Probsteier SG gewinnt Topspiel 4:1 gegen den Preetzer TSV

von Ismail Yesilyurt

Din Mehanovic (Preetzer TSV) bejubelt sein bereits 22. Saisontor zum 4:1. © 2025 Ismail Yesilyurt


Deutlicher, zu hoher 4:1-Erfolg im Plöner Kreisderby

Das Topspiel aus dem oberen Drittel der Verbandsliga Ost am sehr abgespeckten 18. Spieltag entschied die Probsteier SG mit einem 4:1 gegen den punktgleichen Preetzer TSV. Das Endergebnis im Plöner Kreisderby fiel deutlicher aus, als die Leistungen auf dem sehr gut bespielbaren und weichen Kunstrasenplatz modernster Art auf Profiqualität darstellten. Am Ende entschieden die Effizienz im Abschluss sowie die größere Power in der Offensive für den neuen Tabellenzweiten, der zwei Plätze gutmachte. Das 4:1 war bereits der fünfte Sieg in Folge für die PSG. Der Preetzer TSV dagegen wartet weiterhin seit sechs Spielen auf den achten Saisonsieg. Die Schusterstädter verbleiben weiterhin auf dem sechsten Platz, entfernen sich jedoch peu à peu von einer sofortigen Rückkehr in die Landesliga.

Man of the Match: Din Mehanovic

Man of the Match war Din Mehanovic. Der erst 20-jährige Torjäger der Schönberger ist in der Form seines Lebens – wenn man das schon in so einer frühen Phase des Lebens sagen darf – und bereitete das 2:0 mit einem Zuspiel von der linken Seite vor. Mit seinem Doppelpack rundete der Offensivmann das 4:1 ab.

Trainer Bohrmann lobt Din Mehanovic und das Team

„Din Mehanovic ist ein Phänomen. Er ist das erste Jahr hier und trifft und trifft und trifft. Definitiv ein Unterschiedsspieler. Ich bin froh, dass ich so einen Jungen bei mir in der Mannschaft habe. Aber ich muss auch ganz klar ein Lob an die Mannschaft richten. Natürlich, seine Abschlussqualität spricht für sich“, antwortete Thomas Bohrmann auf die Frage nach seinem Torjäger, der inzwischen erstaunliche 22 der 52 Treffer der offensivstärksten Mannschaft der Liga erzielt hat.

Preetzer Anschluss bringt kurz Spannung

Und das ganz abgezockt, nachdem Lennard Reinke am gut reagierenden PTSV-Keeper Weidner gescheitert war und ein Ball im Strafraum abgeprallt war. Wie Harry Kane ohne lange zu überlegen aus dem Strafraum heraus zwei Mal hoch hinein zum 3:1 und 4:1.

Nico Schümann (Probsteier SG) im Zwei- bzw. Ringkampf gegen Enno Schulze (vorne, Preetzer TSV). © 2025 Ismail Yesilyurt
Nico Schümann (Probsteier SG) im Zwei- bzw. Ringkampf gegen Enno Schulze (vorne, Preetzer TSV). © 2025 Ismail Yesilyurt

Just zu einem Zeitpunkt, als die dezimierten Gäste mit dem 1:2-Anschlusstreffer für etwas Unruhe in einer PSG-Mannschaft gesorgt hatten, die nach dem 2:0-Pausenstand in aller Ruhe das Ding schaukeln wollte. „Meine Jungs sollten das in Ruhe kontinuierlich von hinten aufbauen. Ohne viel Stress. Haben das dann mit ruhig ein bisschen wahrscheinlich zu ruhig genommen, teilweise. Wurden dann ein bisschen läpsch in einigen Situationen“, gab Bohrmann die Anweisungen in der Pause preis.

PSG löst die Druckphase souverän

Doch die schwierigste Phase der Partie für die Gastgeber lösten diese dann doch souverän. „Aber nach dem 2:1, glaube ich, war es wieder noch so ein kleiner Weckruf und danach haben sie es dann wieder vernünftig gemacht und dann bis zum Ende auch sauber durchgespielt“, erklärte der Interims-Trainer, unter dem die Probsteier SG aus acht Spielen 19 Punkte sammelte. Mehr als sehr gute Argumente für eine dauerhafte Lösung auf der Trainerbank!

