Innenverteidiger Coskun Yamak (VfR Neumünster) ist mit aufgerückt und erzielt die Führung. © 2023 Ismail Yesilyurt
Das Mittwochabend-Nachholspiel in der Landesliga Mitte bot für beide Teams die allerletzte Möglichkeit, die ausgegebenen Saisonziele noch im Auge zu behalten. Für Ellerbek-Comet ging es um dringend benötigte Punkte gegen den Abstieg, Rasensport brauchte den Sieg, um wieder näher an den MTSV Hohenwestedt und den TSV Klausdorf heranzukommen.
VfR mit einigen Änderungen in der Startformation
Die Leeser-Elf musste nach den Platzverweisen der Vorwoche auf Agron Gashi und Issam Khemeri verzichten. Auch Mika Hirsch spielte anfangs nicht. Ihab Hathat rückte im neuen 4-4-2 System neben Yussef Bouzoumita in die Spitze, Tarik Alioua und Alban Jashari spielten außen. Auch Arian Jashari war wieder dabei, er spielte anstelle von Coskun Yamak Linksverteidiger. Damit standen erstmals beide Jashari-Brüder in einer VfR-Startelf. Yamak rückte dafür wieder auf seinen Stammplatz in die Innenverteidigung, wo er sich auch sichtbar wohler fühlte. Dort ersetzte er Christoph Kahlcke, der diesmal mit Burhan Gülbay das Mittelfeldzentrum bildete. Für Kahlcke im fünften Spiel unter Rocco Leeser die fünfte unterschiedliche Startelfposition. Der unter Ex-Trainer Abdul Yilmaz als Rechtsverteidiger gesetzte Kahlcke entpuppt sich unter Leeser als Allrounder.
Veilchen übernehmen Spielkontrolle
Dagegen gab es beim SVE wenig Änderungen. Der schnelle Maurice Knutzen kam meist über den rechten Flügel, als Sturmspitze begann der ebenfalls oberligaerfahrene Björn Oliver Schmidt. Beide Teams begannen intensiv und konzentriert. Erst nach einigen Minuten übernahmen die etwas lauf- und spielstärkeren Veilchen die Spielkontrolle, ohne jedoch allzu Dominanz auszuüben.
Coskun Yamak trifft zum 1:0
Etwas unglücklich für SVE dann die Führung für den Kontrahenten. Niklas Schmidt war rechts durch, wurde im letzten Moment abgeblockt. Im direkten Gegenzug konnte Torwart Lukas Losch einen Flachschuss von Tarik Alioua noch zur Ecke abwehren, die dann jedoch schlecht verteidigt wurde. Die Gülbay-Ecke leitete Alioua auf Yamak weiter, der war am zweiten Pfosten völlig blank und traf zum 0:1 (19.).
Auch danach hatte Neumünster mehr vom Spiel, Losch rettete im Eins-gegen-eins gegen Alban Jashari (23.). Erst allmählich kam der SVE dann besser rein. In der Phase zwischen der 30. und der 40. Minute war das Spiel recht ausgeglichen. Zu Abschlüssen kam der SVE aber kaum, da die VfR-Defensive sehr gut stand. Kurz vor der Pause verpasste Alban Jashari nach Traumflanke seines ganz starken Bruders Arian frei vor Losch das 0:2, als er etwas zu lange zögert und noch abgeblockt wird.
Leeser-Teamkontrolliert, aber offensiv nicht zielstrebig
In der zweiten Halbzeit kommt bei Comet mit Jannek Rassmanns die wuchtige Sturmspitze für Björn Schmidt, beim VfR ersetzt Hirsch den angeschlagenen Ihab Hathat. Der Tabellendritte behält weiterhin die Spielkontrolle. Immer sind einige Spieler frei, Gülbay/Kahlcke immer anspielbar, die Viererkette souverän, einfacher solider Aufbau mit ein, zwei Kontakten. Auch über Außen hat der VfR immer wieder Platz. Was fehlt, ist das Tempo und Spielwitz im letzten Drittel. Außerdem wird vorne zu umständlich agiert, oft der Ball im Dribbling zu lange gehalten. So kann sich Comets Viererkette um Co-Spielertrainer Marcel „Schmelle“ Vones unter den Augen seiner ehemaligen PSV Neumünster-Kollegen Fyn Claasen und Paul Sachse immer wieder rechtzeitig orientieren. In dieser Phase hat nur Youssef Bouzoumita frei vor Losch eine sehr gute Chance, haut aber drüber (53.).
Comet baut etwas ab
Erst als SVE nach gut einer Stunde etwas nachlässt, kommt der VfR Neumünster zu mehr Möglichkeiten. Arian Jashari, nach schönem Freistoß-Doppelpass mit dem auffälligen Bouzoumita, zieht aus 20 Metern ab: knapp vorbei (67.). Bouzoumita ist wieder frei, Losch reagiert glänzend (70.). So bleibt das Spiel jederzeit spannend.
Bouzoumita macht den Sack zu
Entschieden scheint das Spiel aber erst, als Bouzoumita einen Steckpass des eingewechselten Marcel Stölting im Nachsetzen über die Linie drückt, nachdem er vorher wiederholt in Losch seinen Meister gefunden hat (85.). Zwar setzt SVE danach nochmals alles auf eine Karte, aber nachdem Rassmanns knapp vorbei schoss (86.), ist der Drops gelutscht.
Fazit: Der SVE Comet muss jetzt endgültig mit der Verbandsliga planen, aber nach Aussage des heute wieder überragenden Lukas Losch bleibt das Team beisammen. Beim VfR Neumünster lebt mit diesem Sieg zumindest die Hoffnung weiter.
SVE Comet Kiel – VfR Neumünster 0:2 (0:1)
SVE Comet Kiel: Losch – Markwardt (86. Petersen), Braasch, Vones,Schwaberau – Bolte (59. Milbradt), Yilmaz – Knutzen, Wagner (86. Molt), N.Schmidt (76. Geisbauer) – B. Schmidt (46. Rassmanns).
Trainer: Steve Frank.
VfR Neumünster: Newe – Nasri (66. Stölting), Latifi, Yamak, Arian Jashari – Alban Jashari (86. Kulka), Gülbay, Kahlcke (77. Gehrke), Alioua (72. Akcicek) – Hathat (46. Hirsch), Bouzoumita.
Trainer: Rocco Leeser.
Schiedsrichter: Lennart Kunde (TSV Kappeln),
Assistenten: Paul Jasper Albrecht, Matthias Hendrik Müller.
Zuschauer: 100 zahlende.
Tore: 0:1 (19.) Yamak, 0:2 (85.) Bouzoumita.