Übersicht LL SL: TuS Jevenstedt wird Negativ-Serie nicht los – 1:2 gegen Weiche II

von Ismail Yesilyurt

Der einzige Fehler von Jevenstedts ansonsten starkem Keeper Daniel Jeromin führt zum 1:2. © 2024 Ismail Yesilyurt


Aufsteiger TuS Jevenstedt wird in der Landesliga Schleswig seinen Negativ-Lauf nicht los. Mit 1:2 unterliegt das Team von Guido Wieck der zweiten Mannschaft von Weiche Flensburg 08 und hat damit aus den letzten 10 Spielen nur einen Punkt geholt.

Dabei war die Hoffnung im Lager der Jevenstedter groß, gegen den personell neu und sehr jung aufgestellten Oberliga-Absteiger das Ergebnis vom 1. Spieltag wiederholen zu können. Gegen den vor dem Spiel Tabellenachten startete der TuS seine guten saisonauftakt mit 10 Punkten aus 4 Spielen. Ein weiterer Zähler ist ja bekanntlich seit dem dazugekommen, sodass in der Summe die Elf von der Jevenau auf dem vorletzten Tabellenplatz gelandet ist.

Der erste Spielabschnitt ist für die Torhüter eigentlich ein ruhiger. Daniel Jeromin muss wenige Abstöße machen und der gut mitspielende Phil Buck wenige Rückpässe verarbeiten. Die Platzherren versuchen es mit einem Pressing am gegnerischen Mittelkreis, der Gast weiter vorne am TuS-Strafraum.

Nennenswerte Möglichkeiten bis auf die Tore gibt es im ersten Abschnitt nicht. Zu oft wird die Kontaktanzahl überschritten, die auf beiden Seiten für eine flüssigere Offensive in den Strafraum sorgen würde. Die Führung für die Gastgeber erzielt Lukas Gersteuer mit einem platzierten Schuss aus 22 Metern. Zuvor machte Timo Klug seinem Namen Ehre und passte einen Freistoß an der linken Eckfahne in den völlig verwaisten Rückraum zum Torschützen.

Der Ausgleich ist dann unglücklicher Natur. Einen kurz geratenen Abstoß von Jeromin macht Matin Mustafa volley zurück in den Strafraum scharf. Simon Waskowiak nimmt das halbhohe Zuspiel direkt aus 13 Metern zum 1:1. Beim 1:2 kurz darauf ist die Abwehrkette der Jevenstedter nicht aufmerksam. Aber der lange Ball von Rechtsverteidiger Kjell Jordt aus der eigenen Hälfte über die Abwehrkette ist zugegeben weltklasse.

Die zweiten 45 Minuten sind interessanter. Denn wie schon nach dem 1:2 wird die Partie intensiver, wobei die Weicher weiterhin aktiver sind. Klare Möglichkeiten bleiben zunächst aus, ehe dann zum Ende hin die Anzahl größer wird. Dreimal Clemens Bart (72., 81., 93.), Henri Fritze (85) und Ilidio Genta (89.) verpassen das 3:1.

Beim TuS Jevenstedt hat Timo Klug (68.) eine sehr gute Möglichkeit im Torraum, die zur Ecke abgeblockt wird. Die Riesenchance auf einem Punktgewinn für den TuS gibt es in der 88. Minute. Einen harmlosen Freistoß in den Torraum lässt Buck aus den Händen gleiten. Der Ball fällt am hinteren Pfosten Lucas Seefeldt vor die Füße und von dort ans Außennetz des kurzen Pfostens.

Weiche Flensburg, das seine Angriffe und auch Konter insgesamt nicht sauber abschließt, gewinnt aufgrund mehr Aktivität und des Gros an Torchancen verdient.

Eine Woche nach dem 1:2 zuhause gegen Frisia Risum-Lindholm wartete schon das nächste Nordfriesland-Derby auf den SV Dörpum. Beim heimstarken TSV Rantrum zeigt das Kollektiv vom verletzten Spielertrainer Thies Borchardt eine fußballerisch ansprechende Vorstellung und entführt verdient einen Punkt vom Tabellenfünften. Mit etwas Quäntchen Glück lag auch ein Dreier drin. Womit der Gast die Positionierung der Rantrumer in der Landesliga Schleswig übernommen hätte.

Die Führung der Dörpumer durch Christoph Volquardsen per Kopf nach 20 Minuten gleicht die Riege von Cheftrainer Erik von Lanken nur kurz darauf aus. Torschütze ist Sturmtank Rasmus Wunderlich mit einem schönen Freistoß aus ca. 25 Metern.