Frühe PSG-Chance durch Din Mehanovic

Die Probsteier SG deutete schon in der 9. Minute ihre Offensivqualitäten an. Delpiero Bamm eroberte am eigenen Strafraum den Ball, marschierte mit ordentlich Tempo auf die Mittellinie zu und servierte auch noch einen perfekten Steckpass auf den schnellen Linksaußen Din Mehanovic. Der lief auf das Preetzer Gehäuse zu, doch Keeper Lennart Weidner verkürzte rechtzeitig den Winkel und verhinderte per Fußabwehr das 0:1.

Delpiero Bamm (Probsteier SG) startet in der 9. Minute los. Moritz Danberg (re.) und Maximilian Zimmermann (Preetzer TSV) können ihn nicht bremsen. © 2025 Ismail Yesilyurt.

Preetz aktiver – PSG bleibt abgezockt

Danach übernahm der Preetzer TSV mit etwas mehr Spiel- und Ballanteilen die aktivere Rolle. Doch klare Möglichkeiten ergaben sich daraus nicht. Die Bohrmann-Elf verteidigte gut und wartete auf ihre Gelegenheiten, schnell nach vorne spielen zu können. In dieser Phase überzeugte besonders Bamm, der auf der rechten Seite ordentlich Dampf machte – wie auch beim Gast auf dieser Position Enno Schulze.

Fabian Doege: „Lief heute viel gegen uns“

„Es kommen viele Kleinigkeiten zusammen in den neunzig Minuten. Das sind die letzten Wochen – ähneln sich die Verläufe“, konstatierte Fabian Doege nach der Niederlage. Der Preetzer Coach bemerkte weiter: „Lief heute viel gegen uns. Ja, aufgrund der zweiten Halbzeit kann man in den Spiegel schauen. Vom Einsatz, von der taktischen Herangehensweise war das in Ordnung. In der Phase, wo wir den Anschluss machen, hätten wir sicherlich auch das 2:2 verdient gehabt.“

PSG effizient und offensivstärker

Der Erfolg der Probsteier SG war indes verdient: Die Heimelf zeigte ein höheres Potenzial sowie eine stärkere Durchschlagskraft in der Offensive und mehr klare Chancen, die auch mit einer insgesamt guten Quote verwertet wurden. Die Platzherren gaben zwischendurch nach vorne hin ordentlich Gas und erzielten in ihrer stärksten Phase die Halbzeitführung. Das 1:0 gelang Nico Schümann, dem als Linksverteidiger viel Offensive im Blut steckt. Die flache Hereingabe von Christoph Will von links verwertete der Kapitän auf der Mittelstürmerposition in der Box.

Preetz mit 0:2 und Ampelkarte bestraft

Das 2:0 war ähnlicher Natur und eine Familienproduktion der beiden Mehanovic-Brothers. Wobei die Preetzer danach in Unterzahl weiterspielen mussten. Florian Ziehmer bekam die Ampelkarte. Beim Torabschluss soll der Innenverteidiger ein Foul an Azem Mehanovic begangen haben. „Ich habe nur meinen Fuß davor gestellt“, beteuerte Ziehmer direkt nach der Szene beim Verlassen des Platzes hinter dem eigenen Tor.

Fotos eines Pressefotografen bestätigten die Aussage. Der Torschütze trat nach seinem Abschluss auf den Fuß des Preetzers und knickte dabei leicht um. Schiedsrichter Lennard Gawellek nahm das anders wahr – das war natürlich nicht vom Unparteiischen zu erkennen. Allerdings sei die Frage gestellt, ob nach einer Torerzielung eine gelbe Karte notwendig und richtig war. Fingerspitzengefühl: bei den gefühlten Minusgraden sicherlich eingefroren. Freilich hatte Florian Ziehmer, der die äußerst erfolgreiche Zeit des Preetzer TSV in der Oberliga mitprägte, etwas Glück kurz vorher. Nach einem Foul an Bamm gab es die erste gelbe Karte. Einige hatte eine Notbremse erkannt.

Am kommenden Wochenende und letzten regulären Spieltag wartet ein weiteres Highlight auf die PSG: das Topspiel beim Tabellenführer Heikendorfer SV, der vier Punkte mehr auf dem Konto hat. Kann die Elf von Thomas Bohrmann, der als Torwart eine lebende Legende in Heikendorf ist, in diesem Prestige-Derby den Rückstand verkürzen? Der Preetzer TSV, der in der ersten Hälfte seinen Mittelstürmer Nico Kocks verletzungsbedingt auswechseln musste, trifft im letzten Punktspiel 2025 zu Hause auf den MTV Dänischenhagen.

Stimmen zum Spiel

Fabian Doege (Trainer Preetzer TSV)
Thomas Bohrmann (Trainer Probsteier SG)

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner