Coach Marcel Rapp und sein Team liefrten eine insgesamt gute Premiere. © 2022 Ismail Yesilyurt
Holstein Kiel verliert bei seiner Premiere in der höchsten deutschen Spielklasse bei der TSG Hoffenheim mit 2:3, gewinnt aber viele Freunde mit einem mutigen und beherzten Auftritt in der PreZero-Arena in Sinsheim. Protagonisten des TSG-Sieges sind Andrej Kramarić, dem alle Hoffenheimer Treffer gelingen, und Keeper Frank Baumann, der zweimal gegen Timo Becker einen zwischenzeitlichen Ausgleich verhindert.
So in der 27. Minute, als Alexander Bernhardsson Becker bedient und Baumann per Fußabwehr das 1:1 verhindert. In der 86. Minute gelingt Finn Porath, der mit seiner Einwechslung nach der Pause viele Ideen mitbringt, ein genialer Pass in die Tiefe und in den Lauf von Becker. Der TSG-Schlussmann ist mit einer Fußabwehr erneut am kurzen Eck Endstation für die Kieler.
Lehrgeld für Kieler in Hälfte eins
In den ersten 45 Minuten bezahlen die Störche Lehrgeld und haben Glück, dass die Hoffenheimer nach dem 2:0 nicht nachlegen. Keeper Timo Weiner hält seine Holsteiner im Spiel. Marcel Rapp hat in der Pause seine richtigen Schlüsse gezogen und bringt mit den Einwechslungen von Finn Porath und Andu Kelati eine etwas andere Dynamik in das Holstein-Spiel. Porath rückt auf die Rechtsverteidiger-Position, Ivezic rückt nach links.
Alexander Bernhardsson erster Holstein-Torschütze in der Bundesliga
Dann wird in der 63. Holsteiner Vereinsgeschichte geschrieben mit dem ersten Tor für Holstein Kiel in der Bundesliga. Eine scharfe und gut getimte Flanke von Porath von rechts wuchtet der Schwede von der Torlinie in die Maschen des sich spannenden Tornetzes.
Zitterpartie für TSG Hoffenheim trotz Gelb-Rot für Kelati
Danach spielen die Schleswig-Holsteiner weiterhin ansehnlichen Fußball und lassen die Begegnung zu einer Zitterpartie für die favorisierten Hoffenheimer werden. Erst mit der Ampelkarte für den eingewechselten Andu Kelati, der innerhalb von einer Minute zwei Mal Gelb sieht, ist der Wind aus den Segeln der Kieler genommen. Geschlagen sind die Nordlichter indes nicht.
Shuto Machino verkürzt auf 2:3
Auch nicht nach dem 3:1. Einen langen Abschlag von Frank Baumann nimmt Bruun Larsen mit und zwingt mit seinem Flachschuss Weiner zu einer Glanzparade. Den Abpraller kann jedoch Kramarić zu seinem dritten Tor verwerten. Doch Holstein wischt die vermeintliche Vorentscheidung schnell weg: Shuto Machino verkürzt nach einem schönen Diagonalball von Remberg mit einem Flachschuss ins lange Eck. Die Spannung in der folgenden fünfminütigen Nachspielzeit bleibt hoch, aber am Ende reisen die Kieler ohne Punkt ab.
Nichtsdestotrotz: Die Rapp-Elf spielt ansehnlichen Fußball und darf mit Stolz Sinsheim verlassen. Es hat sich gezeigt, dass Chefcoach Marcel Rapp ein funktionierendes, harmonisierendes und spielstarkes Team aufgebaut hat. Das macht Lust und Laune auf die kommenden Aufgaben der Störche in der Bundesliga.
TSG Hoffenheim: Baumann – Drexler, Stach, Akpoguma – Kadeřábek, Prömel, Grillitsch (69. Geiger), Kramarić (90. Moerstedt), Prass (89. Nsoki) – Hložek (59. Berisha), Bülter (68. Bruun Larsen).
Trainer: Pellegrino Matarazzo.
Holstein Kiel: Weiner – Ivezic, Erras, Komenda (46. Porath) – Becker, Knudsen (79. Remberg), Holtby (82. Schulz), Puchacz (46. Kelati) – Machino – Bernhardsson, Pichler (54. Arp).
Trainer: Marcel Rapp.
SR: Tobias Stieler (Hamburg).
Ass.: Christian Gittelmann, Mark Borsch.
Z.: 18.105.
Gelbe Karten: Hložek, Moerstedt – Weiner, Kelati.
Gelb-Rote Karte: Andu Kelati (82., Kiel, Foul/Foul).
Tore: 1:0 Andrej Kramarić (6., FE), 2:0 Kramarić (37.), 2:1 Alexander Bernhardsson (63.), 3:1 Kramarić (87.), 3:2 Shuto Machino (89.).