Christoph Volquardsen (in blau, SV Dörpum) ist mit einem Kopfball zum 1.:0 in Rantrum dabei. © 2024 Ismail Yesilyurt
Christoph Volquardsen (in blau, SV Dörpum) ist mit einem Kopfball zum 1.:0 in Rantrum erfolgreich. © 2024 Ismail Yesilyurt

Ihren großen Mut behält die Gruppe von Thies Borchardt danach bei und hat wie auch die Platzherren im Wechsel Phasen, die gute Torannäherungen beinhalten.

„Grundsätzlich hat Vieles heute gepasst. Wir waren in den Zweikämpfen drin. Wir haben die Intensität aufgebracht, die wir gegen Mannschaften wie Rantrum halt einfach brauchen. Mit dem Ball haben wir wirklich gute Dinge gesehen und auf den Platz gebracht“, beschrieb Thies Borchardt die Arbeit seiner Crew auf dem schwer zu bespielenden Rasenplatz.

Thies Borchardt (Trainer SV Dörpum)

Beide Seiten wissen, was sie in der Partie zwischen dem gastgebenden 14. und dem Spitzenreiter der Landesliga Schleswig erwartet. Erstens aus dem Hinspiel, das Obere Treene mit 2:0 gewann. Und dann aus dem Viertelfinale des Kreispokals, in dem Stjernen mit einem 1:2 einen großartigen Pokalfight bot. Eine tief stehende Flensburger Mannschaft, die kompakt spielend auf ihre Umschaltaktionen lauert. „Ja, da sind wir halt grundsätzlich gefährlich, wenn wir kontern mit unseren schnellen Spitzen. Was sehr gut geklappt hat die erste Halbzeit“, vermisst IF-Trainer Marco Jannsen nur eine höhere Torausbeute bei gleichgroßer Anzahl der Chancen.

Nach der Pause hat Stjernen das Zepter fest in den Händen und steht kurz vor dem 2:2. Doch der Ball will bei klaren Chancen, u.a. durch Kim Nitschke und Denny Pawlowski nicht über die Torlinie. „Da müssen wir einfach treffen, um RB zu verletzten sozusagen“, konstatierte Jannsen. Patrick Thomsen macht es besser für die andere Seite mit dem 3:1 nach einem Konter. Einen weiteren Schub für die Gastgeber verhindert die Rücknahme des 2:3 wegen einem angeblichen Handspiel. Das 4:1 im Gegenzug durch den vierfachen Torschützen Nico Empen ist dann endgültig das Lied vom Ende.

RB Obere Treene muss sich auf ungewohntem Kunstrasen erst orientieren und sortieren, um sein Spiel zu finden. Zudem bleibt von der Ansprache von Übungsleiter Dogan Göndüz vor dem Anpfiff viel hängen in den Köpfen der Rot-Blauen. Ich habe den Jungs auch heute mit auf dem Weg mitgegeben, auf so einem kleinen Kunstrasen wird heute kein Kombinations-Fußball möglich sein. Ihr müsst einfach heute euer Können, ihr müsst Ehrgeiz reinbringen, ihr müsst Leidenschaft reinbringen. Das ist ein Derby, da spielt ein Meisterschaftskandidat gegen einen Abstiegskandidat. Und da entscheidet heute auch individuell viele Dinge.“

Das 1:0 nach einem Eckball bringt zwar etwas Kontrolle in das Spiel der Gäste, aber das engagierte Stjernen kommt zum verdienten 1:1. Wichtig für Obere Treene: die Führung vor der Halbzeit. Nach einem Foul an Nico Empen in einem ausgeglichenen Match versenkt Lars Ole Puttins den Freistoß in den „Knick“.

Mit dem 3:1 ist dann schon der Großteil des Kuchens verteilt. Der Rest schmeckt dann durch die weiteren Treffer noch besser.

Dogan Göndüz (Trainer RB Obere Treene)
Marco Jannsen (Trainer IF Sternen Flensborg)

„Waren entsprechend auch chancenlos. Und das im wahrsten Sinne des Wortes“, fehlten Osterrönfelds Cheftrainer Maik Gabriel nach dem 0:3 gegen den Tabellendritten TSV Kropp zwar nicht die Worte, aber vielleicht die Erklärung für die nicht gute Vorstellung seiner Mannschaft. Die präsentierte sich nicht landesligatauglich und blieb in der Offensive ohne einen Highlight. Für Osterrönfelds A-Jugend-Torwart Silas Jurkat-Einfeldt, der sein Gehäuse gut behütete, gab es an den Gegentoren nichts zu halten.

„Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen. Das, was wir uns auch vorgenommen haben“, ist für Kropps Sportlehrer Dennis Usadel schon früh Silvester, „haben natürlich dann auch, glaube ich, ja ein Feuerwerk abgefackelt, glaube ich, in den ersten 30 Minuten.“ In dieser Phase erzielen die Kropper alle Tore.

