Übersicht VL Ost: Dänischenhagen in doppelter Unterzahl fast mit einem Remis

von Ismail Yesilyurt

Zum Haareraufen wie bei Kevin Wendt war der Spielverlauf für den MTV Dänischenhagen beim TSV Flintbek. © 2023 Ismail Yesilyurt


In den vier Samstagspielen setzen sich alle Favoriten durch. Mit besserer Leistung oder Glück. Vor allem der verletzungsgeplagte TSV Plön wird vom abstiegsbedrohten TSV Vineta Audorf ordentlich gefordert. Immer enger kristallisiert sich der Wettbewerb um einen direkten und den Relegationsplatz dahinter heraus. Die Plöner, der SVE Comet Kiel und die Probsteier sind weiterhin in der Lostrommel dabei, der SV Tungendorf ist rausgeflogen nach dem 1:2 bei der Probsteier SG. In den Sonntagsspielen festigte der Heikendorfer SV mit einem 3:1 seine Position an der Tabellenspitze. Rückschläge müssen der SC Rönnau und TSV Kronshagen hinnehmen. Der MTV Dänischenhagen zeigt trotz doppelter Unterzahl was alles möglich ist, verliert aber knapp mit 2:3 in Flintbek.

„Zunächst mal bin ich richtig stolz auf alle die Jungs, die von Anfang nicht gespielt haben. Die aber alles gegeben haben. Draußen supportet haben. Die reingekommen sind. Die angefeuert haben. Auch die verletzten. Das war richtig toll“, lobte MTV-Coach Frank Knocke sein Team, das seit Jahren die Gemeinschaft und Kameradschaft als höchstes Gut beim Fußball pflegt.

In der Begegnung beim TSV Flintbek machte sich das auf dem kleinen Kunstrasenplatz in einfacher und später doppelter Unterzahl bemerkbar beim abstiegsgefährdeten MTV Dänischenhagen. Gleich in der ersten Viertelstunde mussten die Gäste einen Doppelschlag von Torben Frahm schlucken, da die Konzentration und Aufmerksamkeit noch nicht auf erforderliche Stufe lief. Die Elf von David Lehwald spielte eine bessere erste Hälfte.

Nach dem Seitenwechsel zeigen die Dänischenhagener in Unterzahl gemeinsam eine tolle Moral, präsentieren einen guten Auftritt und nutzen Flintbeker Fehler zum 2:2 aus. Fünf Minuten nach dem Ausgleich muss der MTV die nächste bittere Pille nach der unglücklichen roten Karte für David Junghans schlucken mit der gelb-roten Karte für Lennart Ross. Die restlichen Minuten können die Knocke-Schützlinge lange Zeit unbeschadet gestalten. Der TSV Flintbek spielt in doppelter Unterzahl ruhig weiter und nutzt dann seine einzige klare Chance zum Siegtreffer. 25 Punkte hat die Mannschaft von David Lehwald nun auf dem Konto und kann etwas beruhigter nach unten schauen, wo der MTV Dänischenhagen mit 14 Punkten den ersten Abstiegsplatz belegt.

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Frank Knocke (Trainer MTV Dänischenhagen)
David Lehwald (Trainer TSV Flintbek)

Happy ist der Heikendorfer SV nach dem insgesamt doch aufgrund des Chancenplus verdienten 3:1-Sieg bei MED SV. Erstens, weil man gegen einen starken Aufsteiger viel investieren muss mit „Siegeswillen und Leidenschaft“, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Zweitens, weil man die Platzverhältnisse auf dem Schulsportplatz, die nicht im Zuständigkeitsbereich von MED SV liegen, meistern konnte. „Ich weiß gar nicht, ob ich das in den letzten 30 Jahren schon mal erlebt habe. Der Platz war einfach unterirdisch schlecht“, sagte der 42-jährige HSV-Coach Mark Hungerecker. Am Ende reichen 2 Tore von Neuzugang Dennis Lühr und das 3:1 durch Ole Sand für drei Punkte. Die auch Torwart Fabian Hoppe rettet mit einer Parade, als er den Ball gegen die Latte lenkt (85.) und somit das 2:2 verhindert zu einem Zeitpunkt als MED alles nach vorne geworfen hatte.

