Überblick Verbandsliga Ost: 10. Spieltag

von Ismail Yesilyurt

Jack Palm (li., Heikendorfer SV) gegen Lars Viertel (SpVg Eidertal Molfsee II). © 2025 Ismail Yesilyurt


Nach folgend der 10. Spieltag der Verbandsliga Ost im Überblick. Weitere Spiele folgen.

SVG Pönitz- TSV Gremersdorf 7:2 (4:0)

Pönitz fehlt fast eine komplette Elf

„Henkel, Toth, Ramm, Dutschke, Valo, Balzereit, Wagner, Brack, Schmidt und Koep“, zählte Christian Born, Trainer des Spitzenteams SVG Pönitz, die Spieler auf, die bei der Partie auf dem Kunstrasenplatz im Pönitzer Sportpark gegen den Tabellen-15. und Vorletzten TSV Gremersdorf nicht dabei waren. Wie gut, dass der zweite Anzug auch perfekt passte.

Blitzstart stellt die Verhältnisse klar

„Wir stellten unser Team dadurch auf die Gegebenheiten ein, änderten etwas am System und der Spielweise und sollten bereits nach 8 Minuten recht mit der taktischen Umsetzung haben. Das war aber so nicht zu erwarten. Wir wissen um die Stärken der Mannschaft, aber dass die Jungs loslegen wie die Feuerwehr, war wirklich sagenhaft“, staunte Born Bauklötze. Ein 3:0 für den klaren Favoriten nach noch nicht einmal gespielten zehn Minuten stellte die Verhältnisse schnell klar.

Gremersdorf völlig von der Rolle

Christian Ippig, der aufgrund der großen personellen Probleme des TSV Gremersdorf seit Saisonbeginn ständig am Outfit schneidern und nähen muss, hat nicht so einen qualitativ breiten Kader zur Verfügung wie die Pönitzer. „Trotz aller Ausfälle, so wie wir uns hier heute in der ersten Halbzeit präsentiert haben, war das gar nichts. Eine sogenannte Nichtleistung“, kritisierte Ippig. „Kein Widerstand geleistet, keine Zweikampfführung. Wir waren nicht auf dem Platz. Alles vermissen lassen, was man braucht, um in dieser Klasse bestehen zu können“, führte der Coach des Aufsteigers fort.

Ippig-Kabinenpredigt zeigt Wirkung

Die Kabinenpredigt von Gremersdorf-Coach Volker Ippig in der Halbzeitpause wirkte. Der Glaube wurde gestärkt, sodass die Gäste eine bessere Orientierung im Spiel fanden. „Da hat sich die Mannschaft zusammengerissen und gezeigt, dass sie Fußball spielen kann“, so Ippig. „Im zweiten Durchgang waren wir teilweise zu zaghaft, zogen am Ende aber nochmal an und machten unsere Tore. Gremersdorf kämpfte sich körperlich zurück ins Spiel, aber die Gegentore sollten uns nicht verunsichern“, wusste Christian Born.

Fynn Busche verhindert zweistellige Niederlage

Bei ihrem jungen Torwart Fynn Busche konnte sich der TSV Gremersdorf am Ende bedanken, dass es insgesamt nicht noch zweistellig wurde.

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Christian Ippig (Trainer TSV Gremersdorf)

TSV Altenholz – MTV Dänischenhagen 5:0 (3:0)

Das Duell der Kieler Randgemeinden aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde wird eine eindeutige Angelegenheit für den Landesliga-Absteiger. TSV-Trainer Nils Lenschau vertraute dabei ganz dem Motto „never change a winning team“ und schickte exakt die Elf ins Derby oberhalb des Nord-Ostsee-Kanals, die zuletzt beim defensivstarken Wiker SV mit einem 3:0 deren Gegentorzahl am 9. Spieltag verdoppelte. Damit haben die Altenholzer ihr Tief überwunden, das die Gelb-Schwarzen mit null Punkten aus fünf Spielen an den Rand der Abstiegsplätze geführt hatte.

„Über 90 Minuten nicht so richtig stattgefunden. Nicht die richtige Einstellung ins Spiel gefunden. Wurden einfach überrannt von bissigen, galligen Altenholzern. Die haben das Derby verstanden“, vermisste MTV-Sportlehrer Henning Bolz jene Tugenden, die eigentlich auch seine Mannschaft in vielen Spielen auszeichneten. Und die die in der letzten Saison lange Zeit sehr abstiegsgefährdeten Dänischenhagener aktuell per Höhenflug auf Platz sechs geführt hatten.

