SV Todesfelde steigt nach 5:3-Erfolg bei Altona 93 in die Regionalliga auf

von Olaf Wegerich

Morten Liebert und der SV Todesfelde spielen nun eine Etage höher. © 2024 Olaf Wegerich


Unglaublich, der SV Todesfelde hat es tatsächlich geschafft. Nach einem hart erkämpften 5:3 (2:3)-Erfolg beim Hamburger Meister Altona 93 steht der Meister der Oberliga Schleswig-Holstein als Aufsteiger in die Regionalliga fest. Damit spielt der Dorfverein aus der Nähe von Bad Segeberg erstmals in der viertklassigen Regionalliga und darf das nördlichste Bundesland in der neuen Saison über die Landesgrenzen hinaus vertreten.

Bereits in seiner ersten Saison bei Tofe hat Trainer Björn Sörensen damit wahrlich sein Meisterstück geliefert. Damit stehen bereits nach dem 2. Spieltag der SV Todesfelde und Werder Bremen II als Aufsteiger fest. Die 4116 Zuschauer auf der altehrwürdigen Hamburger Adolf-Jäger-Kampfbahn erlebten ein Riesenspektakel mit höchstem Unterhaltungswert und mit zwei total unterschiedlichen Halbzeiten. Aufgrund der vielen Zuschauer, die Augenzeuge der Aufstiegs-Relegation zwischen Altona 93 und dem SV Todesfelde werden wollten, musste der Anpfiff der Partie um 15 Minuten nach hinten verschoben werden.

Die Adolf-Jäger-Kampfbahn kurz vor dem Anpfiff. 2024 privat
Die Adolf-Jäger-Kampfbahn kurz vor dem Anpfiff. 2024 privat

Til Weidemann gelingt der Traumstart für Tofe

Dabei erwischten die Gäste einen Traumstart. Bereits nach zwei Minuten traf Til Weidemann (2.) nach einem Angriff über die linke Seite mit einem Flachschuss aus gut sechzehn Metern gegen zu passive Gastgeber.

Ambrosius gelingt der schnelle Ausgleich für Altona

Doch die Antwort von Altona lässt nicht lange auf sich warten. Nach einem langen Einwurf von Moritz Grosche in den Strafraum, der einer Flanke gleichkam, kann sich Michael Ambrosius (9.) im Kopfballduell gegen Dustin Thiel behaupten und trifft zum schnellen 1:1-Ausgleich.

Dustin Thiel mit Köpfchen

Doch Tofe zeigt sich keinesfalls geschockt und hat die passende Antwort parat. Nach einem Eckball von Mats Klüver zeigen die Gäste ihre Qualitäten bei Standards. Dustin Thiel (19.) löst sich von seinem Gegenspieler und trifft aus sechs Metern per Kopf zum 1:2 für die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen.

Altona trifft durch El-Nemr vom Punkt zum 2:2

Keine drei Minuten später kommt der emsige, stets gefährliche Rasmus Tobinski nach einem Freistoß aus dem Halbfeld und anschließendem Gerangel im Todesfelder Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Maximilian Nie-Hoegen entscheidet sofort auf Strafstoß für Altona. Bileal-Pascal El-Nemr (22.) lässt sich die Chance nicht entgehen und trifft mit einem platzierten halbhohen Schuss in die rechte Ecke zum 2:2-Ausgleich.

Ex-Kilianer Rasmus Tobinski bringt Altona in Führung

Die Gastgeber machen weiter mächtig Druck und werden belohnt. Nach einer schönen Hereingabe über die linke Seite von Goransch kann sich Rasmus Tobinski (34.) vor Dustin Thiel schieben und trifft per Kopfball in die lange Ecke zum 3:2 für den Hamburger Meister.

Neucoach Björn Sörensen bringt Freude und Erfolg mit zum SV Todesfelde. © 2023 Olaf Wegerich
Neucoach Björn Sörensen bringt Freude und Erfolg mit zum SV Todesfelde. © 2023 Olaf Wegerich

Beide Mannschaften liefern sich jetzt einen offenen Schlagabtausch und wollen unbedingt nachlegen. Altona fand dabei in der ersten Hälfte jedoch die fußballerisch deutlich besseren Lösungen und ging mit einer nicht unverdienten 3:2-Führung in die Pause.