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Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

„Uns war natürlich bewusst und klar, dass es schwierig wird, wenn man gegen den Tabellenführer nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel geht. Wir sind von der ersten Minute gut reingekommen und haben den Kampf angenommen. Haben es denen so schwer wie möglich gemacht. Und zwischendurch haben wir einige Ausrufezeichen gesetzt. Konnten uns leider nicht mit einem Tor belohnen. Kurz vor der Halbzeit fangen wir uns am zweiten Pfosten das Gegentor. Was natürlich besonders bitter war für unsere gute Leistung bis dato“, fasste Coach Metin Bozan die ersten 45 Minuten zusammen. Auch nach der Halbzeit, auch nach dem 0:2, bleibt die Motivation bei MED hoch. Nach einem Foul an Moses Ogodogbo verwandelt „Rami“ den Elfmeter zum 1:2. Und hat in der 85. Minute den Torschrei auf den Lippen. Der starke Offensivspieler nimmt den Ball mit dem Oberschenkel an und sendet diesen in Richtung Hoppe, der das Leder gegen die Unterkante lenkt, von wo das Spielgerät vor die Torlinie zurück prallt.

Zwei wichtige Punkte muss der TSV Kronshagen, der in der Verbandsliga Ost im Top-Bereich der Tabelle bewegt, in Wankendorf auf dem sehr schwierig zu bespielenden Naturrasenplatz liegen lassen. Für die FSG Saxonia ist jeder Punkt wertvoll. Vor allem die Bonuspunkte gegen die favorisierten Teams wie den TSV Kronshagen. Die Mannschaft von Karim Youssef findet nicht die Bedingungen vor, um um Spielstärke zum Tragen kommen zu lassen. Ein holpriger Platz, starker Wind und eine FSG, die die Mentalität zeigt, die im Abstiegskampf notwendig ist, zwingen die Randkieler zu einer Nullnummer. Auch Saxonias Keeper Nico Heuer mit zwei Glanzparaden in der ersten Hälfte und Fortuna haben „Schuld“ am 0:0.

Die Gastgeber, mit einer Großchance in Hälfte eins, werfen alle kämpferischen Elemente in die Waagschale, steigern sich nach der Pause, ärgern die Kronshagener mit Kick and Rush und erhalten ihre Belohnung.

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Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)
Harjas Ahluwalia (Trainer FSG Saxonia)

Mit einem Sieg nach vier Monaten Pause startet der Kieler Verein Wiker SV sein Vorhaben, im Feld der vielen Bewerber um den Aufstieg in die Landesliga ordentlichen mitzumischen. Mit dem 1:0-Erfolg gegen den Tabellenzweiten SC Rönnau ist die Mannschaft von Dannie Osterhoff, vor dem 21. Spieltag Siebenter, weiterhin ein heißer Kandidat in der Verbandsliga Ost.

Tanz um den Ball mit Einhaken zwischen Janick Loose (li., SC Rönnau) und Jonas Kessler (Wiker SV). © 2024 Ismail Yesilyurt
Tanz um den Ball mit Einhaken zwischen Janick Loose (li., SC Rönnau) und Jonas Kessler (Wiker SV). © 2024 Ismail Yesilyurt

Am Ende entscheidet ein Foulelfmeter auf dem Wiker Auberg die enge Auseinandersetzung auf schwierigem Geläuf. Bei einem Zweikampf im Strafraum grätscht ein Rönnauer den Ball weg, trifft dann aber schmerzhaft den Fuß von Jonas Kessler. Vielmehr kein Elfmeter, aber die Restwahrscheinlichkeit entscheidet auf Strafstoß, den Alexander Theel ganz sicher verwandelt.

