Timo Barendt trifft mit dem Kopf. © 2023 Olaf Wegerich
Nur eine Woche nach dem starken Auftritt beim FC Kilia Kiel, als die Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein den Tabellenführer im eigenen Stadion an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, überzeugte der PSV im Heimspiel gegen einen restlos überforderten Aufsteiger SW Grün-Weiß Siebenbäumen mit einem 10:0-Erfolg. Der PSV konnte damit auf dem 4. Platz vorrücken, ist allerdings punktgleich mit dem Heider SV, der noch drei Spiele nachzuholen hat. Das Kommando auf der Trainerbank bei den Gastgebern hatte diesmal Co-Trainer Nils Voss, der den an Grippe erkrankten Marco Frauenstein vertrat.
Platzwart Beckereit macht Spiel erst möglich
Vor der spärlichen Kulisse von nur 123 Zuschauern – der PSV hatte die Partie rechtzeitig aufgrund der Witterungsverhältnisse auf den Kunstrasenplatz im städtischen Stadion verlegt – zelebrierten die Gastgeber Offensivfußball vom Feinsten. Dass die Partie überhaupt zustande kam, war dem PSV-Platzwart und Feuerwehrmann Miguel Beckereit zu verdanken, der früh aufstand und den Platz mit seiner Kehrmaschine vom Schnee befreite.
Timo Barendt trifft nach Belieben – Sechs Treffer durch den Ausnahmestürmer
Überragender Mann auf dem Platz war Oberliga-Toptorjäger Timo Barendt, der sechsmal ins Schwarze traf und sein persönliches Konto auf 26 Treffer erhöhen konnte. Bereits nach achtzehn Minuten hatte Barendt einen lupenreinen Hattrick erzielt gegen die stark Ersatz geschwächten Lauenburger, bei denen aufgrund der Personalmisere sogar Co-Trainer Marco Urban zum Einsatz kam. Malte Gerich, der gegen Todesfelde noch als Passgeber glänzte, musste bereits frühzeitig nach muskulären Problemen den Platz verlassen. Damit waren die Wechseloptionen bei den Gästen nahezu erschöpft.
Besonders bitter war die hohe Niederlage für Siebenbäumens neuen Trainer Sascha Strehlau, der nach vier Punkten aus zwei Spielen die Hoffnung auf den Klassenerhalt zurück gebracht hatte und mit seinem Team vor einer Woche noch den Meister SV Todesfelde am Rande einer Niederlage hatte und erst in der siebenminütigen Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen musste.
Für Sascha Strehlau Neumünster kein gutes Pflaster
Für Strehlau ist Neumünster und insbesondere der PSV in dieser Saison wahrlich kein gutes Pflaster. Bereits am 20. August 2022 ,damals noch als Trainer beim FC Dornbreite Lübeck, kassierte Strehlau mit seiner ehemaligen Mannschaft eine deftige 0:8-Niederlage. Nun wurde es noch deutlicher. Bereits zur Halbzeit drohte dem Aufsteiger, der sich erschreckend harmlos präsentierte, und während der gesamten Spielzeit keinen Torschuss zustande brachte, eine zweistellige Niederlage.
Nachdem zunächst Barendt, der überhaupt nicht in den Griff zu bekommen war mit drei Treffern (6., 13. 18.), zum 3:0 vorgelegt hatte, war dann Mika Jöhnck (29.) mit dem 4:0 an der Reihe. Doch der Torhunger von Barendt (45., 45/+1) war überhaupt nicht zu stillen und so traf der Goalgetter noch zweimal bis zum Pausentee und stellte auf 6:0.
5. gelbe Karte für Nils Drauschke
Nach dem Wechsel schafften es die Gäste dann zunächst etwas besser, den PSV von ihrem Tor fern zu halten. So dauerte es eine Weile bis es im Tor der Gäste wieder klingelte. Diesmal war es Til Küffner, der zum 7:0 (69.) traf. Obwohl die Partie längst entschieden war, setzte der PSV die Gäste weiterhin mächtig unter Druck und das sollte sich auszahlen. Timo Barendt (78.) mit seinem sechsten Treffer zum 8:0, Nils Drauschke (85.) zum 9:0 und Paul Falk (87.) mit dem 10:0 sorgten mit drei Toren innerhalb von acht Minuten für ein zweistelliges Ergebnis.
Den Gästen gelang es während der neunzig einseitigen Minuten kaum einmal in die Zweikämpfe zu kommen und den Spielfluss der Gastgeber zu stören. Einziger Wermutstropfen für die Gastgeber war die fünfte gelbe Karte für Nils Drauschke, der am nächsten Wochenende in der Partie beim Husumer SV damit ausfallen wird.
Spielführer Fyn Claasen ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder in das Training eingestiegen und wird voraussichtlich noch einige Wochen pausieren müssen. Ob Malte Petersen, den der PSV gerne halten würde, weiter bei den „Polizisten“ spielt, entscheidet sich in der kommenden Woche.
Stimmen zum Spiel
Fußball-Obmann Volker Bernaschek (PSV Neumünster): Das war eigentlich erschreckend wie überlegen wir heute waren. Wir waren während der gesamten Partie sehr ballsicher und dominant.
PSV Neumünster: Franzenburg, Huber (77. Hoppe), Melahn, Petersen, Zarpe (46. Greier), Jöhnck (60. von der Mehden), Küffner, Falk, Barck (60. Knaak), Drauschke, Barendt.
Trainer: Nils Voss.
SV GW Siebenbäumen: Caglar, Creppy, Gerich (24. Z. Issifou),Plähn, Schönwald, Pinkall, Kurt, Urban, Bilgic, Yalcin, Scheel.
Trainer: Sascha Strehlau.
Schiedsrichter: Moritz Bern (TSV Eintracht Eggebek).
Assistenten: Florian Henseke und Marc Werner.
Zuschauer: 123.
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Barendt (6.,13.,18.), 4:0 Jöhnck (29.), 5:0, 6:0 Barendt (45.,45+1), 7:0 Küffner (69.), 8:0 Barendt (78.), 9:0 Drauschke (85.), 10:0 Falk (86.).