0:3 in Klausdorf – Überragender Losch reicht SVE Comet nicht

von Ismail Yesilyurt

Tino Kern (TSV Klausdorf) demonstriert hier die Entschlossenheit des TSV Klausdorf im Kieler Ostuferderby gegen Felix Wagner (li.) und Marvin Petersen. © 2022 Ismail Yesilyurt


TSV Klausdorf – SVE Comet Kiel 3:0 (1:0)

Ein Lukas Losch in Weltklasse-Form reicht dem Tabellenletzten SVE Comet Kiel nicht, um beim TSV Klausdorf im Kieler Ostufer-Derby für eine Überraschung zu sorgen. Beim 0:3 im Nachholspiel in der Landesliga Mitte avanciert der Schlussmann der Elf von Mark Hungerecker am Mittwochabend zum überragenden Akteur auf dem Kunstrasenplatz.

Und hält mit zweistelligen Zahl an Paraden die Gäste lange Zeit im Spiel: gegen Marc Schwabe (2.), Florian Kuklinski (20., 43., 58.), Mirco Znaniewicz (45.), Driton Gashi (55.), Michel Petersen (56.), mit einem gehaltenen Elfmeter – nach Foul von Franko Milbradt an Daniel Grossmann – und gegen Bennet Vetter (83.).

Im ersten Abschnitt ist der SVE-Keeper gegen das Tor des Monats von Marc Schwabe machtlos. Der Akteur mit großem Potenzial trifft mit einem Schuss aus mehr als 20 Meter von der rechten Halbposition links oben unter die Latte. Nichts zu halten für Losch. „Das war Weltklasse“ strahlte Klausdorfs Trainer Dennis Trociewicz am Rande der Coachingzone. „Ein geiles Tor“, war von der Heimbank zu hören.

Im Mittelfeld gab es für den SVE Comet Kiel kaum gewinnbringenden Raumgewinn. Hier stoppt Maik Gorn (li., Klausdorf) Felix Wagner (SVE Comet). © 2022 Ismail Yesilyurt
Im Mittelfeld gab es für den SVE Comet Kiel kaum gewinnbringenden Raumgewinn. Hier stoppt Maik Gorn (li., Klausdorf) Felix Wagner (SVE Comet). © 2022 Ismail Yesilyurt

Die verdiente Führung für den Favoriten, wenn auch die in ganz gelb gekleidete Sportvereinigung, die am letzten Spieltag mit einem 4:0 gegen den Preetzer TSV die ersten Punkte in der Liga einsammelte, mit aller Kraft sich gegen die drohende Niederlage stemmte. Aber mit schnellen und langen Bällen in die Spitze generierte der Gast keine nennenswerten Möglichkeiten. Der TSV Klausdorf stand geordnet, aggressiv und fokussiert in der Defensive bei den Aktionen des Kontrahenten. „Wir müssen mehr Ballbesitzphasen haben“, erkannte Hungerecker zurecht in dieser Phase. Die Klausdorfer Welle kam so zu schnell wieder zurück.

Nach der Pause schaltete der Gastgeber noch einen Gang höher und steigerte stetig den Druck. Das 2:0 wollte indes für die klar überlegene Mannschaft nicht fallen. „Lieber Gott im Himmel, können wir endlich das 2. Tor schießen“, bat Dennis Trociewics um Beistand von oben (58.). Der TSVK-Coach scheint ein frommer Mensch zu sein. Denn nach einem Ballverlust brachte Schwabe Kuklinski mit einem flachen Zuspiel in eine gute Position. Der Torjäger nahm den Ball – bedrängt vom Gegenspieler – mit einem Kontakt mit und schob das Leder von der Strafraumgrenze flach an Losch vorbei zum mehr als fälligen 2:0.

Das 3:0 durch Innenverteidiger Michel Petersen, der sich ständig bei Standards mit nach vorne schleicht, stellte den Spielverlauf völlig korrekt dar. Übrigens nach der zehnten und letzten Parade von Lukas Losch, als Petersen nach einem Eckball völlig blank am hinteren Pfosten stand. Gegenüber Tobias Paulat im Tor der Platzherren hatte in den zweiten 45 Minuten wenige Ballkontakte.

Marc Schwabe und der TSV Klausdorf übersprangen die Hürde SVE Comet locker. Nächste Woche ist das Hindernis weitaus höher. © 2022 Ismail Yesilyurt
Marc Schwabe und der TSV Klausdorf übersprangen die Hürde SVE Comet locker. Nächste Woche ist das Hindernis weitaus höher. © 2022 Ismail Yesilyurt

Der TSV Klausdorf überzeugte mit großer mannschaftlicher Stärke bestens besetzt auf allen Positionen. Eine gute Note verdienten sich Mirco Znaniewicz, der als Rechtsverteidiger defensiv alle Aufgaben sorgfältig erledigte und auch in der Offensive mit Zuspielen und Torchance zu überzeugen wusste sowie Driton Gashi mit seiner Dribbelstärke und seinem Durchsetzungsvermögen. Für den SVE Comet Kiel war nicht viel drin. Soll der Anschluss an das untere Mittelfeld nicht verloren gehen, muss eine Schippe in den nächsten Spielen drauf gelegt werden. Auf den Tabellenzweiten aus Klausdorf, mit vier Punkten Rückstand, wartet das Topspiel am kommenden Samstag. Dann gastiert die Trociewicz-Truppe beim ungeschlagenen Spitzenreiter VfR Neumünster.

Stimmen zum Spiel

Mark Hungerecker (Trainer SVE Comet Kiel) © 2022 Ismail Yesilyurt
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf) © 2022 Ismail Yesilyurt
Lukas Losch (Torwart SVE Comet Kiel) © 2022 Ismail Yesilyurt
Marc Schwabe (Schütze des 1:0, TSV Klausdorf) © 2022 Ismail Yesilyurt

TSV Klausdorf: Paulat – Znaniewicz, Beeck, Michel, Grossmann – Hakaj (80. Fey), Gorn (63. Hilmer) – Gashi (86. Krahl), Kern, Schwabe (86. Linde) – Kuklinski (74. Vetter).
Trainer: Dennis Trociewicz.

SVE Comet Kiel: Losch – Yilmaz, Bolte, Vones, Schwaberau – Milbradt, Petersen (65. Molt), Wagner (65. Schmidt), Geisbauer (65. Iwers) – Knutzen, Schmidt.
Trainer: Mark Hungerecker.

Schiedsrichter: Per Roloff (Suchsdorfer SV).
Assistenten: Florian Lisiak, Jan Pannenborg.

Zuschauer: 275.

Besondere Vorkommnisse: Losch (SVE Comet) hält Foulelfmeter von Gashi (78.).

Tore: 1:0 Schwabe (25.), 2:0 Kuklinski (62.), 3:0 Petersen (84.).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner