Übersicht LL Schleswig: 16. Spieltag

von Ismail Yesilyurt

Marc Zeller (Rot-Schwarz Kiel) ist nach seinem 1:0 und 22. Saisontor vor dem Ausbruch. Rasmus Backhaus (re.) und David Lohr halten noch Abstand. © 2025 Ismail Yesilyurt


Rot-Schwarz Kiel bleibt – neben dem bisher verlustpunktfreien TSB Flensburg – das Team der Stunde in der Landesliga Schleswig! Auch die SpVg Eidertal Molfsee, Vierter in der Tabelle mit 27 Punkten und eigentlich selbst im Aufstiegsrennen, konnte den Erfolgs­lauf des geografischen Nachbarn im Süden von Kiel nicht stoppen und unterlag mit 1:2. Für die Elf von Ove Saß war es bereits der elfte Sieg am 16. Spieltag. Rot-Schwarz verteidigte somit mit nun 34 Punkten Platz zwei.

Rot-Schwarz Kiel ringt im Landesliga-Topspiel Eidertal Molfsee 2:1 nieder

Rot-Schwarz Kiel bleibt – neben dem bisher verlustpunktfreien TSB Flensburg – das Team der Stunde in der Landesliga Schleswig! Im Topspiel der Landesliga Schleswig bezwang der Tabellenzweite den ambitionierten Oberliga-Absteiger SpVg Eidertal Molfsee mit 2:1 (2:1). Die Gastgeber, die ihre klare Saß-Linie mit dem Motto „Ohne Fleiß kein Preis“ fortführten, bestätigten damit ihren starken Lauf. Eidertal Molfsee dagegen verpasste es, im Duell um Platz zwei das Rennen offener zu gestalten. Nach dem 16. Spieltag stehen bei Rot-Schwarz Kiel 34 Punkte auf dem Konto – sieben weniger sind es für die SpVg Eidertal Molfsee.

Herausragend – Marc Zeller mit 22. Treffer

Die Partie begann temporeich und optimal für die Gastgeber. Nach einer flachen Hereingabe von der rechten Seite nach einem schnellen Umschaltspiel traf der freigelaufene Chima Iheagwaram aus dem Strafraumzentrum nur den linken Pfosten. Doch Rot-Schwarz-Stürmer Marc Zeller hat in dieser Saison einen eingebauten Tor-Detektor. Bereits nach 40 Sekunden piepte dieser zum 22. Mal in dieser Saison ganz laut: Den Abpraller versenkte der 37-Jährige aus etwa zehn Metern zum 1:0.

Chima Iheagwaram (Rot-Schwarz Kiel) gegen Marco Wiegand (re., SpVg Eidertal Molfsee). © 2025 Ismail Yesilyurt
Chima Iheagwaram (Rot-Schwarz Kiel) gegen Marco Wiegand (re., SpVg Eidertal Molfsee). © 2025 Ismail Yesilyurt

Tom Wüllner mit Lattentreffer

Die Gäste streiften in der neunten Minute am Ausgleich vorbei: Tom Wüllner setzte ein erstes Ausrufezeichen, als sein Freistoß aus gut 20 Metern an die Latte klatschte. Wenig später tauchte David Lohr gefährlich im Eidertaler Strafraum auf, doch Salih Ramo blockte den Abschluss im letzten Moment (13.). Die beste Chance der Gäste neben dem Wüllner-Freistoß im ersten Durchgang hatte Tobias Fölster, dessen Kopfball Rot-Schwarz-Keeper Philip Ruether stark über die Latte lenkte (17.).

Eidertaler Blackout beim 0:2

Rot-Schwarz Kiel zeigte sich in den entscheidenden Momenten effizient – begünstigt durch einen folgenschweren Blackout der Gäste. Beim 2:0 schalteten die Molfseer komplett ab: Nach einem Zweikampf zwischen Louis Schütt und Rasmus Backhaus 30 Meter vor dem SpVg-Tor warteten sämtliche Eidertal-Spieler auf einen vermeintlichen und durchaus auch vertretbaren Foulpfiff. Der blieb jedoch aus. Backhaus reagierte am schnellsten, sprintete durch und verwandelte frei vor Keeper Mika Mohr. Eine Szene, die Co-Trainer Leon Trentepohl später als „naiv und vermeidbar“ kritisierte.

