VfB Kiel: Pokalaus beflügelt den Neuling

von Helwig Pfalzgraf

Anweisungen von Trainer Matthias Liebal (VfB Kiel) an Keeper Bent Kalbhenn in der Pause – der VfB gewinnt nach einem 0:2 noch mit 4:2 gegen Altenholz II. © 2022 Ismail Yesilyurt


Aufsteiger VfB Kiel überwintert in der Verbandsliga Ost auf einem Nichtabstiegsplatz. Bei 4 Regelabsteigern in einer 14er-Staffel durchaus beachtlich. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dem Traditionsclub wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls 3 Punkte abgezogen wurden. Sieben Siegen und einem Unentschieden stehen sieben Niederlagen gegenüber. Ein absolut ausgeglichenes Verhältnis, trotzdem sind es nur zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den zur Zeit die Probsteier SG vor dem Mitaufsteiger TSV Selent einnimmt. Die gezielten Verstärkungen zu Saisonbeginn zahlten sich aus. So erwarben sich die Torhüter Bent Möllgaard und Daniel Quoos sowie Innenverteidiger Simon Martin schnell den Status „unverzichtbar“.

Simon Martin (re., VfB Kiel) hat sich mit seiner fokussierten Spielweise einen Stammplatz geholt. Links Mattheo Tiesch (TSV Altenholz II). © 2022 Ismail Yesilyurt
Simon Martin (re., VfB Kiel) hat sich mit seiner fokussierten Spielweise einen Stammplatz geholt. Links Mattheo Tiesch (TSV Altenholz II). © 2022 Ismail Yesilyurt

Holperiger Saisonstart, Unterstützung durch VfB II

„Der Start war etwas holperig, nicht nur durch den schwierigen Spielplan mit den Topfavoriten am Anfang. Uns brach durch Verletzungspech zu Saisonbeginn fast zeitgleich fast unsere gesamte letztjährige Defensivreihe weg. Da brauchten wir etwas Zeit, um das zu kompensieren“, so Trainer Matthias Liebal. „Wir sind mit 26 Spielern im Kader und gut verstärkt in die Saison gestartet, aber in dieser Situation reichte das nicht, wie wir schnell erkannten. Wir sind unser Kreisliga-Mannschaft sehr dankbar, dass sie uns personell unterstützt und wir mit Benjamin Joers und Philipp Herzog-Truxa zwei absolut verbandsligataugliche Spieler hochziehen konnten. In dieser komfortablen Situation ist nicht jeder.“

Mit Kadertiefe schnell stabilisiert

Nach dem überraschenden Aus im „Pokal der Meister“ beim B-Klassisten Nord-Kickers Rendsburg ging es bergauf. Ein 2:0 gegen den MTV Dänischenhagen bewies die eigene Klasse. Das 4:1 im Heimspiel gegen die Probsteier SG mit dem letztjährigen Stammkeeper Cedric Rausch zeigte, wie wichtig Kadertiefe mit einem guten dritten Keeper ist. Big Points in engen Spielen gab es bei Saxonia und im Rückspiel bei der PSG in Schönberg, auch die Siege gegen Altenholz II (nach 0:2 Rückstand) und bei Inter Türkspor waren zu den jeweiligen Zeitpunkten extrem wichtig. Lehrgeld bezahlte man dagegen am 2. Spieltag beim chancenlosen 1:8 bei Spitzenreiter Rot-Schwarz Kiel sowie beim Heim-0:5 gegen Landesligaabsteiger TSV Stein, ein Mitkonkurrent um den Klassenerhalt. Etwas unglücklich auch die beiden abschließenden Niederlagen beim TSV Flintbek (4:6) und beim TSV Plön (0:2), jeweils erst in der Nachspielzeit.

Zu viele Gegentore für Liebal-Team

„Insgesamt bekommen wir noch zu viele Gegentore“, so Liebals Fazit. „Da gilt es, stabiler zu werden.“ Helfen soll dabei der aus Audorf kommende Marco Franciosi, der bereits in der Rückrunde spielberechtigt ist. „Wir werden gut vorbereitet und topfit in die Restrunde gehen“, verspricht Liebal. „Die Testspiele sind bereits terminiert“.

Familiäre Atmosphäre beim VfB Kiel

Die kürzlich stattgefundene Weihnachtsfeier unterstrich wiederum die familiäre Atmosphäre beim VfB, für die unter anderem auch Betreuer Herbert Ulrich verantwortlich ist. Ein Verein, in dem sich die Spieler wohlfühlen. Das unterstreicht auch die Tatsache, das einige langjährige Spieler mit jetzt nur noch teils sehr wenig Spielanteilen, zum Teil schon 2008 in der B-Klasse dabei, keineswegs an Vereinsabschied denken. In den unteren Mannschaften beim VfB weiterspielen ist dagegen bei einigen der Plan.

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