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Sören Warnick (Trainer SC Rönnau)
Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

Aufstiegs- gegen Abstiegskandidat, da hört sich ein 7:1 eigentlich ganz normal an!? Auf dem grünen Rasen am Samstagnachmittag sah das anders aus. Lange Zeit war es spannend. Die Selenter lagen sogar nach einem Treffer von Yannick Fischer mit 1:0 in Front. Teyi Lawson-Body, der vom Hasseldieksdammer Weg (Kilia) an den Radsredder in Kiel, der Regional- in die Verbandsliga wechselte, gelingt noch vor dem Seitenwechsel der Ausgleich. Auch das schmerzhafte 1:2 gleich nach der Pause können die Gäste noch gut verdauen. Nach dem 3:1 durch Maurice Knutzen bricht dann die gute Leistung der Elf von Simon Wobken in den letzten 5, 6 Minuten wie ein Kartenhaus mit 4 Toren zusammen.

Das lag auch an den 5 Einwechselungen, die SVE-Sportlehrer Steve Frank nach der Pause insgesamt vorgenommen hatte. „Die reingekommen sind, haben alle Gas gegeben. Haben unserem Spiel noch einmal gut getan. Das war so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Frank nach seinem Statement. Der Einstieg für die SVE nach vier Monaten Pause, schwierigen Trainingsbedingungen und kaum Vorbereitungsspielen gestaltet sich mit Problemen. Nach der Pause kommen die Gastgeber immer besser in Fahrt und nachdem die Selenter das 2:2 nicht machen, läuft es viel besser für die Frank-Truppe.

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Simon Wobken (Trainer TSV Selent)
Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)

Die TSG Concordia Schönkirchen läuft mit Siebenmeilen-Stiefeln dem Klassenerhalt entgegen! Mit dem 5:0 gegen den VfB Kiel distanziert sich die Mannschaft von Ole Jacobsen vom unteren Drittel und hat den Anschluss an das kleine Mittelfeld hergestellt. Gegen den abstiegsgefährdeten Tabellenzwölften waren es die Punkte 5, 6, und 7 nach dem 1:1 gegen den SVT Neumünster und dem 4:2-Coup zuletzt beim TSV Kronshagen.

„Wir mussten im Vergleich zu Kronshagen mehrmals umstellen, weil einige Spieler sich verletzt haben/ krank wurden“, sah Verteidiger Volkan Töremen von hinten wie seine vorderen Mitspieler klare Torchancen in der torlosen ersten Halbzeit vergeben. „Es muss zur Halbzeit 5:0 stehen für uns, haben 5 hundertprozentige Torchancen liegen lassen, wo jedes Mal ein Spieler von uns im Eins-gegen-eins aufs Tor zuläuft. Der Ball wollte aber nicht rein. Haben dafür aber über 90 Minuten einen sehr dominanten Fußball gespielt, fasste der rechte Defensivmann das Geschehen zusammen.

Tim Spirgatis, Trainer des VfB Kiel, hatte in den ersten 45 Minuten ein mehr offeneres Spiel gesehen mit Situationen auf beiden Seiten zu einem Treffer. Am hochverdienten Erfolg des gegenüber gab es für Spirgatis indes keinen Zweifel, der Ole Jacobsen und seinem Co André Hübner zum Sieg gratulierte.

Die Heimelf bleibt nach dem Seitenwechsel am Ball, setzt ihre Marschroute gut um und erspielt sich die notwendigen Möglichkeiten zu drei Punkten. „Die Halbzeitansprache von Ole war sehr gut, dass wir ruhig unser Spiel weiterspielen müssen und geduldig bleiben sollen“, erzählte Töremen, „2. Halbzeit ist dann der Knoten endgültig geplatzt.“

Spieler des Tages ist Thorge Salke, der nach der ersten Hälfte mit vergebenen Hochkarätern seinen Abschluss neu justiert. Erfolgreich mit drei Toren. Auch der angeschlagene Tim Martens verdient sich eine gute Note. Ebenso Noch-A-Jugendlicher Yasin Cheriag, der zur Winterpause in die Liga hochgezogen wurde.

