VfB nimmt 1:1 im Spitzenspiel bei Hannover 96 II mit

von Ismail Yesilyurt

Rechtsverteidiger Robin Kölle (li., VfB Lübeck) erzielte den wichtigen Ausgleich zum Endstand. © 2023 Olaf Wegerich


(Quelle: PM VfB Lübeck) Mit einem Punkt im Gepäck kehrte der VfB Lübeck am Sonntag vom Spitzenspiel der Regionalliga Nord heim. Beim Tabellendritten Hannover 96 II gab es ein 1:1, mit dem die 96er auf Distanz gehalten wurden und unsere Mannschaft weiterhin an der Tabellenspitze rangiert. 1.114 Zuschauer, von denen der weit überwiegende Teil zum VfB hielt, sahen ein gutklassiges Spiel, in dem die besseren Chancen insgesamt auf Seiten unserer Mannschaft lagen, aber auch Hannover immer wieder gefährlich war.

Trainer Lukas Pfeiffer, der auf Niklas Kastenhofer und Eric Gründemann verletzungsbedingt verzichten musste, hatte eine Aufstellung gewählt, wie sie schon im ersten Halbjahr oftmals gut funktioniert hatte. Mit Janek Sternberg feierte der einzige Winterneuzugang, der zuletzt auch einige Trainingseinheiten und das letzte Testspiel angeschlagen verpasst hatte, in der zweiten Halbzeit seine VfB-Premiere.

In der Anfangsphase der Partie hatten die Hannoveraner Vorteile. Nach zwölf Minuten musste Florian Kirschke bereits sein ganzes Können aufbieten, um gegen den frei vor ihm auftauchenden Lars Gindorf den Rückstand zu verhindern (12.). Drei Minuten später war der Keeper chancenlos, als Profi-Leihgabe Sebastian Stolze aus halbrechter Position stramm und platziert zum 1:0 ins lange Eck traf. Der VfB fand einige Minuten später dann immer besser in die Partie.

Der zweite Teil der ersten Halbzeit gehörte eindeutig unserer Mannschaft. Ein Abseitstor von Mirko Boland nach einem gut vorgetragenen Konter markierte den Anfang (22.). Anschließend hatte Felix Drinkuth eine gute Chance, die nacheinander zwei 96-Abwehrspieler vereitelten, indem sie sich in die Schüsse des VfB-Angreifers warfen (26.). Einen leicht abgefälschten Distanzschuss von Robin Kölle lenkte 96-Schlussmann Toni Stahl zur Ecke (28.). Die beste Chance der ersten Hälfte entstand aus einem gut vorgetragenen Angriff über die rechte Seite: Kölle leitete ein, Marius Hauptmann flankte und am langen Pfosten setzte Manuel Farrona Pulido den Ball aus spitzem Winkel an die Latte (35.). Der Ausgleich wäre zur Pause bereits verdient gewesen.

Tarik Gözüsirin (li., VfB Lübeck) setzte in der Offensive mit Zuspielen und Torchancen viele Akzente. © 2023 Olaf Wegerich
Tarik Gözüsirin (li., VfB Lübeck) setzte in der Offensive mit Zuspielen und Torchancen viele Akzente. © 2023 Olaf Wegerich

Der zweite Abschnitt begann wieder mit einer Schrecksekunde: Eigentlich hatte Jannik Löhden den Ball im direkten Duell mit einem der flinken 96-Angreifer stark erobert, da kam wenige Sekunden später doch wieder Joyce Luyeye in Ballbesitz. Doch frei vor Kirschke traf er nur den rechten Pfosten des VfB-Tores (48.). Wiederum benötigte der VfB ein paar Minuten, um gut in die Partie zu kommen – dann aber umso besser.

In der letzten halben Stunde machte die Pfeiffer-Elf teilweise enormen Druck, konnte von der Bank auch noch Qualität nachlegen. Eine erste klare Chance hatte schon Farrona Pulido nach Hauptmann-Vorlage, doch den Schuss parierte Stahl mit Mühe (58.). Anschließend waren mehrere Flanken und Standards gefährlich, ohne dass ein klare Abschluss daraus resultierte. Nach 68 Minuten hieß es dann 1:1. Eine Linksflanke verpasste zwar der eingewechselte Mats Facklam in der Mitte, doch am langen Pfosten stand der nachgerückte Kölle bereit und traf mit einem platzierten Schuss zum Ausgleich.

Zwar hatten die Gastgeber in den folgenden Minuten durch einen Uhlmann-Schuss an die Lattenoberkante (70.) und einen Celebi-Freistoß (76., vorbei) auch ihre Möglichkeiten. Doch dem Sieg war der VfB nun eindeutig näher. Eine gute Vorarbeit von Facklam landete bei Drinkuth, der aus zwölf Metern knapp über das Tor schoss (72.). Nach einer bereits brenzligen Strafraumszene setzte Florian Egerer einen Schuss aus 20 Metern ähnlich knapp über die Latte (74.). Eine gute Flanke von Mattis Daube erwischte Facklam per Hechtkopfball – doch der strich um Zentimeter am linken Pfosten vorbei (83.).

Einen brandgefährlichen Gözüsirin-Freistoß verpassten gleich mehrere VfBer, der Ball strich auch unberührt nur hauchzart am rechten Pfosten vorbei (86.). Eine gute Sternberg-Flanke landete zunächst bei Gözüsirin, dessen Schuss abgeblockt wurde. Daubes Nachschuss verfehlte das Tor der Gastgeber wieder nur sehr knapp (88.). Zwei Ecken in der Nachspielzeit blieben die letzten Chancen, den Sieg noch zu sichern.

Insgesamt war das 1:1 gemessen an den Chancen zu wenig. Nicht vergessen darf man dabei jedoch, dass auch die ebenfalls phasenweise sehr guten Hannoveraner ihre Möglichkeiten hatten und ein Auswärtspunkt beim Tabellendritten nach einem frühen Rückstand sicher kein schlechtes Resultat für unsere Mannschaft ist. Am kommenden Samstag (14 Uhr) steht gegen den VfV 06 Hildesheim das erste Heimspiel des neuen Punktspieljahres auf dem Programm.

Hannover 96 II: Stahl – Arkenberg, Lührs, Oppie, Celebi – Moustier (87. Skrijelj), Walbrecht – Stolze (66. Rutkowski), Luyeye (81. Jo) – Gindorf, Uhlmann.

VfB Lübeck: Kirschke – Kölle, Grupe, Löhden, Rüdiger (71. Sternberg) – Egerer – Hauptmann (61. Facklam), Gözüsirin, Boland (90. Hovi), Farrona Pulido (78. Daube) – Drinkuth.

SR: Lasse Holst (Wilhelmsburg).

Zuschauer: 1.114.

Tore: 1:0 Stolze (15.), 1:1 Kölle (68.).

Gelbe Karten: Arkenberg, Uhlmann, Luyeye, Lührs – Löhden, Drinkuth.

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