Niklas Schmidt (SVE Comet Kiel), hier gegen Paul Kath (SG Sarau-Bosau) blüht nach dem Seitenwechsel auf und trifft insgesamt 3 Mal. © 2024 Ismail Yesilyurt
Zweites Spiel, zweiter Sieg für den SVE Comet Kiel in der Verbandsliga Ost. Nach dem 3:0 zum Saisonauftakt gegen die SG Oldenburg/Göhl gewinnt das Team von Cheftrainer Steve Frank mit 5:1 gegen die SG Sarau/Bosau, die in der Vorwoche mit einem 2:2 beim Landesliga-Absteiger Gettorfer SC aufwartete.
Leistungsunterschied nicht vier Tore Differenz wert
5:1 hört sich nach einer klaren Angelegenheit an, war es aber bei weitem nicht. Der Erfolg der Kieler fiel dementsprechend zu hoch aus. Der SVE hatte das Spielglück auf seiner Seite und zeigte sehr gute zweite 45 Minuten, in denen die Elf von Coach Steve Frank sehr konzentriert und fokussiert arbeitete und sich so den Sieg insgesamt verdiente.
Elfmeter oder nicht?
Eine der Schlüsselszenen könnte direkt nach der Pause gewesen sein. SG-Mittelstürmer Falk Prieß wurde nach einer Hereingabe von rechts im Zentrum der Comet-Box gezerrt und gehalten, kam dadurch nicht an den Ball, der in die linke Strafraumecke durchrutschte, wo ein Gästespieler erfolglos zum Abschluss kam. Schiedsrichter Johannes Fritze, der schon zweimal die Pfeife im Mund hatte, erklärt Sekunden später, dass er Vorteil habe laufen lassen. Hmmmm! International wird so eine Aktion auch meist nicht geahndet, wie viele andere Szenen, die eigentlich ein Foulspiel beinhalten. Aber in den unteren Klassen entscheiden mindestens acht von zehn Schiedsrichtern auf Elfmeter.
Coach Steve Frank weckt seinen SVE Comet in der Pause
Gleich im Anschluss daran hatten die Gastgeber drei gute Chancen in der 47., 48. und 49. Minute. Die letzte nach einem Konter passte. Ein Schuss von Maurice Knutzen im Strafraum wurde geblockt, fiel wieder vor die Füße von Knutzen, der ins kurze Eck zum 2:1 traf.
Die Führung verdienten sich die Kieler danach mit einer Leistung, die im Vergleich zum ersten Abschnitt deutlich gesteigert wurde. Die Heimelf stand defensiv viel stabiler durch einen kompakten Auftritt, war aggressiver und näher in den Zweikämpfen und sorgte für mehr Impulse in der Offensive. Was natürlich auch dadurch begünstigt wurde, dass die SG Sarau/Bosau mit fortschreitender Spieldauer mehr aufmachen musste.
Cometer Matchglück und kopflose Sarauer
Das Matchglück blieb den Platzherren weiter treu, auch wenn Knutzen nach einem Konter ein Zuspiel von Janneck Rassmann über die Abwehrkette von der Strafraumgrenze an die Querlatte ballerte (69.). Denn nachdem Prieß knapp das 2:2 verpasst hatte (74.), fiel fast im Gegenzug das 3:1. Eine Hereingabe von Knutzen lenkte der gut spielende Innenverteidiger Jan-Niclas Müller unglücklich ins eigene Tor. Die Gäste rannten auch danach, wie in der gesamten zweiten Halbzeit, kopflos und hektisch gegen eine aufmerksame und gut gestaffelte Comet-Defensive an und wurden noch mit zwei weiteren Gegentreffern bestraft.
Niklas Schmidt taut nach dem Seitenwechsel auf
Niklas Schmidt, ein begnadeter Fußballer mit feiner Technik, der aber auch mal einen Tritt in den Hintern braucht, taute im zweiten Abschnitt auf und traf zweimal ins lange Eck. Beim 4:1 nach einem schönen Spielzug über Teyi Lawson-Body und Knutzen. Mit einem feinen Einzeldribbling ließ Schmidt das 5:1 folgen.
Böhme-Team dem 2:1 näher
Bei diesem Endstand war das SG-Funktionsteam baff und sprachlos. Denn in der ersten Halbzeit war die Mannschaft aus Ostholstein in der Summe das bessere Team, dem nur die Führung fehlte. Nach einem passablen 10-Minuten-Start des SVE Comet mit der Führung durch einen sehenswerten Seitfallzieher von Schmidt, schlugen die physisch starken Gäste schnell zurück.
Tim Gust ließ mit einem satten Schuss aus 20 Metern Keeper Lukas Losch keine Chance. Danach war die Truppe von Tony Böhme dem 2:1 näher dran.
Schützlinge von Steve Frank brauchen mal eine Pause
Der SVE Comet Kiel war in seinen Aktionen unkonzentriert, hatte einige Löcher in der Gesamtdefensive und die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen fehlte. Die SG Sarau/Bosau trat geschlossener auf, die Aktionen waren stringenter und strahlten mehr Gefahr aus, vor allem die häufig aus dem Halbfeld in den Strafraum hoch gebrachten Bälle. Und dann kam die Pause… . Die nutzt Steve Frank, der einen personellen Engpass improvisieren muss, um seine Mannschaft besser einzustellen. So spielte erneut der 43-jährige Meysam Shahhosseini, der sich gut in das Leistungsgefüge einfügte, mit.
Stimmen zum Spiel
SVE Comet Kiel: Losch – Petersen, Morina, Vones, Oskar Kusnierzyck – Lawson-Body, Yilmaz (84. Wilke) – Knutzen (87. Rühr), Rassmanns, Schmidt (91. Oliver Kusnierczyk) – Shahhosseini (88. Gamarelanbia).
Trainer: Steve Frank.
SG Sarau/Bosau: Schacht – Kath, Möhr, Müller, Chatziou – Nothnagel, Gutsch (76. Maasch) – Truschkowski (61. Jerchel), Hagedorn, Hartmann (71. Reimers) – Prieß (87. Behrmann).
Trainer: Tony Böhme.
Beste Spieler: Kosovar Morina, Timur Yilmaz, Maurcie Knutzen, Niklas Schmidt – Jan-Niklas Müller, Marc Rodriguez, Hagedorn.
Schiedsrichter: Johannes Fritze (Eutin 08). Hatte eine kurvige Linie in seiner Spielleitung. Kann es besser.
Assistenten: Björn Höpfner, Dennis Knoop.
Zuschauer: 85.
Gelb-Rote Karte: Julian Hagedorn (87., SG S.)
Tore: 1:0 Niklas Schmidt (10.), 1:1 Tom Gutsch (14.), 2:1 Maurice Knutzen (48.), 3:1 Jan-Niclas Müller (75., ET), 4:1 Schmidt (77.), 5:1 Schmidt (82.).