Dem TSV Kropp gelingt alles. Offensiv wie auch defensiv. Auch den erwarten Osterrönfelder Schwung aus der Kabine fangen die Gäste gut ab. „Bei OTSV ging an dem Tag gar nichts“, bemerkte Usadel , dessen Team wie immer in der Defensive sehr konzentriert bei der Arbeit war. Einzig die Torausbeute darf der Kropper Teamchef bemängeln. Das ist dann über die 90 Minuten gesehen bei einem 3:0 jedoch Kritik auf einem hohen Niveau, das Kropp performte.

Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)
Maik Gabriel (Trainer Osterrönfelder TSV)

Im Derby beim TSV Klausdorf treffen zwei Serien aufeinander. Die Gastgeber haben aus den letzten 6 Spielen zwei Punkte geholt, Rot-Schwarz Kiel hat 9 Spiele lang keine drei Punkte abgeben müssen. Mit dem 2:1 beendete die Mannschaft von Dennis Trociewicz dann beide Serien.

„Ich glaube, es war über 90 Minuten Abnutzungskampf und total diszipliniert von beiden Mannschaften verteidigt. Keiner wollte irgendwie den Fehler machen. Den wir dann in den letzten Wochen immer gemacht haben“, sieht Trociewicz nach einem 0:0 zur Pause, wie einer seiner Kicker am eigenen Strafraum „über die Pille haut“. Nutznießer ist Roman Budenko zum 1:0 für die Elf von Ove Sass, die einen ihrer drei guten Umschaltmomente mit Unterstützung verwertet.

Din Mehanovic (re., TSV Klausdorf) trifft zum 2-1-Endstand gegen Rot-Schwarz Kiel. 2024 Ismail Yesilyurt
Din Mehanovic (re., TSV Klausdorf) trifft zum 2-1-Endstand gegen Rot-Schwarz Kiel. 2024 Ismail Yesilyurt

Doch dann werden die Platzherren stärker aufgrund der Passivität der Rot-Schwarzen. Nach einem Zuspiel von Din Mehanovic gleicht schließlich Driton Gashi aus. Ihre gute Phase können die Klausdorfer nicht veredeln, da auch ein Freistoß von Finn Luca Schwee an der Latte landet. Die Partie, die nach dem Seitenwechsel mehr an Intensität und Dynamik zunimmt, findet dann doch noch ihren Sieger. Eine Vorlage von Tim Hartlep verwandelt Mehanovic aus 14 Metern zum 2:1

„Was aufgrund der zweiten Halbzeit, muss man sagen, nicht ganz unverdient war“, analysiert Tobias Nehren, Co-Trainer der Rot-Schwarzen, fair, „wir ärgern uns darüber, dass wir nicht einfach weiter gespielt haben, so wie wir es 60 Minuten lang vorgemacht haben.“

Damit verliert die Elf von Ove Sass den Kontakt zum Spitzentrio der Landesliga Schleswig, verbleibt aber weiterhin auf Platz 4 mit 25 Punkten. Der TSV Klausdorf kann mit dem Sieg seine Position im aktuell gesicherten Mittelfeld mit 20 Punkten sichern.

Tobias Nehren (Co-Trainer Rot-Schwarz Kiel)
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)

Böse Klatsche für Slesvig IF im Stadtderby gegen den TSV Friedrichsberg-Busdorf! Gleich mit 0:7 verliert die Mannschaft von Finn Petersen das Schleswiger Derby. Auch wenn IF das Tabellenende ziert und sich gerade in einer großen Krise befindet, ist die hohe Niederlage doch überraschend.

Vor allem in der ersten Hälfte scheinen die Gastgeber voll neben sich zu stehen. Zur Pause ist mit dem 5:0 für den TSV schon alles erledigt, auch wenn man schon Pferde hat kotzen sehen.

Das 0:7 stellt den bisherigen Tiefpunkt für die Elf von Finn Petersen dar. Ein Punkt aus den letzten 10 Spielen, ein Schnitt von mehr als 3 Toren nach der Hälfte der Saison und die schlechte Verfassung zum aktuellen Zeitpunkt deuten auf eine Saison zum Vergessen hin.

Der TSV Friedrichsberg-Busdorf hat sich dagegen nach dem Absturz nach ganz unten wieder gefangen. Nach dem Trainerwechsel von Henning Stüber zu Michael Schröder, ist es Schröder gelungen neuen Schwung bei den Schleswigern zu entfachen. Unter dem neuen Coach gab es 3 Siege aus 4 Spielen.

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