Hohe Intensität nimmt Eidertal die spielerische Stärke

Rot-Schwarz-Trainer Ove Saß hatte seinen Spielern früh zugerufen: „Stress, Stress!“ – und genau diesen bekamen die Gäste über 90 Minuten zu spüren. Seine Mannschaft stand eng am Mann, störte konsequent und ließ Eidertal kaum Räume für das gewohnte Kombinationsspiel.

Mika Rosenthal (Rot-Schwarz Kiel) ist eine Konstante in der Defensive von Rot-Schwarz Kiel. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mika Rosenthal (Rot-Schwarz Kiel) ist eine Konstante in der Defensive von Rot-Schwarz Kiel. © 2025 Ismail Yesilyurt

„Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz, wussten damit aber nicht viel anzufangen“, resümierte Trentepohl. „Uns fehlten die Abläufe und die spielerischen Mittel, um unsere Qualität auf den Platz zu bringen.“

Nach dem Seitenwechsel dominierte Eidertal zwar optisch das Geschehen, kam jedoch zu kaum klaren Torchancen. Lediglich Standards sorgten für etwas Gefahr.

Rot-Schwarz verteidigt stabil – Eidertal fehlt die Durchschlagskraft

Auch Rot-Schwarz Kiel tat sich offensiv schwer, profitierte aber vom eigenen soliden und gut agierenden Defensivverbund. „Der Halbzeitpfiff hat uns gutgetan“, erklärte Trainer Ove Saß. „Wir wussten, dass Molfsee mehr versuchen wird, aber wirklich brandgefährlich wurden sie selten. Ein großes Kompliment an unsere Defensive.“

Im Umschaltspiel boten sich der Heimelf einige Gelegenheiten, das Spiel endgültig zu entscheiden. Doch die letzte Präzision fehlte. Trotz guter Kontergelegenheiten blieb es beim 2:1. Eidertal brachte auch in der Schlussphase zu wenig Durchschlagskraft auf den Platz. Nur der eingewechselte Seymen Ködörgü hatte noch eine aussichtsreiche Möglichkeit.

Selim Cetintürk (SpVg Eidertal Molfsee) im Fokus von Justus Kiewald (Rot-Schwarz Kiel), Marco Franciosi und Marek Hopp (v. l.). © 2025 Ismail Yesilyurt
Selim Cetintürk (SpVg Eidertal Molfsee) im Fokus von Justus Kiewald (Rot-Schwarz Kiel), Marco Franciosi und Marek Hopp (v. l.). © 2025 Ismail Yesilyurt

„Wir haben das in meinen Begriffen verdient nach Hause geholt. Die Defensive hat herausragend gearbeitet. Molfsee hat enorme Qualität, sie sind sehr unangenehm zu bespielen. Wir genießen den Moment und wollen den Lauf mitnehmen – nächste Woche wartet mit dem TSB Flensburg ein Top-Spiel“, erklärte Ove Saß.

„Wir laufen wie gegen TSB wieder einem frühen 0:2 hinterher. Es waren keine katastrophalen Fehler, aber vermeidbare Gegentore. Danach hatten wir gefühlt 70 Prozent Ballbesitz, aber kaum Torchancen. Es fehlten Abläufe, um unsere Qualität in Szene zu setzen. Das müssen wir dringend verbessern“, entgegnete Leon Trentepohl.

Fazit: Rot-Schwarz Kiel investierte ein paar Prozente mehr – und die Rendite kam am Ende mit drei Punkten auf das Konto. Intensiver Kampf, Leidenschaft und großer Teamgeist gepaart mit Matchglück siegten gegen hohe individuelle Klasse auf der Gegenseite.

Stimme zum Spiel

Weiche Flensburg 08 II – Frisia Risum-L. 0:1 (0:0)

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