Laut einer E-Mail des Obmanns des SC Weiche 08 Hans-Jürgen Matt wurden die Rasenplätze im Flensburger Stadion von „der Betreibergesellschaft“ gesperrt. Das Spiel wurde daher bei herrlichstem Fußballwetter auf dem kleinen Kunstrasenplatz ausgetragen.
Weiche II mit Pastor Santos
Beim SC Weiche 08 II war erstmals seit ungefähr anderthalb Jahren nach langer Verletzungspause wieder Ilido Pastor Santos dabei. Der langjährige Regionalliga-Rechtsaußen lieferte sich eine gute Stunde lang rassige Duelle mit Rasensport-Linksverteidiger Christoph Kahlcke, bevor er nach 63 Minuten gegen Lasse Sell ausgewechselt wurde. VfR-Trainer Rocco Leeser vertraute auf die Elf, die in der Vorwoche 3:0 gegen Preußen Reinfeld gewonnen hatte.
„Timmer“ Wulff mit Lufthoheit
Auf dem kleinen Platz hielt sich die im 4-4-2 agierende Heimelf nicht lange mit Abtasten auf. Es sollte unbedingt ein Heimsieg her. Sofort ging es zur Sache, hinten wurde messerscharf gedeckt. Vorne wurden die kopfballstarken Janus Kabus und natürlich der in Kiel bestens bekannte Tim Wulff bevorzugt hoch angespielt. Seine Luftduelle mit Geart Latifi und Kenny Korup gehörten zu den herausragenden Szenen des Spiels. Der Spielertrainer der Flensburger zeigte bereits nach zwei Minuten seine immer noch vorhandene Extraklasse. Er setzte sich nach der ersten Ecke, ausgeführt von Kapitän Finn Lorenzen, im Luftkampf durch und traf aus fünf Metern die Latte (2.).
Kampf ist Trumpf
Danach sahen die Zuschauer ein hochspannendes Match, das auf dem engen Platz mehr vom Kampf als von spielerischer Klasse geprägt war. Der VfR kam nicht wirklich ins Spiel, die beiden zuletzt so starken Außen Emirkaan Güzel und Keenon Erfurth blieben heute ohne den nötigen Platz weitgehend ohne Offensivwirkung. Dafür stand die heute in höchstem Maße geförderte Defensive wie zuletzt bombensicher.
Die erste Halbzeit endete wie sie angefangen hatte: Wulff kam nach einer Ecke von Lorenzen wieder auf den zweiten Pfosten und zu einem brandgefährlichen Kopfball. Diesmal rettete VfR-Keeper Christopher Newe mit einer Glanzparade (45./+2.). Zur Pause hatten die Veilchen somit recht schmeichelhaft ein Remis.
Rocco Leeser ändert Spielsystem in der Pause
In der zweiten Hälfte stellte Rasensport auf eine Dreierkette um. Rechtsverteidiger Nick Neca rückte vor und nahm nun die rechte Außenbahn ein. So kam der VfR auch sofort besser zurecht. Weiche II konnte nun weiter vom eigenen Tor ferngehalten werden, wodurch auch die ständig vorne reingespielten hohen Bälle der Wulff-Elf etwas weniger torgefährlich wurden.
Auch Neumünster fast mit einer erfolgreichen Ecke
Nach einer von Björn Lambach auf die 16-Meter-Linie gelegten VfR-Ecke zeigte dann auch deren Routinier Volodymyr Pryiomov seine hohe Klasse. Seine Direktabnahme traf ebenfalls die Latte.
Spannung bis zum Schluss
Die Intensität des Matches nahm in der zweiten Hälfte noch zu. Ein Tor lag zwar ständig in der Luft, aber immer hatten die Abwehrreihen noch ein Körperteil dazwischen, so dass es trotz zahlreicher Ecken und Standards zu keinen gefährlichen direkten Torabschlüssen mehr kam. Außer einem 23-Meter-Freistoß von Korup (Flensburg Keeper Nils Bock hielt stark) in der dreiminütigen Nachspielzeit schnürte Flensburg den Gast zwar nochmal regelrecht ein, der hielt aber stand.
Fazit: Für Flensburg ist dieser Punkt im Abstiegskampf zu wenig, für den VfR dagegen durchaus ein gewonnener Punkt.
Statistik
SC Weiche Flensburg 08 II: Bock – Meiburg, Zymeraj, Yzellari, Lorenzen – Pastor Santos (63. Sell), Thieler (76. Thiesen), Barth (71. Neumann), Ravn – Wulff, Kabus.
Trainer: Tim Wulff.
VfR Neumünster: Newe – Neca (69. Stölting), Korup, Latifi, Kahlcke – Lambach, Vinberg, Williams (85. Berendsohn) – Erfurth, Pryiomov, Güzel (79. Serifi).
Trainer: Rocco Leeser.
Schiedsrichter: Jan Christian Meyer (GW Todenbüttel) mit klarer kommunikativer Spielleitung in einem Kampfspiel mit ungewöhnlich vielen Zweikampfszenen.
Assistenten: Maik Thams, Moritz Fink.
Zuschauer: 111.