Drilon Trepca (Kilia Kiel) hatte oder erschuf sich viele Freiheiten auf der rechten Außenbahn. Hasko Behrens (Dornbreite) kommt nicht hinterher. © 2023 Ismail Yesilyurt
Das war ein schöner Tag für Nicola Soranno am Samstagnachmittag. Nachdem der Coach des Tabellenführers der Flens-Oberliga Kilia Kiel am letzten Sonntag beim in der 96. Minute per Foulelfmeter erzieltem 2:1-Sieg bei Weiche Flensburg 08 II nervenaufreibend gealtert war, gab es dieses Mal von seinem Team eine wohltuende Verjüngungskur gegen den abstiegsgefährdeten FC Dornbreite Lübeck.
116 Tore sind Rekord
Bei den Journalisten machte vor dem Anpfiff des sehr guten Referee Mirka Derlin die Frage die Runde, wie hoch die Anzahl der meisterzielten Treffer einer Mannschaft in einer Saison in der Historie der höchsten Landesklasse ist. Dank Onkel Google lautete die Antwort 116. Aufgestellt vom VfB Lübeck in der Spielzeit 2013/14. 106 standen bei Kilia auf der Habenseite vor dem Beginn des viertletzten Spiels. 7:0 endete dieses und die Kieler hätten schon den Rekord übertreffen können.
Zweistelliger Sieg für Kilia Kiel möglich
Die fehlenden 4 Tore waren leicht und locker drin. Wenn die weiteren Möglichkeiten durch die Doppeltorschützen Serhat Yazgan und Drilon Trepca, Ben Luca Nohns sowie Co zusammen gezählt werden. Besonders der fleißige und nimmermüde Stürmer Nohns, der viele Wege machte, jagte lange Zeit glücklos einem Erfolgserlebnis hinterher. Schließlich holte der 20-Jährige in der 85. Minute seinen Wunsch ein.
Team von Nicola Soranno ruft Potenzial ab
Die Platzherren starteten furios in das Match. Und spielen den Kontrahenten nach einer überragenden Viertelstunde richtig schwindlig und legen ein 3:0 vor. Zunächst köpft Yazgan nach Trepca-Flanke zum 1:0 ein. Dann ist Trecpa nach einem abgefälschtem Petrick-Schuss zur Stelle zum 2:0. Das 3:0 ist eine feine Kombination, die Petrick vollendet. Dornbreite stört den Fluss der Kilianer überhaupt nicht. Oder besser gesagt kann es nicht, weil die Lübecker dem Tempo der Soranno-Schützlinge nicht gewachsen sind und so nicht in die Zweikämpfe kommen.
FCD-Trainer Thomas Mantey reagiert schon nach knapp 10 Minuten. Rechtsverteidiger Janek Brandt muss raus. Für ihn rückt Mevan Mustafa auf die andere Seite. Die Position des Linksverteidigers übernimmt nun der eingewechselte Lukas Görlitz. Eine signifikante Besserung tritt nicht ein für die Dornbreiter, die durch Hasko Behrens (2.) und Christian Peters ihre einzigen Chancen auf einen Treffer besitzen.
Kieler über 90 Minuten souverän
Erst nach und nach nehmen die Platzherren auf dem Kunstrasenplatz das Tempo raus. An der Überlegenheit ändert das überhaupt nichts. Auch nicht nach dem Wiederbeginn. Kilia Kiel spielt das Duell souverän zu Ende, vergisst aber, einige Treffer nachzulegen. „Die zweite Halbzeit war ähnlich. Auch die Einwechselspieler haben sich gut eingebracht. Wir haben das Ding komplett durchgespielt. Vielleicht nicht ganz, du hast ja manchmal einige Minuten“, resümierte der nicht einsatzfähige Shpend Meshekrani.
FC Kilia Kiel – FC Dornbreite Lübeck 7:0 (3:0)
FC Kilia Kiel: Kornath – Lawson-Body (61. Mehmeti), Ramos, Harder, Ayyildiz – Warncke (61. Yildirimer) – Trepca (61. Aouci), Yazgan, Alt (74. Mahmud), Petrick (66. Polonski) – Nohns.
Trainer: Nicola Soranno.
FC Dornbreite Lübeck: Hecht – Brandt (11. Görlitz), Senghore, Tiessen, Mustafa (46. Lingstädt) – Stöver (46. Aynaci), Worreschck – Behrens (74. Meydaner), Akcasu, Amara – Peters (66. Günes).
Trainer: Thomas Manthey.
Schiedsrichter: Derlin (TSV Dahme).
Assistenten: Jasmin Matysiak, Anika Bargholz.
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Yazgan (2.), 2:0 Trepca (6.), 3:0 Petrick (14.), 4:0 Trepca (50.), 5:0 Yazgan (60.), 6:0 Aouci (76.), 7:0 Nohns (85.).