PSV Neumünster nach 3:0-Arbeitssieg gegen VfB Lübeck II auf Kurs

von Olaf Wegerich

Benny Klimmek, am höchsten gesprungen, gelingt per Kopfball der Führungstreffer für den PSV Neumünster. © 2025 Olaf Wegerich


Das war ein hartes Stück Arbeit: Der PSV Neumünster gewinnt das Nachholspiel in der Flens-Oberliga gegen den VfB Lübeck II erst nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 3:0 (0:0). Damit festigt die Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein ihren guten vierten Platz und baut den Abstand auf Verfolger Eckernförder SV, der über ein torloses Remis beim abgeschlagenen Tabellenletzten Dornbreite Lübeck nicht hinauskam, auf neun Punkte aus.

Bitter für den Lübecker Nachwuchs und maßgeblich für den deutlichen Sieg der Gastgeber in einer ansonsten überaus fairen Partie war die glatte Rote Karte für den VfB-Torhüter Noah Oberbeck, der sich nach dem Führungstreffer der Gastgeber zu einer Tätlichkeit gegen PSV-Spielführer Fyn Claasen hinreißen ließ und von Schiedsrichter Malte Gerhardt nach Rücksprache mit seinem Assistenten des Feldes verwiesen wurde.

Der VfB Lübeck verharrt nach der 14. Saisonniederlage weiterhin auf dem vorletzten Platz. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt weiterhin sieben Zähler.

PSV muss auf bewährte Stammkräfte verzichten

Auf dem schwer bespielbaren Boden an der Stettiner Straße mussten die Gastgeber auf Top-Torjäger Timo Barendt (Gelbsperre) und Tim Möller (Rotsperre) verzichten. Zudem fehlten kurzfristig Mats Melahn und Paul Sachse, die wegen einer Grippe passen mussten. Bei den Lübeckern verpassten wohl drei Spieler die Partie aufgrund eines Zugausfalls in Hamburg.

Jesper Tiedemann vom PSV Neumünster vor der VfB-Meute. © 2025 Olaf Wegerich
Jesper Tiedemann vom PSV Neumünster vor der VfB-Meute. © 2025 Olaf Wegerich

Lübecker Nachwuchs mutig und spielstark

Bereits in der Anfangsphase der Partie traten die ballsicheren Gäste sehr selbstbewusst auf und sorgten durch ihr energisches Gegenpressing für viele Ballverluste bei den oft unkonzentriert agierenden Gastgebern, die nur schwer ins Spiel kamen und eine hohe Fehlpassquote in der Spieleröffnung hatten.

VfB mit den ersten Chancen

So kam es auch nicht von ungefähr, dass die Mannschaft von Trainer Oliver Stutzky bereits frühzeitig zu einigen guten Torannäherungen kam. Ein erster Abschluss von Velson Fazlija (11.) ging noch deutlich über das Tor. Bei der ersten echten Lübecker Chance, einem Freistoßaufsetzer von Ligaleihgabe Ramiz Demir von der Strafraumgrenze, hatte PSV-Torhüter Torben Franzenburg schon deutlich mehr Mühe zu klären. Nach gut einer halben Stunde musste Franzenburg Kopf und Kragen riskieren, um gegen den frei auf ihn zulaufenden Fazlija (31.) zu klären.

Samuel Schwoon (VfB Lübeck II) gegen Marvin Ehlert (PSV Neumünster). © 2025 Olaf Wegerich
Samuel Schwoon (VfB Lübeck II) gegen Marvin Ehlert (PSV Neumünster). © 2025 Olaf Wegerich

PSV mit schwacher erster Hälfte

Der PSV hingegen tat sich äußerst schwer, zu Torchancen zu kommen. Eine erste ergab sich für den neuen Innenverteidiger Geart Latifi (31.) nach einem Eckball, doch sein Kopfball verfehlte das Tor deutlich. Insgesamt hatte der VfB viele Ballbesitzphasen und dadurch viel Spielkontrolle. Das PSV-Trainerteam musste wiederholt lautstark von der Außenlinie eingreifen.

