Der VfB Lübeck feiert den Ausgleich. © 2024 Olaf Wegerich
Der VfB Lübeck hat an diesem Sonntagnachmittag einen Punkt gegen den TSV Havelse einfahren können. Vor 2.891 Zuschauern auf der Lübecker Lohmühle erkämpften sich unsere Grün-Weißen ein verdientes 2:2-Unentschieden gegen den aktuellen Tabellenführer der Regionalliga Nord. Dass der VfB Lübeck mit diesem Unentschieden ein kleines Ausrufezeichen setzte, macht sich vor allem darin bemerkbar, dass man die erste Mannschaft ist, die dem TSV Havelse in der laufenden Saison 2024/25 einen Verlustpunkt zufügen konnte. Zuvor gewannen die Niedersachsen ihre ersten neun Ligaspiele allesamt.
Mit gleich vier Veränderungen in der Startelf schickte VfB-Cheftrainer Guerino Capretti seine Mannschaft auf den Rasen. Im Tor des VfB Lübeck stand anstelle von Noah Oberbeck in diesem Spiel Gavin Didzilatis. Außerdem spielten Robin Kölle, Luca Menke und Herdi Bukusu für Marvin Thiel (5. gelbe Karte), Bent Andresen (angeschlagen nicht im Kader) und Kevin Bukusu (zunächst auf der Bank). Von Beginn an sahen die Zuschauer auf der Lübecker Lohmühle bei sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein pur einen munteren Auftakt. Der TSV Havelse zeigte, dass man nicht zu Unrecht auf dem ersten Platz der Regionalliga Nord stehen würde. Doch auch unser VfB Lübeck signalisierte einen von Beginn an erfrischenden und mutigen Auftritt. Und nach einem schönen Schnittstellen-Pass war es VfB-Spieler Manuel Farrona Pulido, der zum ersten Mal an diesem Tag ins gegnerische Gehäuse einnetzte – doch aufgrund einer hauchdünnen Abseits-Entscheidung zählte dieser Treffer leider nicht. Quasi im direkten Gegenzug war es dann jedoch der TSV Havelse, der den ersten stark vorgetragenen Angriff verwerten konnte: Nach einer Hereingabe von der linken Seite köpfte Lorenzo Paldino in der 11. Minute zum 1:0 für den TSV Havelse ein.
Dass sich der VfB Lübeck von diesem frühen Gegentreffer dieses Mal allerdings nicht schockieren ließ, bewies man nur zwei Minuten später. Nach einem Freistoß von der linken Seite stieg Felix Drinkuth am höchsten und glich per gezieltem Kopfball zum verdienten 1:1 aus (13.). In der Folge erspielten sich beide Teams in einem attraktiven Regionalliga-Spiel weitere gute Tor-Möglichkeiten. Für den VfB Lübeck scheiterte Herdi Bukusu nach einer starken Einzelaktion knapp (16.), auf der anderen Seite hielt VfB-Keeper Gavin Didzilatis einen gefährlichen Abschluss der Gäste aus kurzer Distanz (27.). In der 38. Minute und damit noch in der ersten Halbzeit musste der VfB Lübeck dann einen ersten Wechsel vollziehen: Für den angeschlagenen Tom Geerkens kam Morten Wahl neu in die Partie.
Auch in der zweiten Hälfte zeigten sich die Grün-Weißen an diesem Sonntag von einer ganz starken Seite, kamen besser in den zweiten Durchgang, als der TSV Havelse. So hätte beispielweise der eingewechselte Morten Wahl schon kurz nach Wiederbeginn für den 2:1-Führungstreffer sorgen können. Doch nach einer guten Auftaktbewegung setzte der VfB-Stürmer den Ball knapp über das Havelser Tor (50.) Eiskalt schlug jedoch erneut der TSV Havelse zu, der mit seiner ersten guten Möglichkeit in der zweiten Halbzeit für die 2:1-Führung sorgte. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Grün-Weißen wurde Havelse-Spieler Lorenzo Paldino in Szene gesetzt. Im Eins-Gegen-Eins mit VfB-Keeper Didzilatis blieb Paldino cool, umkurvte den VfB-Schlussmann und netzte zur erneuten Führung ein.
Doch auch diesen Rückschlag steckte die Spieler unseres VfB auf beeindruckende Art und Weise weg. Das Team von Guerino Capretti spielte weiterhin mutig nach vorne, setzte seinen Matchplan somit vollständig um. Und als Doppel-Torschütze Lorenzo Paldino dann in der 62. Minute aufgrund eines groben Foulspiels folgerichtig von Schiedsrichter Jost Steenken des Feldes verwiesen wurde, rannte der VfB Lübeck unermüdlich an. Motiviert und lautstark unterstützt von der einmal mehr grandiosen Unterstützung der Lübecker Fans schien es bloß eine Frage der Zeit zu sein, wann sich die Lübecker für diesen Aufwand belohnen sollte. Nachdem man allerdings in der Folgezeit seine vorhandenen Chancen ungenutzt ließ und auch nach zahlreichen Eckbällen nicht traf, neigte sich die Spielzeit langsam aber sicher dem Ende entgegen. Nachdem Referee Steenken die Nachspielzeit von fünf Minuten anzeigte, starteten die Lübecker Spieler noch eine fulminante Schluss-Offensive – und diese sollte endlich belohnt werden! Nach einer perfekt geschlagenen Flanke von Leon Sommer köpfte John Posselt wuchtig und unhaltbar ins Tor des Tabellenführers! Es war der verdiente 2:2-Ausgleichstreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit!
Und fast hätte sich der VfB Lübeck noch mit drei Punkten belohnt, doch nach einer schönen Vorarbeit vom eingewechselten Ramiz Demir scheiterte John Posselt nur knapp (90+5.). Sein Schuss verfehlte das Tor des TSV Havelse nur um wenige Zentimeter, sodass es schlussendlich bei einem 2:2-Unentschieden blieb. Der VfB Lübeck fügt dem Tabellenführer damit den ersten Verlustpunkt zu und belohnt sich für eine tolle Moral. Am kommenden Wochenende soll dann beim FC Eintracht Norderstedt an diese Leistung angeknüpft und bestenfalls drei Punkte geholt werden.
VfB Lübeck: Didzilatis – Kölle (89. Schmitt), Menke, Geerkens (38. Wahl (68. Demir)), Wulff, H. Bukusu (76. Posselt), Farrona Pulido, Drinkuth, Westphal, Sommer, Albrecht.
Trainer: Guerino Capretti.
TSV Havelse: Busse, Kolgeci, Minz, Aytun, Paldino, Düker (90+1. Ifeadigo), Jaeschke, Ilic (81. Engelking), Plume, Rufidis (76. Tasky), Riedel.
Trainer: Samir Ferchichi.
SR: Jost Steenken (Vorwärts Nordhorn).
Ass.: Felix Armhold, Julian Karker.
Gelbe Karten: Didzilatis, Wahl, Menke – Riedel, Rufidis, Düker, Kolgeci, Minz
Rote Karte: Lorenzo Paldino (62., Havelse)
Zuschauer: 2.891 auf der Lübecker Lohmühle.
Tore: 0:1 Paldino (11.), 1:1 Drinkuth (13.), 1:2 Paldino (54.), 2:2 Posselt (90+3.).
(Quelle: VfB Lübeck)