Stark auf der Linie und auch in seinem Strafraum – Keeper Lukas Hoop (Inter Türkspor Kiel. © 2025 Ismail Yesilyurt
Perfekter Einstand für Abdulselam Yilmaz. Der Ex-Coach des VfR Neumünster hatte bekanntlich am vergangenen Dienstag zusammen mit Emanuel Amoako als Co das Amt beim Spitzenreiter Inter Türkspor Kiel vom am Sonntag zurückgetretenen David Lehwald und Assistenzcoach Axel Mommer übernommen.
Eigentlich eine schwierige Premiere für Yilmaz mit den zusätzlichen Ausfällen nach den 3 Platzverweisen in Kropp und der Aufgabe beim zuletzt formstarken Aufsteiger TSV Kronshagen, der im letzten Spiel dem Tabellenzweiten RB Obere Treene ein 0:0 abgetrotzt hatte. Aufgrund dieser Tatsachen und der sehr kurzen Zusammenarbeit mit seiner neuen Mannschaft wählte der 37-Jährige einen ähnlichen, aber defensiveren Ansatz als sein Vorgänger.
„Der Hauptaugenmerk liegt darauf, dass wir kompakt stehen. Dass wir ganz klar nach vorne verteidigen. Dass wir ganz klar mit breiter Brust im Ballbesitz auch Fußball spielen. Das haben sie umgesetzt. Das sah heute von der Kompaktheit her schon sehr, sehr gut aus. „Die Jungs haben sofort das umgesetzt, was wir uns vorgestellt haben. Die 90 Minuten sehe ich uns im Vorteil“, erklärte Yilmaz, der bisher erst zwei Trainingseinheiten mit seinem Team absolvierte.
Inter Türkspor Kiel legt den Grundstein für den Erfolg in der ersten Hälfte der ersten Halbzeit. „Wir sind ganz schlecht ins Spiel reingekommen. Da waren wir nicht wach in der ersten Aktion. Zwei Tore von Inter, die sehr leicht zu verteidigen sind. Im Normalfall verteidigen wir sie weg“, konstatierte Coach Karim Youssef und führte fort, „danach hatten wir Stück für Stück, fande ich, die Kontrolle über das Spiel. Und hatten mehr Ballbesitz und viele Torchancen. Du spielst gegen den Tabellenführer, du wirst nicht jetzt zehn Hundertprozentige haben, aber wir hatten genug Chancen.“
Tahir Yilmaz mit seinem 12. Saisontor und Melih Cerrah, der später verletzt raus musste, mit einem Traumtor hatten in diesem Derby die starke Phase des Ligaprimus mit dem 2:0 unterstrichen. Mit dem 1:2 durch einen Elfmeter von Nick Rixen nach 24 Minuten steigt die Spannung von Minute zu Minute bis weit in die zweite Hälfte hinein.
Das optische Bild mit drückenden Kronshagenern und auf schnelle Umschaltaktionen lauernde Interisti wird bemalt mit guten Chancen auf beiden Seiten. Serkan Yildirimer mit einem Freistoß auf die Latte (57.), Tahir Yilmaz frei vor Keeper Mats Lüdtke, der gut reagiert und das 3:1 nach einem schnellen Konter und Fauxpas eines TSV-Abwehrspielers sind die Möglichkeiten der Gäste. Der TSV hat mit einem geschlenzten Ball von Lucas Sylla an die Latte (64.), Kopfball von Sebastian Hencke und Freistoß von Erdogan Cumur seine Chancen auf das 2:2. Inters Torwart Lukas Hoop zeigt in diesen Szenen auch seine Klasse.
„Wir haben einen individuellen Fehler zu viel gemacht und Fortuna war nicht auf unserer Seite“, erzählte Youssef, der trotz der Niederlage viel Positives erkennt. „Wir sind auf einen guten Weg. Super Entwicklung. Ich kann trotzdem stolz auf die Mannschaft sein, obwohl es heute bitter ist nach der Niederlage. Ich bin zufrieden.“
TSV Kronshagen: Lüdtke – Siebenhüner (89. Evers), Yamak, Hencke, Wallenstein – Rixen, Jasari (74. Koop), Wethgrube (58. Jacobs), Boz (42. Sylla) – Cumur, Jess (67. Hamze).
Trainer: Karim Youssef.
Inter Türkspor Kiel: Hoop – Haye, Imasün, Svirca – Petersen (87. Sercan Yildirimer), Ibrahimoglu, Halili, Serkan Yildirimer, Burak Özcan – Cerrah (61. Baumgarn), Yilmaz (90. Körtzinger).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.
SR: Jannik Prodzinski (Kilia Kiel).
Ass.: Mats Stankat, Anton Kausch.
Z.: 220.
Gelb-Rote Karte: Till Wallenstein (90./+4, Kronshagen)
Tore: 0:1 Tahir Yilmaz (6.), 0:2 Melih Cerrah (13.), 1:2 Nick Rixen (24., FE), 1:3 Tahir Yilmaz (80.).