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Tim Spirgatis (Trainer VfB Kiel)

Winterschlaf beendet! Die Probsteier SG ist nach dem 0:2-Start aus der Winterpause letzte Woche beim MTV Dänischenhagen wieder bei der Sache. Nach einer Steigerung gewinnt das Team von Spielertrainer Florian Stahl mit 3:1 gegen den SV Tungendorf aus Neumünster. „Ich möchte mich vorweg bei Luka Timm bedanken. Ein Linienrichter ist heute in der Halbzeit ausgefallen. Krankheitsbedingt. Und der Lukas Timm ist kurzfristig eingesprungen und hat das Spiel gerettet, dass wir das vernünftig über die Bühne kriegen konnten. Und hat das gut gemacht“, erzählte Stahl. Die lange Halbzeitpause tut der Heimelf gut.

Der Weckruf erfolgt nach 30 Minuten, als die Tungendorfer durch ein kurioses Tor von Luca Grammers (siehe Stimmen) endlich verdient in Führung gehen. Doch das schnelle 1:1 durch Robin Witt ist wichtig für den weiteren Verlauf aus Sicht der PSG. Die Elf von Thilo Becker kann im ersten Abschnitt führen, gerät dann durch einen Doppelschlag von SG-Goalgetter Lennard Reinke, der damit zur Doppelspitze in der Torschützenliste der Verbandsliga Ost mit Jannik Loose und Adrian Rupsch (beide SC Rönnau) mit 14 Toren aufschließt, ins Hintertreffen. Während die Probsteier SG mit 35 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze mitredet, sind die Neumünsteraner mit 28 Punkten vorerst aus der Runde der vielen Aufstiegskandidaten eliminiert worden.

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Florian Stahl (Trainer Probsteier SG)
Thilo Becker (Trainer SVT Neumünster)

Mit seinem 11. Saisontreffer in der Nachspielzeit beschert Philipp Grandt dem TSV Plön einen glücklichen 2:1-Sieg beim Tabellen-15. Vineta Audorf. Damit bleiben die Plöner nach dem 2:2 aus der Vorwoche beim Heikendorfer SV weiterhin topplatziert und ziehen am Samstag mit dem führenden Duo Heikendorfer SV und SC Rönnau mit 37 Punkten gleich. Die Audorfer bleiben Vorletzter, haben aber immer noch Reichweite zum rettenden Ufer.

Philipp Grandt (mitte) - mit zwei Toren Matchwinner für den TSV Plön (Archivfoto). © Ismail Yesilyurt
Philipp Grandt (mitte, Archivfoto) erzielt in der 93. Minute den Siegtreffer für den TSV Plön. © 2022 Ismail Yesilyurt

Die Audorfer bieten wie schon in der Vorwoche gegen den TSV Flintbek (5:2) einen großen Kampf gegen den TSV Plön. In einer ausgeglichenen erste Hälfte zeigt Vineta erneut eine starke Präsentation. „Es ist ein Spiel auf Augenhöhe. Die Anfangsphase gehört eher schon dem TSV Plön“, erkennt Christian Ströh den Gegner als eine der spielstärksten Teams der Verbandsliga Ost an. Die Gastgeber agieren mit einem Mittelfeldpressing und verdienen sich das 1:0 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel spielen die Plöner mit fortschreitender Dauer druckvoller und haben dann das Glück auf ihrer Seite.

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Mats Böckmann-Rixen (Trainer TSV Plön)
Christian Ströh (Trainer TSV Vineta Audorf)

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