2:0 – Phönix Lübeck zu abgezockt für Kilia Kiel

von Benedict Klimmek

Ein Foulspiel an Malte Petersen (li., Kilia Kiel) im Phönix-Strafraum blieb ohne Folgen. © 2023 Ismail Yesilyurt


Für die Kieler ging es zum Landesderby nach Lübeck. Am Stadion am Flugplatz gastierte Kilia beim 1. FC Phönix Lübeck. Die Lübecker spielen bisher eine sehr starke Saison, entsprechend hoch war die Hürde für die Kieler.

Ausgeglichene Anfangsphase

Die Hausherren zeigten dennoch Respekt vor den Kielern und wussten um die Stärken der Gäste. Phönix lief aus einem 4-1-4-1 in einem Mittelfeldpressing an und spiegelte das System von Kilia. Kilia hatte verhältnismäßig viel Ballbesitz und konnte in Ruhe aufbauen. Insgesamt zeigten beide Teams ein gepflegtes Aufbauspiel und suchten immer wieder nach spielerischen Lösungen.

Fritzsche vergibt – Meier wunderschön

Nach einem Blackout von Innenverteidiger Yannick Jakubowski, der im Spielaufbau als letzter Mann den Ball verstolperte, lief Leander Fritzsche alleine auf Tom Pachulski zu (19.). Beim Versuch den Torwart zu umlaufen, versprang Fritzsche der Ball und die Riesenchance zur Führung verpuffte. Besser machte es sein Teamkollege Julian Meier, der nach super Ablage per Sonntagsschuss zur Führung traf (23.).

Kilia zu ungefährlich im letzten Drittel

Ähnlich wie gegen Lohne machte Kilia ein gutes Spiel bis zum gegnerischen Strafraum, doch ab da fehlt die letzte Konsequenz. „Wir haben gefühlt 70% Ballbesitz und finden auswärts beim Regionalliga-Spitzenreiter immer wieder spielerische Lösungen, doch am Ende fehlt uns aktuell die Qualität im letztem Drittel, den letzten Ball entscheidend zum Mann zu bringen“, kommentiert Nicola Soranno nach dem Spiel.

Taritas erhöht kurz nach Wiederanpfiff

Warum Phönix zurecht in der Tabelle oben steht, zeigten sie vor allem in der zweiten Halbzeit. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel starteten die Hausherren einen Angriff über die linke Seite, in der Mitte scheiterte Fritzsche zunächst noch an Pachulski, doch der Abpraller landete bei Taritas, der auf 2:0 erhöhte (49.). Phönix machte aus wenig sehr viel und konnte befreit die restliche Spielzeit angehen.

Die Coin-Flips fallen nicht zugunsten von Nicola Soranno (Kilia Kiel) und seinem Team. © 2023 Ismail Yesilyurt
Die Coin-Flips fallen nicht zugunsten von Nicola Soranno (Kilia Kiel) und seinem Team. © 2023 Ismail Yesilyurt

Phönix verpasst Führung auszubauen

In der Folge blieb Phönix die gefährlichere Mannschaft und erhielt mit zunehmender Spieldauer mehr Räume zum Kontern. Die größte Gelegenheit hatte Meier, als er im Eins-gegen-eins erneut an dem starken Pachulski scheiterte (86.).

Soranno-Elf erst in den Schlussminuten gefährlich

Möglichkeiten ein Tor zu erzielen, besaß Kilia erst kurz vor dem Abpfiff. Kramers Kopfball verfehlte das Ziel (88.), Jakubowski kam nach einer Ecke einen Schritt zu spät (90.) und auch Schultz Abschluss war zu harmlos (95.).

Bei Kilia steckt in der bisherigen Saison noch ein wenig der Wurm drin. In manchen Situationen fehlt dem Aufsteiger noch das Spielglück. „Beispielweise gehen alle 50:50-Situationen aktuell gegen uns“, spricht Soranno eine Szene aus dem Spiel an, als Petersen im Strafraum elfmeterwürdig zu Fall gebracht wurde.

Kommendes Wochenende müssen die Kieler erneut auswärts ran. Dann wartet der Mitaufsteiger SC Spelle-Venhaus, der aktuell das Tabellenschlusslicht der Regionalliga-Nord ist.

1. FC Phönix Lübeck: Leonhard – Bock, Iloka (62. Farahnak), Ntika, Lippegaus (77. Sendzik) – Knudsen (21. Obushnyi), Berger – Taritas, Meier, Sadrifar – Frizsche (77. Bennetts).
Trainer: Christiano Adigo.

Kilia Kiel: Pachulski – Ramo (75. Kramer), Jakubowski, Petersen, Horstinger – Alt – Aouci (60. Müller), Baller (75. Yazgan), Schultz, Niebergall (83. Yildirimer) – Petrick (68. Wüllner).
Trainer: Nicola Soranno.

Schiedsrichter: Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahr.-Bohmst).
Assistenten: Steffen Brandt, Lennart Kunde.

Zuschauer: 538.

Tore: 1:0 Meier (23.), 2:0 Taritas (49.).

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