Heiner Boeck und Torwart Björn Alberts sind seit der Saison 2014-15 (Foto) immer noch dabei. Fotos: © Ismail Yesilyurt
Wenn es um Moral und mannschaftliche Geschlossenheit geht, dann wäre der TSV Plön ein Kandidat für den Titel in der Verbandsliga Ost. Das haben die Plöner gegen die Spitzenreiter Preetzer TSV eindrucksvoll unter Beweis gestellt, auch wenn das Heimspiel mit 0:1 verloren ging. Doch was war geschehen?
Fünf Minuten vor dem Abpfiff lagen die Kreisstädter durch ein Tor von Johannes Schütt zurück. Da verletzte sich der Plöner Mats Böckmann durch eine unglückliche Aktion schwer. Eine stark blutende Schnittwunde im Gesicht schockte Mitspieler, Trainergespann und Zuschauer gleichermaßen. „Das Spiel war spätestens da eigentlich gelaufen. Aber vielleicht hat uns die Verletzung von Mats noch enger zusammen rücken lassen“, versucht Torwart und Ligamanager Björn Alberts eine Erklärung für die nicht mehr für möglich gehaltene Energieleistung zu finden. Von da an und während der insgesamt 15 Minuten Nachspielzeit beherrschten die Plöner weitgehend die Partie, drängten auf den Ausgleich und waren einem Punktgewinn ganz nah. Reichen sollte es zwar nicht, aber der TSV Plön bewies eine ausgezeichnete Moral, die auf der Zielgeraden der Saison den Ausschlag geben könnte.
Doch bis dahin ist es noch ein ganz weiter Weg. Und der Weg führt nur über den Preetzer TSV, der mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle souverän anführt. „Das ist uns bewusst. Preetz ist eine Ausnahmemannschaft. Aber wir können mit unserer Ausbeute von 28 Punkten zufrieden sein“, erklärt Alberts, der allerdings dem missratenen Saisonstart hinterher trauert. Aus den ersten beiden Spielen gegen FSG Saxonia (1:2) und Rot-Schwarz Kiel (1:1) sprang nur ein Punkt heraus. „Das ist bei nur 22 Spielen eine schwere Hypothek. Auch wenn unser Spiel gegen Rot-Schwarz von der Intensität und von den spielerischen Elementen her wohl unser bester Auftritt war“, so der Torwart, der noch die Offensivstärke seiner Mannschaft hervorhebt. Als Trumpfkarte besticht dort Angreifer Palle Jespersen, dem allein 14 von den 34 Plöner Toren gelangen. Der Topwert in der Verbandsliga Ost.
Hin und wieder jedoch schleicht sich beim Team von Trainer Danilo Blank der Schlendrian ein. Gerade dann, wenn ein Gegner beherrscht wird und das Ergebnis trügerische Sicherheit bietet. So geschehen im Spiel gegen Inter Türkspor Kiel II, als die Plöner rasch mit 3:0 führten und die Kieler bis auf 3:4 heran kamen. „Da hätte das Spiel kippen können. Aber zum Glück konnten wir den Hebel noch mal umlegen und haben schließlich mit 6:3 gewonnen“, erinnert sich Björn Alberts, der hofft, dass die Mannschaft daraus gelernt hat. Nur dann nämlich und bei einer konstant fehlerfreien Rückrunde könnten sich noch Titelchancen eröffnen.