Die Gastgeber schließen damit wieder an das Mittelfeld an und können mit einem Sieg am kommenden Wochenende bei der Probsteier SG einen großen Satz nach vorne machen. Die Elf von Henning Bolz „reist“ zum nächsten Derby an den NOK in Kiel-Wik.

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Henning Bolz (Trainer MTV Dänischenhagen)

Die SG Oldenburg/Göhl holte zum zweiten Mal in Folge in einem Sechs-Punkte-Spiel einen Sieg und kletterte damit etwas aus dem Keller auf den ersten regulären Nichtabstiegsplatz 12. Nach dem 5:3 beim TSV Bordesholm gab es gegen den weiteren Mitkonkurrenten TSV Plön auch drei Punkte für den Klassenerhalt mit einem 5:1 nach der Begegnung der punktgleichen Teams.

„Gegen eine top besetzte Mannschaft waren wir gestern chancenlos“, mehr hatte und musste auch Plöns Cheftrainer Jochen Bauer nach dem 1:5 nicht sagen. Denn die SG, unterstützt durch Ligaspieler, gestaltete die Partie über die gesamte Spielzeit überlegen. Das 1:0 durch einen Freistoß von Rico Mielke, der für Oberliga gelbgesperrt war, aber in der Verbandsliga eingesetzt werden durfte, gab früh die Sicherheit für die Gastgeber, ein erfolgreiches Spiel aufzubauen.

Zur Halbzeit steht es im Kellerduell bereits 3:0. Aber die SG GO war aus den Spielen zuvor des TSV Plön vorgewarnt. „Allerdings wussten wir darum, dass Plön durchaus Comeback-Qualitäten hat. Haben das in der Halbzeitpause auch angesprochen und dementsprechend waren die Jungs weiterhin fokussiert und wir waren am Drücker und müssen eigentlich viel früher das 4:0 machen, um das Spiel zu entscheiden“, musste Co-Trainer Jens Theuermann bis zur 81. Minute darauf warten.

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Jens Theuerkauf (Co-Trainer SG Oldenburg-Göhl)

Gerechtes Remis zwischen Preetzer TSV und Wiker SV

Der Spitzenreiter Preetzer TSV hat im Heimspiel der Verbandsliga Ost zwei Punkte liegen gelassen. Gegen den Tabellenfünften Wiker SV reichte es am Ende nur zu einem 1:1 (0:0). Vor rund 90 Zuschauern zeigte sich die Partie als intensives Duell zweier Teams auf gutem Verbandsliga-Niveau.

Preetz dominiert die erste Halbzeit

Die Gastgeber erwischten den besseren Start und bestimmten die erste Hälfte mit hoher Intensität. „Ich glaube, die erste Halbzeit geht klar an uns. Die zweite Halbzeit ist ausgeglichener, wobei wir chancentechnisch ein kleinen Vorteil haben. Wie gesagt, entweder verpassen wir das 1:0 in der ersten Halbzeit oder dann in der zweiten Halbzeit das 2:0“, bilanzierte Doege nach dem Spiel.

Der Wiker Coach Dannie Osterhoff sah seine Mannschaft im ersten Spielabschnitt unter Druck: „Preetzer TSV sehr druckvoll mit viel Ballbesitz und intensiver Spielleitung. Wir konnten froh sein, dass wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen.“

Nico Kocks bringt den Tabellenführer in Führung

Nach dem Seitenwechsel belohnten sich die Gastgeber schließlich. Moritz Danberg wurde im Strafraum zu Fall gebracht, den Elfmeter verwandelte Nico Kocks sicher zum 1:0 (48.). Für Kocks war es bereits der fünfte Saisontreffer.

Von Roennen rettet Wiker SV spät

Mit zunehmender Spieldauer kam der Wiker SV besser in die Partie. Zwei Großchancen durch Simon Kahnwald und Frederik Glowatzka blieben zunächst ungenutzt. Doch in der Nachspielzeit schlug Bennet von Roennen zu: Mit einem sehenswerten Freistoß von der Strafraumgrenze erzielte der Kapitän das 1:1 (90.+1).

„Aufgrund der zweiten Halbzeit und insbesondere der letzten halben Stunde haben wir uns den Punkt absolut verdient“, resümierte Osterhoff. Doege sah deutliche Fortschritte bei seiner Mannschaft gegenüber der Niederlage vom letzten Spieltag beim Heikendorfer SV. „Wir haben eine deutliche Leistungssteigerung im Gegensatz zur letzten Woche in Heikendorf, wo wir gar nicht stattgefunden haben. Konkurrenz auf Abstand gehalten und gehen jetzt in eine gute Trainingswochen hoffentlich und spielen Freitagabend gegen Molfsee II“, erwarten die Schusterstädter den starken Aufsteiger.

