Torge Leo Facklam trifft per Strafstoß zum 3:3-Ausgleich für Pansdorf. © 2022 Olaf Wegerich
PSV Neumünster – TSV Pansdorf 6:3 (3:0)
Am 13. Spieltag der Flens-Oberliga ist der PSV Neumünster nach dem überzeugend heraus gespielten 6-3 (3-0) Heimsieg gegen den TSV Pansdorf nach vier Partien ohne Dreier eindrucksvoll in die Erfolgsspur zurück gekehrt. Die nur 109 Zuschauer an der Stettiner Straße kamen in den Genuss einer höchst attraktiven Oberligabegegnung mit neun schönen Toren. Der PSV konnte genauso wie die Titelaspiranten aus Todesfelde und Kilia Kiel bisher 41 Treffer erzielen.
Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr und setzten die überforderten Ost-Holsteiner sofort mächtig unter Druck. Nach einem schnell ausgeführten Eckball war es dann soweit. Julien Huber flankte präzise auf den im Strafraum völlig Blank stehenden Malte Petersen (21.) der mit einem herrlichen Direktschuss zum Führungstreffer für den PSV traf. Nur zwei Minuten später legte der PSV nach als die Gäste erneut nach einem Eckball völlig unsortiert waren und Marvin Mohr völlig frei stehend zum Schuss kam und die Ball ins rechte obere Eck versenkte. Fünf Minuten vor der Pause scheiterte der herrlich frei gespielte stets wuselige Marc Barck zunächst am Pansdorfer Torhüter doch der Ball landete beim frei stehenden Mika Jöhnk der den Ball nur noch über die Linie zum 3-0 drücken musste. Während Pansdorf es im ersten Durchgang nur mit langen Bällen versuchte die den Abwehrverband des PSV kaum vor Probleme stellten überzeugten die Gastgeber mit ihren schnörkellösen schnell vorgetragenen Angriffen. Pansdorfs Trainer Helge Thomsen reagierte und wechselte zur Halbzeit vier Spieler aus darunter mit Jayden Antonius Boy auch den Sohn des letztjährigen PSV-Trainers Sven Boy.
Während es die Gastgeber nach dem Wechsel im Gefühl des vermeintlich sicheren Sieges es allzu locker angingen zeigten sich die Pansdorfer auf einmal wie ausgewechselt und das wurde schnell belohnt. Die Gäste waren nun deutlich griffiger und kamen besser in die Zweikämpfe.
Nach einem üblen Schnitzer im Mittelfeld war Kai Hahn (51.) frei durch und behielt auch vor Torhüter Franzenburg die Nerven und traf 1-3. Beim zweiten Gegentreffer befand sich die PSV-Abwehr im kollektiven Tiefschlaf als ein von Torhüter Dennis Schramm präzise getretenen Ball über das gesamte Spielfeld flog und den frei stehenden Lasse Roggenkamp (59.) erreichte der eiskalt zum 2-3 verkürzen konnte. Doch damit nicht genug.
Nach einem herrlichen Pass aus dem Halbfeld wurde der schnelle Paul Julian Meins von dem aus seinem Tor heraus eilenden PSV-Keeper Torben Franzenburg regelwidrig im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Frederik Simon blieb nichts anderes übrig als regelkonform für die Gäste auf Strafstoß zu entscheiden. Obwohl Franzenburg die Ecke ahnte und sich mächtig streckte traf Torge Facklam (69.) zum inzwischen durchaus gerechten 3-3 Gleichstand.
Danach drohte die Partie den Gastgebern zwischenzeitlich komplett zu entgleiten. Während Pansdorf weiter mutig nach vorne spielte schaffte es das PSV-Trainergespann tatsächlich mit zielgerichteten Ansagen beruhigend auf ihr inzwischen deutlich verunsichertes Team einzuwirken.
Der PSV fing sich und bekam langsam wieder mehr Kontrolle über das Spiel. In der packenden Schlussphase hatten die Gastgeber dann wieder komplett das Kommando übernommen und es war dem Top-Torjäger Timo Bahrendt (79.) zu verdanken das die Punkte an der Stettiner Straße blieben. Der PSV-Knipser traf in unnachahmlicher Art mit einem herrlichen Linksschuss von der Strafraumgrenze der sich unhaltbar für Schramm in die linke untere Torecke zum viel umjubelten Führungstreffer in die Maschen senkte.
Danach gab es kein Halten mehr und der PSV spielte völlig befreit auf. Nach einer präzisen flachen Hereingabe über die linke Außenbahn traf Til Küffner nur drei Minuten später aus Nahdistanz zum 5-3. Danach war die Messe gelesen.
Den Schlusspunkt setzte erneut Torjäger Timo Bahrendt (90*1) in der Nachspielzeit mit seinem bereits 14. Saisontreffer als er einen zu kurz abgewehrten Ball im Strafraum der Gäste mit einer herrlichen Direktabnahme gekonnt zum 6-3 einnetzte.
Stimmen zum Spiel
Helge Thomsen (Trainer TSV Pansdorf): Wir müssen und werden über die erste Halbzeit sprechen. Das war nicht ansatzweise oberligatauglich von uns. So dürfen wir uns nicht präsentieren! Die Reaktion zweite Halbzeit war gut, wofür man die Truppe sicher loben kann. Am Ende geht der Sieg auf Grund der katastrophalen ersten Halbzeit völlig in Ordnung. Wer so auftritt, hat keine Punkte verdient! Natürlich wird es nächste Woche in Todesfelde nicht einfacher, jedoch haben wir letzte Saison gezeigt, wie man gegen diese Spitzentruppe bestehen kann.
Marco Frauenstein (Trainer PSV Neumünster): Die erste Hälfte haben wir das sehr gut gemacht. Wir hatten viel Kontrolle über das Spiel. Über Pansdorf brauchte ich nicht viel sagen. Wir wussten, dass sie immer über ihre langen Bälle kommen, was auch schwer zu verteidigen ist. Nach der Halbzeit hatten wir fünfzehn ganz schlechte Minuten, wo wir auch keine ersten Bälle gewonnen haben. Danach hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und unsere Qualität hat sich durchgesetzt. Das 4:3 durch Timo Barendt war dann für uns der Brustlöser.
Marc Barck (PSV Neumünster): Das war ein ganz wildes Spiel. In der ersten Hälfte waren wir klar dominant. Durch individuelle Fehler haben wir Pansdorf wieder ins Spiel gebracht. Danach haben wir Moral bewiesen und mit unserer jungen Truppe verdient gewonnen.
PSV Neumünster: Franzenburg, Melahn, Huber (86. Hoppe), Barck, Jöhnck (90. Falk), Petersen (90./+1 Greier), Mohr (83. Sachse), Zarpe, Bahrendt, Claasen, Küffner.
Trainer: Marco Frauenstein.
TSV Pansdorf: Schramm, Wossidlo, Boebs (46. Kunert) , Krampe (46. Facklam), Villbrandt (46. Manthe), Boy (46. Roggenkamp), Mess, Will, Sommer, Meins, Hahn (84. Anders).
Trainer: Helge Thomsen.
Schiedsrichter: Frederik Simon (Heikendorfer SV).
Assistenten: Per Christian Roloff und Kevin Soll.
Tore: 1:0 Petersen (21.), 2:0 Mohr (23.), 3:0 Jöhnck (40.), 3:1 Hahn (51.), 3:2 Roggenkamp (59.), 3:3 Facklam (69., FE), 4:3 Barendt (79.), 5:3 Küffner (82.), 6:3 Barendt (90./+1).