. Die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Der Verbandsligist, der nicht ohne Ambitionen in die Saison ging, lag buchstäblich auf der Intensivstation.
„Das lag an der äußerst schlechten Vorbereitung. Jede Menge verletzte Spieler und Urlauber. Zeitweise fehlten mir 14 Mann. Da waren die Wenigsten austrainiert, und dafür haben wir bitter bezahlen müssen“, erinnert sich WSV-Trainer Dannie Osterhoff, dessen Team mit zwei heftigen Klatschen gegen den Preetzer TSV (0:5) und den ASV Dersau (0:4) startete. Erst ab dem fünften Spieltag kam der WSV, der inzwischen wieder komplett war, in Tritt, blieb sieben Spiele ohne Niederlage und holte 17 Punkte. „Da konnten wir acht Wochen mit derselben Mannschaft spielen. Das macht sich natürlich bemerkbar und zeigt, wozu wir in der Lage sind“, hebt Osterhoff gleich drei Spiele als Beleg für das Potenzial hervor.
Der souveräne 4:1-Sieg gegen Inter Türkspor Kiel II, die starke erste Halbzeit gegen einen guten TSV Flintbek (2:1) und der 1:0-Erfolg im Rückspiel gegen den Tabellenführer Preetzer TSV, der nicht einmal unverdient war. Wichtige Figuren im Wiker Spiel sind neben dem WSV-Urgestein Nico Otto, der als einziger Spieler die komplette Vorbereitung absolviert hat und auf der linken Außenbahn konstant Leistung zeigt, noch die sattelfeste Doppelsechs. Der landesligaerfahrene Philip Süß und der zweikampfstarke Bennet von Rönnen sichern nicht nur nach hinten ab, sondern eröffnen nicht selten die Wiker Angriffe.
„Das klappt wirklich gut. Und jetzt, wo alle die nötige Kondition haben, können wir mit aggressivem Pressing und viel Ballbesitz den Gegner bespielen und laufen lassen“, freut sich Dannie Osterhoff besonders auf die beiden Spiele gegen Plön und Rot Schwarz. „Die wollen wir nicht nur ärgern. Wir wollen auch zeigen, was wir können. Und wenn wir mit voller Kapelle auflaufen können, ist auch gegen die Top-Teams was drin“, meint der WSV-Coach, der am Ende der Saison unter den ersten fünf Teams der Verbandsliga Ost landen will.