1:2 gegen Phönix: Vorgeschmack für Kilia Kiel auf Regionalliga?

von Ismail Yesilyurt

Berat Ayyildiz stoppt Mateusz Ciapa (re., Phönix Lübeck) mit einer Grätsche und dem Ball ins Aus. Links Julius Alt, der ein Foulspiel fordert. © 2023 Ismail Yesilyurt


Wenn es weiterhin so gut läuft, kann der FC Kilia Kiel direkt von der Landesliga in die Regionalliga Nord durchmarschieren. Einen Vorgeschmack auf die 4. Liga bekamen die Kilianer und Fans am Samstag im Testspiel gegen den 1. FC Phönix Lübeck.

Dabei gewann der Achte der Regionalliga Nord auf dem Kunstrasenplatz am Hasseldieksdammer Weg verdient mit 2:1. Ausschlaggebend für den Erfolg der Lübecker war die signifikante Steigerung in den zweiten 45 Minuten.

Kilia Kiel auf Flughöhe mit den Adlern

Im ersten Abschnitt begegneten sich beide Seiten dagegen auf Augenhöhe. Taktisch diszipliniert, sehr geordnet in der Defensive und mit schnellem und flexiblem Umschaltspiel wusste die Mannschaft von Nicola Soranno zu überzeugen. Phönix-Coach Oliver Zapel schimpfte dagegen zunächst über die Schuhauswahl seiner Spieler auf dem rutschigen Platz. „Das ist kein Tennis- sondern ein Fußballplatz.“

Die erste nennenswerte Möglichkeit gab es für Marvin Müller auf der rechten Seite (12.). Der Kilianer bekommt schnell nach Ballgewinn 35 Meter vor dem Gäste-Gehäuse das Leder. Doch anstatt mit einem Heber den an der Strafraumlinie postierten Keeper Andrea Hoxha zu überlupfen, versucht es Müller mit einem Lauf. Den fangen die Phönixer Stan van Dijck und Ebrahim Farahnak aber am Strafraum ab. Chancentechnisch gesehen sollte es nicht der Tag des jungen FC-Spielers werden. In der 21. und 36. Minute gibt es ebenfalls sehr aussichtsreiche Gelegenheiten. Aber das Glück ist dem Akteur, der mit seinen Laufwegen gefällt und beim 1:0 beteiligt ist, nicht hold.

Julius Alt und Tom Baller lenken Kilia

Gut gelenkt aus der zentralen Mittelfelddefensive von Julius Alt und offensiv von Tom Baller kommen die Kieler doch noch zur Führung. Nach einem Pressing an der gegnerischen Box bekommt Jan Matti Seidel den Ball im Strafraum-Zentrum. Mit einem überlegten Schuss ins lange Eck ist schließlich Torwart Hoxha überwunden.

Kilia Kiel bejubelt das verdiente 1:0 durch Jan Matti Seidel (3. v. l.). © 2023 Ismail Yesilyurt
Kilia Kiel bejubelt das verdiente 1:0 durch Jan Matti Seidel (3. v. l.). © 2023 Ismail Yesilyurt

Phönix Lübeck besitzt seine Hochkaräter in der 18. und 30. Minute. Zunächst schickt Corvin Bock, der mit seiner Schnelligkeit und Ballbehandlung positiv auffällt, mit einem schönen Schnittstellenpass Sebastian Pingel in Richtung FC-Keeper Finn-Niklas Kornath. Doch Pingel schießt knapp am rechten Torpfosten vorbei (18.). Nach einer halben Stunde scheitert dann Christian Wurr.

Phönix Lübeck wie ausgewechselt

Nach dem vielen Wechseln auf beiden Seiten sind die Adler aus der Marzipanstadt eindeutig am Drücker. Wie beim Handballspiel, aber um den Strafraum herum, legt sich die Zapel-Elf den Weg zum Tor zurecht. Schließlich gelingt nach einer Linksflanke vom starken Luis Riedel der längst fällige Ausgleich. Der eingewechselte Jonathan Stöver kommt im Strafraum unbedrängt zum Kopfball. Die Nummer 20 der Lübecker verwandelt letztendlich mit dem Doppelpack die Dominanz in der zweiten Halbzeit zum 2:1-Erfolg.

Bemerkenswert, dass die Soranno-Schützlinge so gut unterwegs waren. Phönix Lübeck ist in der Vorbereitung schon ein Stück voraus und startet in 10 Tagen am 1. Februar mit einem Auswärtsspiel bei Werder II wieder in die Restsaison. Kilia ist erst am 19. Februar in der Pflicht. Dann wartet zuhause auf den Titelverteidiger im Flens-Cup der Meisterschaftskonkurrent SV Todesfelde, ehe der Titelkampf in der Punktserie eine Woche später losgeht.

Neuzugang Visar Mehmeti mit 1. Einsatz

Zu seinem ersten Einsatz im Kilia-Team kam Visar Mehmeti. Das 18-jährige Talent kommt von der U 19 des JFV Lübeck. Verlassen haben dagegen Kilia Kiel Dennis Tiessen (zum FC Dornbreite Lübeck) und Torhüter Lenny Rohlfs (unbekannt). Am kommenden Dienstag um 19:15 an gleicher Spielstätte gibt es den nächsten Vorgeschmack mit Holstein Kiel II.

FC Kilia Kiel: Kornath – Lawson-Body (46. Ramo), Jakubowski, Harder, Ayyildiz (46. Polonski) – Alt (64. Mahmut) – Müller (46. Nohns), Baller, Trepca (46. Yildirmer), Petrick (64. Mehmeti) – Seidel.
Trainer: Nikolai Soranno.

1. FC Phönix Lübeck: Hoxha – Bock, van Dijck (46. Korup), Farahnak (46. Stöver), Riedel – Adigo (58. Bennetts), Knudsen (46. Korup), Ciapa (46. Ulbricht) – Kobert (46. Hyseni), Wurr, Pingel (46. Lambach).
Trainer: Oliver Zapel.

Schiedsrichter: Florian Lisiak (SV Friedrichsort) insgesamt mit souveräner Spielleitung.
Assistenten: Luca Seils, Tom Pasewald.

Zuschauer: 70.

Tore: 1:0 Seidel (24.), 1:1 Stöver (60.), 1:2 Stöver (86.).

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