Timo Barendt (PSV Neumünster) trifft gegen Marvin Worreschck (li.), Keeper Nico Heyden und Lukas Görlitz (Dornbreite )zum 1-4. © 2023 Olaf Wegerich
Der PSV Neumünster hat sein erstes Saisonziel, die Teilnahme an den Hallenmasters am 13. Januar 2024 in Kiel, souverän geschafft. Am 15. Spieltag der Flens-Oberliga konnte sich die Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein beim FC Dornbreite Lübeck dank einer souveränen Leistung deutlich mit 4:1 (1:0) durchsetzen und zugleich den 2. Platz in der Flens-Oberliga festigen. Zugleich war es der zehnte Saisonsieg für den PSV, der in fünfzehn Spielen bereits 49 Treffer erzielen konnte und damit nur einen weniger als der Vizemeister aus Todesfelde, der allerdings auch drei Partien weniger ausgetragen hat.
PSV startet nervös in die Partie
Gegen die heimstarken Lübecker, die seit vier Spielen ungeschlagen waren und ihre letzten fünf Heimspiele am Steinrader Damm allesamt gewinnen konnten, war die Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein, die auf den erkrankten Mats Melahn verzichten musste, sehr konzentriert und fokussiert in das Spiel gegangen. Neumünster war bereits in der ersten Hälfte die Spiel bestimmende Mannschaft, versäumte es aber eine deutlichere Führung mit in die Halbzeitpause zu nehmen. Dennoch war den Gästen in den ersten Minuten eine gewisse Nervösität im Direktvergleich mit Eichede im Kampf um die Plätze, die zur Teilnahme an den Hallenmasters berechtigen, anzumerken. Dornbreite erwies sich als der erwartet starke Gegner, der gut dagegen hielt, mutig spielte und zu einigen guten Abschlüssen kam.
Jesper Tiedemanns Führungstreffer bringt Sicherheit
So blieb es beim Treffer von Jesper Tiedemann (28.), der nach schöner Vorarbeit des stark aufspielenden Tim Möller über die rechte Seite wenig Mühe hatte auf fünf Metern den Ball über die Linie zu drücken. „Wir haben uns schwer getan. Das war wie im Hinspiel lange Zeit sehr zäh. In den ersten Minuten hat man bei uns schon die Nervösität gespürt“, musste auch PSV-Coach Frauenstein eingestehen. „Das Tor haben wir erzwungen und mit viel Tempo ausgespielt“, unterstrich Frauenstein.
Tim Möller legt nach – Sadok-Ämin Amara vergibt 1:2 für Dornbreite
Richtig wild wurde es kurz nach der Pause, als der PSV einen Blitzstart erwischte und durch Tim Möller (49.) auf 0:2 erhöhen konnte. Nur zwei Minuten später hatte Dornbreite die Riesenchance zu verkürzen. Sadok-Ämin Amara hatte sich stark gegen die ansonsten sehr sattelfeste PSV-Abwehr durchgesetzt und scheitert frei vor Torhüter Franzenburg am Pfosten. Der Abpraller landet bei Dornbreites starken Angreifer Christian Peters, doch der zielt haarscharf neben das Tor. Das hätte der Anschlusstreffer für Dornbreite sein müssen.
Neumünster eiskalt – Möller nicht zu bremsen
Im Gegenzug zeigt der PSV gegen aufgerückte Lübecker seine brutale Qualität in der Offensive. Wieder läuft der Angriff über Möller auf der rechten Außenbahn, dessen präzise Flanke Hereingabe Timo Barendt erreicht, der zunächst Pech hat, dass sein herrlicher Kopfball nur gegen die Latte geht. Aber der Abpraller landet bei Jesper Tiedemann, der erneut goldrichtig steht und zum 0:3 trifft. Damit kann der ehemalige Heider bereits starke neun Saisontreffer vorweisen. „Das war die Schlüsselszene in diesem Spiel. Wenn Dornbreite vorher der Anschlusstreffer gelingt, wird es noch einmal spannend“, befand Trainer Marco Frauenstein, der sich zudem freute, dass seine Mannschaft das nötige Spielglück auf seiner Seite hatte.
