TSV Kronshagen kommt mit B-Platz besser zurecht: RS Kiel mit 0:4

von Ismail Yesilyurt

Nils Franke per Kopf und Finn Logemann (Rot-Schwarz Kiel) per Fuß klären gemeinsam vor dem 0:2 gegen den TSV Kronshagen. © 2025 Ismail Yesilyurt

Im Kieler Derby, die Randgemeinde Kronshagen gehört sportpolitisch zu Kiel, muss Rot-Schwarz Kiel eine deprimierende Niederlage hinnehmen. Während der Aufsteiger mit dem 4:0 hochzufrieden das Auswärtsspiel verließ, sind die Empfindungen bei den Gastgebern natürlich anderer Art. „Wir hingegen gehen heute mit einem sehr beschissenen Gefühl nach Hause, um das mal in der Deutlichkeit auszudrücken. Weil es natürlich aufgrund der Bedingungen auch kein fußballerisch ansehnliches Spiel war“, ärgerte sich Rot-Schwarz-Coach Ove Sass.

Mit ein Grund für die Gefühlswallung: Die Heimelf blieb trotz mehr Ball- und Spielanteilen ohne Torerfolg. Das lag aber auch daran, dass die Kronshagener in der Defensive eine bessere Performance hinlegten, während die Platzherren bei der Restverteidigung zu oft große Probleme offenbarten. Das nutzte die Mannschaft von Karim Youssef halbwegs gut aus. Bei konsequenter Ausführung der Möglichkeiten beim schnellen Umschaltspiel wäre die Chancenvielfalt für den TSVK sicherlich größer ausgefallen.

Knackpunkt für die Sass-Truppe in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war sicherlich der 0:1-Rückstand durch Lars Wethgrube nach etwas mehr als einer halben Stunde. So mussten Gastgeber, die nach diesem 19. Spieltag an Kronshagen Platz 6 abgeben mussten, nach der Pause mehr in die Offensive investieren. Die Gäste standen indes sehr sicher und kompakt im Gesamt-Defensivverbund. Rot-Schwarz Kiel bemühte sich zwar immer wieder, spielerische Lösungen zu finden. Aber mit wenig Raum auf einem Platz, der selten längere Kombinationen fehlerfrei ermöglichte, gab es selten Höhepunkte im gegnerischen Strafraum. Zu oft rannte sich der Aufsteiger aus der Vorsaison in der Kronshagener Abwehr fest. Einfacher war es und machte es Kronshagen bei seinen Angriffen, bei denen viel Raum zur Verfügung stand. Aber auch hierbei bremsten die Platzbedingungen einige Vorstöße ab.

Kristof Koop (TSV Kronshagen) trifft gegen seinen Ex-Verein zumEndstand. Rechts Mika Rosenthal (Rot-Schwarz Kiel). © 2025 Ismail Yesilyurt
Kristof Koop (TSV Kronshagen) trifft gegen seinen Ex-Verein zumEndstand. Rechts Mika Rosenthal (Rot-Schwarz Kiel). © 2025 Ismail Yesilyurt

Apropos Platzverhältnisse: Bevor die Partie überhaupt angepfiffen wurde, mussten alle Beteiligten umziehen. Da Schiedsrichter Tim Hohmann einige Löcher (die Maulwurf-Familie ist in Kiel-Meimersdorf seit knapp 30 Jahren beheimatet) im Rasen des Birkenstadions entdeckt hatte, wurde nebenan auf dem B-Platz gespielt. Das ist der Trainingsplatz von Rot-Schwarz Kiel und natürlich durch die Beanspruchung in der Vorbereitung auch nicht im besten Zustand. Eine Problematik, die alle städtischen Plätze in Kiel (dazu gehört auch das Birkenstadion) betrifft, da das Sportamt, wenn überhaupt, erst sehr spät – nach Informationen wegen der Feuchtigkeit des Rasens – mit der Pflege beginnt. Auch wenn es beide Mannschaften betraf, ist es doch ein großes Ärgernis. Vor allem für die Aktiven auf dem Platz.

Stimmen zum Spiel

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)
Ove Sass (Trainer Rot-Schwarz Kiel)

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