Noah Oberbeck bewahrt VfB vor Rückstand

In einem Spiel auf sehr überschaubarem Niveau kamen die Gastgeber kurz vor der Pause tatsächlich noch zu ihrer ersten Großchance. Nach einem gut getimten Steckpass von Jesper Tiedemann kam Nils Drauschke (42.) aus halblinker Position zum Abschluss, doch VfB-Torhüter Noah Oberbeck riss die Fäuste hoch und konnte klären. Eine letzte gute Möglichkeit hatten die Gäste noch kurz vor der Pause durch Sven Freitag, doch dessen Schuss verfehlte das Tor nur knapp.

Gastgeber nach der Pause zielstrebiger

Die Halbzeitpause nutzte der PSV zu einigen taktischen Umstellungen und bekam dadurch im zweiten Durchgang immer mehr Kontrolle über das Spiel. Die Lübecker verteidigten weiterhin sehr konsequent und ließen aus dem Spiel heraus nur wenig zu. Gefährlich wurden die Gastgeber meist nur nach Standardsituationen. So hatte Latifi zunächst noch Pech mit einem Kopfball, der nach einer Ecke nur knapp das Tor verfehlte.

Die Mannschaft von Trainer Oliver Stutzky kam in der zweiten Hälfte kaum noch einmal über die Mittellinie und stand unter permanentem Dauerdruck

Benny“ Klimmek mit dem Führungstreffer – Oberbeck sieht Rot

Der Dosenöffner für die nun klar dominierenden Gastgeber war der erlösende Kopfballtreffer von Benny Klimmek (68.) aus einer unübersichtlichen Spielertraube nach einem Eckball von Nils Drauschke. Durch den Torjubel von Fyn Claasen fühlte sich VfB-Keeper Noah Oberbeck wohl dermaßen provoziert, dass er sich zu einer Tätlichkeit gegen den PSV-Kapitän hinreißen ließ, der danach zu Boden sank.

Der gute Schiedsrichter Malte Gerhardt zeigt Noah Oberbeck (VfB Lübeck II) die rote Karte. © 2025 Olaf Wegerich
Der gute Schiedsrichter Malte Gerhardt zeigt Noah Oberbeck (VfB Lübeck II) die rote Karte. © 2025 Olaf Wegerich

Für den Rotsünder Oberbeck wechselte VfB-Trainer Oliver Stutzky Kalle Plöchinger ein, der sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen durfte. Dafür wurde Maximilian Aberger aus dem Spiel genommen.

Elf von Marco Frauenstein jetzt klar überlegen

In Überzahl hatten die Gastgeber endlich die nötigen Räume und drehten in der verbleibenden Restspielzeit groß auf. Der Lübecker Nachwuchs wehrte sich nach Kräften, hatte nun aber dem Angriffswirbel des PSV nur noch wenig entgegenzusetzen. Eine Hereingabe von Marvin Ehlert verpasste der agile Lucas Schulze nur denkbar knapp. Die nächste gute Gelegenheit auf den vorentscheidenden zweiten Treffer vergab der dribbelstarke Nils Drauschke nach schönem Steckpass von Fyn Claasen nur knapp.

Schulze glänzt als Vorbereiter für Drauschke

Der so wichtige zweite Treffer fiel nach schöner Vorarbeit und flacher Hereingabe durch Lucas Schulze von der linken Seite. Nils Drauschke (83.) setzte sich gegen Plöchinger und einen weiteren Lübecker Abwehrspieler durch und traf zum 2:0.

Nils Drauschke vom PSV Neumünster. © 2025 Olaf Wegerich
Nils Drauschke vom PSV Neumünster. © 2025 Olaf Wegerich

Die Gastgeber ließen nun weitere Großchancen durch Fyn Claasen, der mit einem halbhohen Schuss am aufmerksamen Plöchinger scheiterte, und durch Drauschke, der frei vor dem VfB-Torhüter nur den Innenpfosten traf, liegen. Der Treffer zum 3:0-Endstand gelang Marvin Ehlert (89.) aus dem Gewühl kurz vor Spielende.

Stimmen zum Spiel

Marco Frauenstein (Trainer PSV Neumünster)
Fyn Claasen (PSV Neumünster)

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