Barendt trifft zum 0:4
So auch beim 0:4 durch Timo Barendt (64.), als erneut Tim Möller als Vorbereiter über die rechte Seite glänzte. Für Barendt war es der elfte Saisontreffer. Damit war frühzeitig klar, dass der PSV dieses Spiel zu seinen Gunsten entscheiden wird.
Marc Nagel mit dem Ehrentreffer für Dornbreite
Völlig zu Recht gelang den kampfstarken Lübeckern noch durch Marc Nagel (77.) aus halbrechter Position der verdiente Ehrentreffer. In der Schlussphase hatte der PSV durch Drauschke per Freistoß, den eingewechselten Mika Hirsch, der eine flache Hereingabe von Barck nur knapp verfehlt und erneut durch Hirsch diesmal nach Vorarbeit von Julien Huber weitere gute Gelegenheiten, den Vorsprung auszubauen.
Führungstreffer elementar
Am Ende durfte ausgiebig mit den vielen mitgereisten Fans, die den PSV unentwegt anfeuerten, gefeiert werden. „Ich bin erleichtert. Die Situation hat uns schon Druck gemacht. Wir haben eine couragierte und souveräne Leistung gezeigt. Der Führungstreffer war elementar wichtig und hat uns Sicherheit gegeben. Am Ende war es ein Auslaufen gegen einen guten Gegner. Ich denke jetzt sind wir auch befreiter im Kopf wo wir am ersten Zwischenziel einen Haken drauf gemacht haben. Heute ist es mir relativ Banane wie Eichede gespielt hat“, sagte ein völlig entspannter Frauenstein nach dem Spiel.
In die gleiche Kerbe schlug Kapitän Timo Barendt. der den Sieg auch als verdient bezeichnete. „Wenn die zu Chancen gekommen sind, dann haben wir sie dazu eingeladen. Wir haben verdient gewonnen. Heute haben wir Mannschaftsabend. Zuerst schauen wir uns das Spiel vom BVB gegen die Bayern an und werden danach spontan noch etwas unternehmen.“
Als fairer Verlierer erwies sich Dornbreites Trainer Thomas Manthey, der dem PSV zunächst zum verdienten Sieg gratulierte und dann noch einmal die individuelle Klasse der Gäste hervorhob. „Das war eigentlich ein gutes Spiel von unserer Seite. Der Rückstand ist sehr unglücklich gefallen. Wir haben an uns geglaubt und hatten auch zwei hundertprozentige Torchancen, die wir nicht genutzt haben. Am Ende hat der PSV zwei Gänge runter geschaltet. Gegen eine andere Mannschaft hätten wir mit dieser Leistung vielleicht gewonnen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Mit der Leistung bin ich einverstanden“, sagte Manthey auf der Pressekonferenz.
Fazit: Ein ansehnliches Oberligaspiel auf schwerem Geläuf. Der PSV wurde seiner Favoritenrolle gerecht, Dornbreite hielt gut dagegen und wurde unter Wert geschlagen.
FC Dornbreite Lübeck: Heyden – Senghore, Will, Görlitz, Mustafa – Nagel, Worreschck – Amara (62. Hermann), Behrens (56. Stöver), Peters, Anders (56. Günes).
Trainer: Thomas Manthey.
PSV Neumünster: Franzenburg – Groth (86. Huber), Timm, Sachse, Küffner – Falk (86. Eberhardt), Drauschke – Möller (73. Hirsch), Jöhnck (67. Barck), Tiedemann (81. Werner), Barendt.
Trainer: Marco Frauenstein.
Beste Spieler: Peters, Worreschck – Möller, Tiedemann, Groth, Sachse.
Schiedsrichter: Jan Mika Kröhnert (KSV Holstein) mit einer guten Leistung in einem sehr fairen Spiel bei schwierigen Bodenverhältnissen.
Assistenten: Thies-Oke May und Max Julius Kühl.
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Tiedemann (28.), 0:2 Möller (49.), 0:3 Tiedemann(53.), 0:4 Barendt (64.), 1:4 Nagel (77.).