Punkteteilung im Spitzenspiel – Eichede und Heide trennen sich 2:2

von Olaf Wegerich

Der Punktgewinn passt dem Heider SV besser als dem Tabellenführer aus Eichede. © 2024 Volker Schlichting


Im Spitzenspiel der Flens-Oberliga trennte sich am Sonntag der Tabellenführer SV Eichede vom Verfolger Heider SV in einem packenden Oberligaspiel 2:2 (1:1). Die Stormarner verteidigen damit erfolgreich die Tabellenführung. Die Dithmarscher rutschen nach der Punkteteilung auf den 4. Platz, sind aber noch mit zwei Spielen im Rückstand.

In dem unterhaltsamen, kampfbetonten Spitzenspiel hatten die Gastgeber leichte Feldvorteile und gingen durch einen Schuss von Keenon Erfurth, der vom Heider Abwehrchef Patrick Storb (13.) abgefälscht wurde, nach einer unübersichtlichen Situation früh in Führung. „Das Tor kann man auch Keenon Erfurth zuschreiben“, sagte Eichedes Trainer Paul Kujawski, der seinem starken Angreifer ein gutes Spiel attestierte.

Das Eigentor von Patrick Storb (re., Heider SV) war unvermeidlich. © 2024 Volker Schlichting
Das Eigentor von Patrick Storb (re., Heider SV) war unvermeidlich. © 2024 Volker Schlichting

Danach hatten die Dithmarscher durch Jebens, der noch entscheidend am Torschuss gehindert werden konnte, sowie durch Kieselbach, der einen Kopfball neben das Tor setzte, und Gieseler, der mit einem Flachschuss ebenfalls das Tor verfehlte, erste Torannäherungen.

Der 1:1-Ausgleich für die Gäste fiel nach einem Einwurf, den Jonah Gieseler auf Patrick Storb verlängerte, der dann den Ball auf Mika Kieselbach (36.) weiterleitete. Dieser drückte den Ball am zweiten Pfosten stehend per Kopf über die Linie. Für Kieselbach war es bereits der neunte Saisontreffer.

Nur eine Minute später tauschte Heides Trainer Wichmann. Für Steffen Neelsen kam Helge Kroeger. „Ich war mit dem, was er gemacht hat, nicht ganz so happy“, begründete Wichmann den frühen Wechsel.

In der Halbzeitpause soll es zu einem Vorfall im Kabinengang gekommen sein, bei dem ein Heider und ein Eicheder Spieler beteiligt gewesen sein sollen. Weder der Schiedsrichter noch die Offiziellen beider Mannschaften hatten davon etwas mitbekommen. Heides Ligaobmann Hannes Nissen sagte dazu, nachdem der Vorfall in den Lübecker Nachrichten thematisiert wurde: „Mir ist zu Ohren gekommen, dass einer unserer Spieler in der Halbzeitpause eine Tätlichkeit begangen haben soll. Der Spieler hat das mir gegenüber dementiert. Es gilt die Unschuldsvermutung.“

Auch Björn Lambach auf Seiten der Dithmarscher wurde bereits zur Pause ausgewechselt nach seiner frühen gelben Karte. „Ich wollte da kein Risiko eingehen“, sagte der Heider Trainer und brachte Pascal Ayene. Ein Wechsel, der sich schnell auszahlen sollte. Für Lambach war es die fünfte gelbe Karte, damit wird der emotionale Leader am Donnerstag im Heimspiel gegen Preußen Reinfeld fehlen.

So war nach der Pause ordentlich Feuer im Spiel, was bei den Spielern wohl so viel Energie freisetzte, dass in den vier Minuten nach dem Wiederanpfiff zwei Treffer fielen.

Eine flache Hereingabe von Tim Wittig vollendete Evgenij Bieche (47.) zur 2:1-Führung für die Gastgeber. „Der Treffer ist viel zu schnell gefallen nach einem langen Ball. Da müssen wir wachsamer sein“, befand Heides Trainer Markus Wichmann. Doch die Dithmarscher strotzten nur so vor Selbstbewusstsein und hatten die passende Antwort parat.