Tobinski muss raus

Zur Halbzeit musste Altonas Trainer Andreas Bergmann den angeschlagenen Tobinski aus dem Spiel nehmen, was sich im weiteren Verlauf der Partie negativ für die Gastgeber auswirken sollte. Auch nach dem Seitenwechsel findet das muntere, höchst attraktive Spiel zunächst seine Fortsetzung. Ein Schuss von Michael Griess (52.), der für Tobinski zur Halbzeit eingewechselt wurde, verfehlt das Todesfelder Tor nur knapp.

Weidemann verpasst den Ausgleich nur knapp

Nach einer Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten steht Til Weidemann (54.) völlig frei, doch sein Schuss geht über das Tor. Das hätte der Ausgleich sein können.

Marco Pajonk trifft zum 3:3-Ausgleich

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Todesfelde ist nun mächtig am Drücker und hat auch das nötige Spielglück. Ein abgefälschter Ball von Til Weidemann landet bei Julius Kliti. Dessen Schuss kann zwar kurz vor der Linie von einem AFC-Abwehrspieler geklärt, aber nicht aus der Gefahrenzone hinaus befördert werden. Der Ball landet beim völlig frei stehenden Marco Pajonk, der wenig Mühe hat, zum 3:3-Ausgleich für Tofe zu treffen.

Nach drittem Ausgleich lässt Sörensen-Elf Ball und Gegner laufen

Danach kippt das Spiel vollends. Todesfelde hat nun die eindeutig größeren Kraftreserven, zeigt seine individuelle Klasse und lässt Ball und Gegner laufen, während Altona meist nur noch das Nachsehen hat.

Marco Pajonk bringt Schleswig-Holsteiner auf die Siegerstraße

Nach einem Eckball von Standardkönig Mats Klüver kommt Marco Pajonk (67.) vor Ambrosius an den Ball und köpft aus wenigen Metern zum 4:3 in die Maschen. Tofe ist nun klar am Drücker und außer einem Freistoß von Prondziono, den Landvoigt locker halten kann, wird es nicht mehr gefährlich.

Kliti mit der Entscheidung

Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit fällt nach einem langen Ball die Entscheidung. Der eingewechselte Morten Liebert legt auf für Julius Kliti, der mit einem Flachschuss zum 5:3-Endstand trifft. Auch die zehnminütige Nachspielzeit übersteht Todesfelde schadlos. Danach gibt es kein Halten mehr bei den Gästen und der Aufstieg wurde zusammen mit den zahlreichen Fans ausgiebig gefeiert.

Überragend beim SVT waren der zweifache Torschütze Marco Pajonk, der immer wieder mit seiner Ballbehandlung glänzte, Mats Klüver als zweifacher Torvorbereiter und Flügelflitzer Rafael Krause. Bei Altona waren Rasmus Tobinski und Bileal-Pascal El-Nemr die herausragenden Kräfte. Das abschließende Heimspiel am Sonntag um 15:00 Uhr gegen den SV Werder Bremen II ist damit sportlich zwar nicht mehr von Bedeutung, aber ein erster Vorgeschmack auf das, was den SV Todesfelde in Kürze in der vierthöchsten Spielklasse erwartet.

Björn Sörensen: „Der Aufstieg ist das Gesamtergebnis von allen“

Tofe-Trainer Björn Sörensen sagte: „Ich bin überglücklich, dass wir heute den Aufstieg geschafft haben. In der zweiten Halbzeit haben wir es hinbekommen, mehr Fußball zu spielen. Daher war der Sieg auch hochverdient nach der guten zweiten Hälfte. Ich bin mächtig stolz auf die Truppe. Das ist nicht nur mein Verdienst, sondern auch von Helle, meinem Co-Trainer, und dem gesamten Staff.“ Nach langer Verletzungspause feierte Marco Pajonk einen Traumeinstand über die volle Distanz. „Das war eine Punktlandung, dass er rechtzeitig zu den Aufstiegsspielen wieder fit war“, freute sich Sörensen mit seinem Torjäger, der doppelt traf. Etwas überraschend kam der Einsatz von Dustin Thiel in der Startelf für Kai-Fabian Schulz. „Das haben wir nach der Gegneranalyse entschieden, welche Personalie passender ist“, begründete Sörensen die Maßnahme.

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