Probsteier SG siegt 3:2 beim Aufsteiger TSV Selent

von Olaf Wegerich

Yannik Schümann (re.) und der TSV Selent verzweifelten erneut an der eigenen Abschlussschwäche (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt


TSV Selent – Probsteier SG 2:3 (1:2)

Auch im fünften Saisonspiel zeigte der Aufsteiger TSV Selent eine couragierte Leistung, unterlag im Heimspiel aber dem Team der Probsteier SG etwas unglücklich mit 2:3 (1:2) und bleibt damit weiter ohne Sieg.

„ Die Niederlage ist für uns sehr ärgerlich. Uns war klar wie die Probsteier SG hier spielen wird. Mit vielen langen Bällen auf die Außen wollten sie immer wieder unsere Abwehrkette aufreißen. Wir haben versucht uns darauf gut einzustellen, was uns auch phasenweise recht gut gelungen ist“, befand Selents spielender Co-Trainer Phillip Schümann.

Die junge Selenter Truppe um ihre Oberliga erfahrenen Brüder Yannik (Oldenburger SV) und Phillip Schümann (Preetzer TSV, Eutin 08) suchte ihr Heil immer wieder in der Offensive und erspielte sich eine Vielzahl an Torchancen und brachte die stark Ersatz geschwächten Gäste dabei immer wieder in Bedrängnis. Julian Boettjer (frei vor dem Tor), Yannick Fischer (mit einem Kopfball, den Jordan Alexander von Viktor im SG-Kasten sensationell heraus fischte) und Rene-Carsten Fahrner (vor dem fast leeren Tor), um nur einige zu nennen, hatten kapitale Chancen, nutzten sie aber nicht.

Wesentlich effektiver agierten die routinierten Probsteier in der Offensive. Jano Göllner (6.) gelang bereits frühzeitig die Führung und Tjark-Morten Bossmann (34.) sorgte noch vor dem Wechsel für den zweiten Treffer und relative Entspannung. Doch noch vor der Pause erzielte Nils Arne Benning (40.) mit einem an ihm verursachten Foulelfmeter den Anschlusstreffer und sorgte damit für aufkeimende Hoffnung für den zweiten Durchgang bei den hoch motivierten Gastgebern, die endlich den ersten Dreier einfahren wollten.

Trotz aller Bemühungen der Selenter wollte der Ausgleich einfach nicht fallen. Aber auch die abgezockten Gäste setzten immer wieder Duftmarken und hatten bei ihren zielstrebig vorgetragenen Angriffen ihre Chancen. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang Jano Göllner mit seinem zweiten Treffer zum 1:3 die Entscheidung. Die Gastgeber warfen zwar noch einmal alles nach vorne und kamen durch Nicolas Timpe (87.) tatsächlich noch einmal zum Anschlusstreffer.

„Wir haben dann noch einmal alles nach vorn geworfen. Aber es hat leider nicht für mehr gereicht. Für uns hat sich trotz der Niederlage nicht so viel geändert. Probstei hat eher etwas glücklich gewonnen“, sagte Philipp Schümann, der zudem ein dickes Lob für seinen Mitspieler Nils Arne Benning parat hatte. „Trotz seiner Körpergröße macht der Junge das richtig gut und ist sehr dynamisch im Spiel“, um weiterhin hervorzuheben, „wir sind alles Freunde und verstehen uns sehr gut. Für uns steht die Freude an dem was wir machen im Vordergrund.“

Um aber dennoch den Blick für das Wesentliche im Sport sprich die Ergebnisse nicht zu verlieren: „Wir haben einen guten Kader und sind auch in der Breite gut aufgestellt. Die vielen jungen Spieler machen das schon sehr gut. Es ist schwierig zu greifen wo wir die Stellschrauben ansetzen müssen. Das Problem ist wohl eher eine Kopfsache.“

Bei der Probsteier SG hingegen war man froh, endlich wieder einen Dreier eingefahren zu haben. „Beide Mannschaften hatten ihre Chancen. Am Ende hätte es auch 4:4 ausgehen können. Wir sind personell arg gebeutelt und hier mit dem letzten Aufgebot angetreten. Das frühe Tor hat uns in die Karten gespielt. Selent hat ein ganz starkes Mittelfeld, aber keine Stürmer“, musste auch Probsteis einstige Sturmikone Florian Stahl eingestehen, der jetzt vermehrt mit seiner Routine und Erfahrung die Abwehr zusammen halten soll.

Der Mann aus Stahl - Florian Stahl (re., PSG) gehörte am Samstag mit vier Toren die Show auf dem Platz. Links Lion Boll (Szene aus dem Hinspiel). © Ismail Yesilyurt
Florian Stahl (re., PSG) spielte mit Selents Co-Trainer Phillip Schümann erfolgreich mit dem Preetzer TSV in der Oberliga (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt

„Wir haben in der letzten Saison einfach zu viele Gegentore bekommen. Da soll ich hinten für mehr Stabilität sorgen“, sagte der langjährige Oberligaspieler, der diese Aufgabe als Innenverteidiger recht humorlos und konsequent erledigte. „Das war sein Job heute. Das war zwar nicht immer schön anzusehen, aber sehr effektiv“, befand Phillip Schümann, der mit seinem Team am kommenden Samstag beim Wiker SV anzutreten hat, ehe dann nur zwei Tage später im Pokal der Landesligist Preetzer TSV in Selent seine Visitenkarte abgibt.

TSV Selent: Marxen – Holst, P. Schümann, Lorenzen, Timm (15. Bärschneider (70. Kühl )) – Y. Schümann, Boettjer (67. Fischer) – Glodeck, Fahrner (62. Stender), Timpe – Benning.
Trainer: Simon Wobken.

Probsteier SG: von Viktor – Stahl, Pries, Gluesing, Schümann – Kweseleit (90./+3 Youssef), – Helms, Bossmann (72. Linde), Serbest – Göllner, Müller (79.Steffen).
Trainer: Karim Youssef.

Schiedsrichter: Niels Sören Ladwig (Preußen Reinfeld).

Zuschauer: 200.

Tore: 0:1 Göllner (6.), 0:2 Bossmann (34.), 1:2 Benning (40., FE), 1:3 Göllner (85.), 2:3 Timpe (87.).

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