Joshua Nwokoma (Kilia Kiel), hier gegen Max Musci (21) und Benjamin Petrick (SV Todesfelde), erzielte Kilias Treffer bei Phönix II. © 2025 Ismail Yesilyurt
Eine „Dummheit“ kostete dem sich in einer großen Krise befindenden FC Kilia Kiel zwei Punkte beim Gastspiel bei Phönix Lübeck II – womöglich den erhofften Wendepunkt in der Talsohle im siebten Spiel in Folge ohne Sieg in der Flens-Oberliga. In der fünften Minute der Nachspielzeit verwandelte Murat Rasgele für die Lübecker per Foulelfmeter zum 1:1-Endstand.
Foulelfmeter: so unnötig wie ein Kropf
„Du darfst dem Schiedsrichtergespann nicht die Möglichkeit geben, da was zu pfeifen, weil das unnötig war. Wenn ich dem Gegenspieler hinterherlaufe und da nichts mache, dann passiert da auch nichts“, ging Kilia-Coach Nicola Soranno mit dem kurz zuvor eingewechselten Jeppe Waschko ins Gericht. Die Tat: weit abseits des Ball-Standorts in einer ungefährlichen Zone hielt Waschko den ebenfalls eingewechselten Rasgele im Strafraum fest, woraufhin dieser zu Fall kam und das Schiedsrichtergespann auf Elfmeter entschied.
1:1 symptomatisch für den Saisonverlauf
Der späte Ausgleich war symptomatisch für den bisherigen Saisonverlauf, in dem die Kieler schon einige unglückliche Rückschläge einstecken mussten – aber so unnötig wie ein Kropf aufgrund des individuellen Fauxpas. Nach dem anhaltenden Fall in der höchsten Landesklasse betrieben Soranno und seine Team-Entourage Brainstorming, um aus den sportlichen Kalamitäten herauszufinden.
Neuer Ansatz gegen den Ball
„Wir haben einen anderen Ansatz gewählt als in den letzten Wochen. Wir wollten stabiler stehen gegen den Ball. In den letzten Wochen haben wir, glaube ich, mit dem Ball oft guten Fußball gespielt, aber waren defensiv nicht gut. Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass ich davon überzeugt bin, wenn wir die Null halten hinten, dann gewinnen wir das Spiel auch“, behielt der Kieler Übungsleiter recht.

Auf die Defensive fokussiert – Offensive leidet darunter
Die Kilianer arbeiteten mit einem zusätzlichen zweiten Sechser gut gegen den Ball, hatten aufgrund des Fokus auf eine starke Defensive aber nicht die große Präsenz in der gegnerischen Hälfte wie in den bisherigen Partien zuvor. „Offensiv haben wir das schlechteste Spiel bisher gemacht“, gab Nicola Soranno ehrlich zu. Aber dem aus dem Regionalliga-Team unterstützten Aufsteiger gewährten die Landeshauptstädter abgesehen von zwei Ausnahmen auch nicht viel.
Joshua Nwokoma mit erstem Tor für Kilia
„Es gab viele Abschlüsse der Lübecker aus der Distanz. Und dann muss man sagen, dass wir im Normalfall das Spiel auch gewinnen“, reichte das 1:0 durch das erste Tor in seinem fünften Spiel von Leihspieler Joshua Nwokoma nicht aus. Nach einem Ballgewinn im Lübecker Drittel schloss Marvin Müller mit einem Distanzschuss ab. Nwokoma köpfte den von Vladyslav Galytsky abgewehrten Ball über den Phönix-Keeper zum 1:0 für Kilia Kiel.
Mit neun Punkten hängt Kilia weiterhin im unteren Tableau auf Platz 12 fest. Am kommneden Samstag treffen die Kilianer im eigenen Stadion auf den nächsten Aufteiger mit der erstarkten Kaltenkirchener TS. Die Adlerträger haben mit der doppelten Punkteanzahl auf Platz sieben bisher eine sehr respektable Saison gespielt. Mit einem Sieg am Samstag beim PSV Neumünster winkt sogar mindestens der sechste Platz.
1. FC Phönix Lübeck II: Galytsky – Taritas, Hartwig, Simsek, Sorokolita (86. Tam) – Jablonski (83. Said), Campagne (42. Seibt (71. Rasgele)) – Grobauer, Kraiev, Bamba – Ofosu (63. Molina).
Trainer: Mekan Barlak/Devran Barlak.
FC Kilia Kiel: Pachulski – Jakubowski, Foit, Warncke, Ayyildiz (46. Meseberg) – Alt, Voss – Nwokoma (83. Waschko), Klein (57. Acer), Niebergall (71. Senger) – Müller (90. Bauer).
Trainer: Nicola Soranno.
SR: Paul Albrecht (TSV Böklund).
Ass.: Florentin Gartz, Clemens Goepel.
Z.: 62.
Tore: 0:1 Joshua Nwokoma (68.), 1:1 Murat Rasgele (90.+5).
