Pönitz dreht das Spiel gegen Wik und krönt sich zum Wintermeister

von Ismail Yesilyurt

Nico Ottos Doppelpack reichte dem Wiker SV nicht zum Punktgewinn – links Scholz (SVG Pönitz), rechts Justin Toth © 2025 Ismail Yesilyurt


Die SVG Pönitz hat das Fußballjahr 2025 mit einem wichtigen Erfolg abgeschlossen. Im Nachholspiel am Nikolaustag setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Born mit 3:2 gegen den Tabellenfünften Wiker SV durch – und sicherte sich damit mit nun 34 Punkten die Wintermeisterschaft der Verbandsliga Ost. Der Vorsprung auf die Verfolger Heikendorfer SV und Probsteier SG beträgt einen bzw. zwei Punkte. Der Wiker SV hingegen bleibt trotz ordentlicher Leistung auf Rang fünf stehen.

SVG Pönitz mit erster Chance – Wiker SV mit der Führung

Vor nicht ganz 100 Zuschauern auf dem heimischen Kunstrasen begann die SVG taktisch wie von Cheftrainer Christian Born vorgegeben. Der Gegner aus Kiel bekam bereits früh in eigenen Aufbau Druck. In den ersten Minuten entwickelte sich dennoch eine Partie mit Abtasten. „Wir störten den Wiker SV früh in der Defensive, wodurch sie ihr Spiel mit den breiten Innenverteidigern und der Torwartkette wenig ausspielen konnten“, erklärte Born nach der Partie. Pönitz erspielte sich in dieser Phase mehr Ballbesitz und auch die erste große Chance durch Nico Henkel.

Nico Otto per Elfer zum Wiker 1:0

In Führung gingen die Gäste: Nach einem Foul von Moritz Scholz an Tom Behrens im Strafraum verwandelte Offensivspieler Nico Otto den fälligen Elfmeter sicher zum 1:0 (25.). Kurz vor der Pause bot sich dem WSV sogar die Möglichkeit zum 2:0, doch diese blieb durch Andre Wittern ungenutzt.

Moritz Scholz (re., SVG Pönitz) gegen Andre Wittern (li., Wiker SV) aus dem Hinspiel. © 2025 Ismail Yesilyurt
Moritz Scholz (re., SVG Pönitz) gegen Andre Wittern (li., Wiker SV) aus dem Hinspiel. © 2025 Ismail Yesilyurt

Wik-Coach Dannie Osterhoff sah sein Team im ersten Durchgang vorne: „Ich glaube, wenn man das Spiel Revue passieren lässt, dann muss man sagen, dass die erste Halbzeit an uns geht. Wir waren echt gut im Spiel. Pönitz hat überwiegend mit langen Bällen agiert auf dem eigenen Kunstrasen – hat wenig Lösungen gefunden. Ich glaube, wir waren ein-, zweimal sehr gefährlich vorm Tor.“

Zehn Minuten reichen – Pönitz dreht das Spiel

Nach der Pause zeigte sich die SVG deutlich aggressiver, zielstrebiger und körperlich präsenter. Born: „Im zweiten Durchgang wurden wir dann endlich bissig, klarer im Spiel nach vorne und bauten mehr und mehr Druck auf.“

Dieser Druck zahlte sich schnell aus, nachdem Lennart Balzereit bereits einen Abschluss (52.) an den Pfosten knallte: In der 57. Minute traf Henkel zum 1:1, nur fünf Minuten später erzielte Kevin Keinz das 2:1 (62.) und Henkel erhöhte per zweitem Treffer auf 3:1 (67.). Beim dritten Treffer legte der in der Pause eingewechselte Luca Wagner mustergültig vor mit einer perfekten Flanke an den zweiten Pfosten.

Born lobt Henkel

„So konnten wir innerhalb von 10 Minuten das Spiel komplett drehen und müssen am Ende noch ein wenig zittern, weil wir noch mindestens vier hundertprozentige Chancen liegen lassen. Da hätten wir den Deckel endgültig drauf machen MÜSSEN – das ärgert mich!“, sagte Born, der Henkel zudem als „Spieler des Spiels“ hervorhob. „Alle haben alles rausgehauen heute, aber Nico hat das Spiel heute verändert. Das war klasse!“

Dabei hatte der Kieler Trainer in der Pause klare und mahnende Worte gesprochen: „Gehen dann in die Halbzeit und haben das in der Halbzeit klar angesprochen, dass der Gegner mit Sicherheit in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zeigen wird. Worauf wir uns einstellen müssen mit viel Körperlichkeit, viel Zweikampfhärte. Und genauso ist es dann gekommen.“

Freddy Glowatzka mit Hinterkopf fast zum 3:3

Das Team von Dannie Osterhoff, der seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben hatte und von Stefan Röschmann (zuletzt Gettorfer SC) beerbt wird, steckte trotz des Rückstands nicht auf. Erneut war es Nico Otto, der nach 73 Minuten zum 3:2 verkürzte und seinem Team neue Hoffnung gab. SVG-Verteidiger Nils Gramckau verdaddelte an der eigenen Box-Grenze den Ball an Andre Wittern, der den vor dem Tor freistehenden Mitspieler mit einem Querpass bediente. In der sechsminütigen Nachspielzeit (95.) fehlten dann wenige Zentimeter zum Ausgleich: Ein spektakulärer Hinterkopf-Kopfball von Freddy Glowatzka prallte an den Pfosten – der Ball sprang jedoch nicht ins Tor. Kurz davor durch Moritz Scholz und danach durch Joshua Schmidt verwerteten die Gastgeber die Riesenchancen zum 4:2 gegen weit aufgerückte Gäste nicht.

Osterhoff haderte nach Schlusspfiff mit dem entscheidenden Bruch in Hälfte zwei: „Fünfzehn Minuten, in denen wir unachtsam waren, haben uns leider den Sieg gekostet beziehungsweise zumindest einen Punkt gekostet. Und das ist natürlich extrem ärgerlich.“ Dennoch lobte er den Auftritt seiner Mannschaft: „Trotzdem, muss ich sagen, haben wir ein anständiges Auswärtsspiel gemacht.“

Stimme zum Spiel

Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

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