Evgenij Bieche, hier gegen Ilir Serifi (li., VfR Neumünster) bringt den SV Eichede erneut in Front. © 2024 Olaf Wegerich
Evgenij Bieche, hier gegen Ilir Serifi (li., VfR Neumünster) bringt den SV Eichede erneut in Front. © 2024 Olaf Wegerich

Nach einer Balleroberung von Patrick Storb gegen Evgenij Bieche auf Höhe der Mittellinie ging es blitzschnell. Storb passte auf Wolf, der quer in die Gasse zu Ayene spielte. Der Ex-Husumer traf dann mit seinem rechten, vermeintlich schwächeren Fuß unter die Latte zum schnellen 2:2-Ausgleich. „Es macht Laune, dem Jungen zuzusehen“, freute sich Wichmann über seinen gelungenen Schachzug.

Danach hatten die Gastgeber wieder mehr Spielanteile, doch ein Treffer wollte keiner der beiden Mannschaften mehr gelingen.

Bitter für die Dithmarscher: In der Schlussphase sah die neue Heider Nummer Eins, Calvin Schultz, für ein angebliches Handspiel außerhalb des Strafraums von Schiedsrichter Albrecht glatt die rote Karte. „Wenn es denn Hand war, ist es eine rote Karte. Calvin hat mir gegenüber aber geäußert, dass er den Ball mit dem Oberkörper berührt hat. Aber das hat keiner so richtig gesehen, auch nicht der Linienrichter“, konstatierte Heides Trainer Wichmann, der dafür Ersatztorhüter Christopher Thomsen brachte, der zuletzt bei der U23 in der Verbandsliga West zum Einsatz kam. „Ich vertraue ihm, den Laden dichtzuhalten. Christopher hat schon für Husum in der Oberliga gespielt“, sagte Wichmann. Keine Rolle in den Überlegungen von Wichmann spielt Mats Hinrichs, der bis zur Winterpause nur noch bei der U23 spielen wird. „Mats hat sich verabschiedet“, so Wichmann. Mehr wollte der Heider Trainer zu dieser Personalie aber auch nicht sagen.

Marvin Wolf (Heider SV) bereitet das 2:2 mit einem Pass auf Pascal Ayene vor. © 2024 Volker Schlichting
Marvin Wolf (Heider SV) bereitet das 2:2 mit einem Pass auf Pascal Ayene vor. © 2024 Volker Schlichting

„Wir verlieren zwei Punkte, Heide gewinnt einen. Wir waren die bessere Mannschaft in einem guten Oberligaspiel und hätten gewinnen müssen. Nach dem 2:1-Führungstreffer kassieren wir zu schnell den Ausgleich. Dann waren wir zehn Minuten zu hektisch. Danach hatten wir wieder alles im Griff. Heide hatte auch keine nennenswerten Torchancen mehr. Ich hörte einen der Zuschauer neben mir sagen: ‚Heide ist doch stehend KO.‘ Aber wir haben nicht den Weg ins Tor gefunden, obwohl wir die deutlich aktivere Mannschaft waren“, sagte Trainer Paul Kujawski vom SV Eichede.

„Ich bin mit dem Ergebnis hochzufrieden. Die gut zehn Minuten in Unterzahl haben wir alles gut wegverteidigt. Eichede hatte zwar mehr Ballbesitz, aber keine klaren Chancen. Wenn wir wechseln, sehe ich bei uns keinen Leistungsabfall. Die drei A-Jugendlichen, die heute nicht berücksichtigt wurden, waren alle traurig und enttäuscht. Ich will die Jungs aber nicht überfordern. Das muss alles Hand und Fuß haben. Ich brauche alle Spieler, die Saison ist noch lang. Der Punkt hilft uns mehr als Eichede und wird uns Aufwind geben. Ich denke, es war eine verdiente Punkteteilung“, sagte Heides Trainer Markus Wichmann.

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