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Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)
Fabian Doege (Trainer Preetezer TSV)

Heikendorf besteht Reifeprüfung

Der Heikendorfer SV hat die nächste Bewährungsprobe im Kampf um die Spitzenplätze der Verbandsliga Ost bestanden. Eine Woche nach dem 3:0-Erfolg gegen Tabellenführer Preetzer TSV gewann das Team von Mark Hungerecker auch den schweren Auswärtstest bei der zweiten Mannschaft der SpVg Eidertal Molfsee verdient mit 3:1.

Matchplan von Mark Hungerecker greift

Gegen die bis dahin treffsicherste Offensive der Liga mit 31 Toren aus neun Partien setzte Hungerecker auf ein klares Konzept: aggressives Pressing und intensives Zweikampfverhalten. Damit unterband der HSV immer wieder den Spielaufbau der Gastgeber, die unter anderem mit den Routiniers Fin Bartels und Tim Siedschlag aufliefen. Gleichzeitig wollten die Gäste ihr eigenes Tempo im Umschaltspiel ausnutzen – ein Plan, der auf dem engen Kunstrasen von Beginn an aufging.

Frühe Chancen für den HSV

Dieses Heikendorfer Rezept schmeckte den Eidertalern überhaupt nicht. Im Spielaufbau leistete sich die Heimelf viele einfache Fehler. So kam der HSV in der 12. Minute zu einer Doppelchance. Erst rettete Eidertals Keeper Tobias Dittmann gegen Tim Markwardt. Den zweiten Versuch, abgeleitet aus der vorangegangenen Szene, zirkelte Tim Mordhorst aus dem Strafraumzentrum knapp rechts vorbei. Zuvor und danach gab es noch Halbchancen.

Tim Mordhorst trifft zur Führung

Ihre Gefährlichkeit im Angriff demonstrierte der gastgebende Tabellensiebente kurz darauf. Einen Ball von der rechten Seite schoss Tim Siedschlag aus etwa zehn Metern über das Tor (14.). Die bessere Mannschaft ging schließlich in Führung. Mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze flach ins linke Eck gelang Tim Mordhorst mit seinem ersten Saisontor das 1:0 für Heikendorf.

Tobias Dittmann verhindert das 0:2

In der 29. Minute erhöhten die Gäste fast auf 2:0. Erst konnte SpVg-Keeper Tobias Dittmann einen Schuss von der Strafraumgrenze abwehren. Der Ball landete bei Jack Palm, der in der linken Strafraumhälfte stand und nur noch das fast leere Eidertaler Gehäuse vor sich hatte. Doch der reaktionsschnelle Dittmann war nach seiner Tat kurz zuvor blitzschnell wieder oben und warf sich in den Schuss von Palm.

Tim Siedschlag sorgt für den Ausgleich

Dass die Eidertaler, die immer wieder im Angriff von Fin Bartels angetrieben wurden, jederzeit in der Lage sind, plötzlich einen Hochkaräter zu fabrizieren, wurde in der 42. Minute deutlich. Vor der Pause kam die Heimelf stärker auf und zum 1:1-Pausenstand. Nach einem Angriff über rechts beförderte Tim Siedschlag, einen Tick früher am Ball, das Leder in die Heikendorfer Maschen.

Niklas Kracht stellt die Weichen auf Sieg

Der Heikendorfer SV reiste mit einem großen Siegeswillen an, zeigte das in den ersten 45 Minuten und führte das auch im zweiten Durchgang fort. Heikendorf blieb fokussiert und suchte weiter den Weg nach vorn. Niklas Kracht sorgte schließlich für die erneute Führung, die der HSV bis in die Nachspielzeit behauptete. Mit dem 3:1 kurz vor dem Abpfiff machten die Gäste dann alles klar.

Mark Hungerecker lobt Einsatz seiner Mannschaft

Das Statement von HSV-Coach Mark Hungerecker lautete wie folgt: „Wir wussten, dass es in Molfsee schwer werden würde, weil die Truppe einfach erfahren und spielstark ist. Da wusste ich, dass meine junge Mannschaft ordentlich gefordert werden wird. Gerade vom Kopf her, dass man dagegenhält – gegen eine Mannschaft, die einen spielerisch auch sehr beschäftigen kann. Und ich glaube, das haben wir über 90 Minuten geschafft: 90 Minuten gefightet, gekämpft.“

HSV klettert auf Rang drei

Mit dem Erfolg hat sich die Mannschaft im Osten von Kiel auf den 3. Tabellenplatz hochgespielt und -gearbeitet. Am kommenden Wochenende ist mit dem Kieler MTV ein weiterer Aufsteiger zu Gast im Heikendorfer Sportpark.

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Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

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