OTSV überrascht Klausdorf beim 2:1-Erfolg – Ahlindawi glänzt als Vorbereiter

von Olaf Wegerich

Getümmel im OTSV-Strafraum. © 2024 Olaf Wegerich


Im Verfolgerduell der Landesliga Schleswig konnte sich am Samstagnachmittag der Osterrönfelder TSV überraschend mit 2:1 (2:1) gegen den TSV Klausdorf durchsetzen. Die Mannschaft von Trainer Maik Gabriel schafft nach dem fünften Saisonsieg den Sprung auf den 3. Platz. Klausdorf, das zuletzt seit fünf Spielen ungeschlagen war und dabei 13 Zähler einfahren konnte, fällt durch die Niederlage vorerst auf den 5. Platz. Die Leistung der Gastgeber ist umso höher zu bewerten, da der OTSV vor zwei Tagen noch im Kreispokal gefordert war und dabei der SG Eckernförde/Fleckeby mit 1:2 unterlag. Zwölf Spieler standen aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung, die dann auch am Samstag fehlten.

Die Gastgeber waren sofort hellwach und erwischten nach einem Angriff über die rechte Seite den perfekten Start. Sazan Serbest überspielte zunächst die letzte Kette der Klausdorfer, passte dann auf Ali Alhindawi, der auf Höhe der Grundlinie zunächst noch einen Gegenspieler aussteigen lässt und völlig uneigennützig wieder Sazan Serbest in Szene setzte, der aus Nahdistanz zum 1:0-Führungstreffer für den OTSV traf. Gerade einmal dreißig Sekunden waren bis dahin gespielt. „Da sind zwei Spieler von uns sich nicht einig, wer den Ball nehmen soll“, sah Klausdorfs Trainer Dennis Trociewicz seine Mannen zum Spielbeginn noch im Tiefschlaf.

Ali Alhindawi (mitte, OTSV) gegen Driton Gashi (re., Klausdorf). © 2024 Olaf Wegerich
Ali Alhindawi (mitte, OTSV) gegen Driton Gashi (re., Klausdorf). © 2024 Olaf Wegerich

Klausdorf, das mit nur vier Punkten aus vier Spielen schlecht in die Saison gestartet war, dann aber eine Siegesserie hingelegt hatte, schaltete sofort den Hebel um und drängte die Gastgeber in die Defensive. Doch die kompakte Fünferkette des OTSV zeigte sich gut organisiert und machte den Gästen das Leben schwer.

Bereits in der fünften Minute hatten die Klausdorfer den möglichen Ausgleich auf dem Fuß, doch OTSV-Torhüter Bela Jahnke entschärfte den strammen halbhohen Schuss von Tim Mordhorst nach einem Angriff über die linke Seite mit einer Klasseparade und boxte den Ball zur Seite.

Der OTSV versuchte danach immer wieder, das Spiel zu beruhigen und das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Dennoch kamen die Gäste, die den Druck weiter hochhielten, nach einer schönen Hereingabe von Thorge Salke durch einen zu hoch angesetzten Kopfball von Driton Gashi (15.) zu einer weiteren guten Gelegenheit.

Der sich anbahnende Ausgleichstreffer gelang dann dem fleißigen Driton Gashi (24.) neun Minuten später nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum, die die Gastgeber nicht geklärt bekamen, durch einen strammen Schuss in den rechten Giebel aus Mittelstürmerposition.

Gashi und Waschko versemmeln Riesenchance zur Führung

Die Riesenchance für die auf den Führungstreffer drängenden Klausdorfer vergab dann Driton Gashi (30.), der wenige Meter frei vor dem Tor stehend den Ball nicht richtig traf, der dann aber doch irgendwie gegen den Pfosten kullerte. Im Nachsetzen bekam Stian-Petter Waschko den Ball an den Oberschenkel, und von dort trudelte die Kugel ins Toraus.

Tim Mordhorst (Klausdorf) gegen Soeren Mueller (OTSV). © 2024 Olaf Wegerich
Tim Mordhorst (Klausdorf) gegen Soeren Mueller (OTSV). © 2024 Olaf Wegerich

Wesentlich effektiver agierten die Gastgeber bei ihrer Chancenverwertung. Ein flach hereingetretener Freistoß von Ali Alhindawi landete auf Umwegen bei Rune Hardt (39.), der sofort schaltete und aus Nahdistanz zum 2:1 traf. Damit hatte der fleißige Alhindawi beide Treffer der Gastgeber vorbereitet.

Mehanovic scheitert an Jahnke

Noch vor der Pause hatten die Gäste durch Din Mehanovic (43.), der aus unmöglichem Winkel fast auf Höhe der Grundlinie abzog, eine weitere Möglichkeit, um auszugleichen. Doch Bela Jahnke ließ sich nicht überrumpeln und lenkte den strammen Schuss über das Tor.

In der zweiten Hälfte konnten die Gastgeber das Spiel über weite Strecken offen gestalten. Klausdorf entwickelte nicht mehr den Druck und die Dominanz aus der ersten Hälfte und kam nur noch sporadisch zu Torchancen. Vor allem spielerisch fanden die Gäste viel zu selten Lösungen, um die kompakte OTSV-Abwehr vor Probleme zu stellen. Klausdorf hatte zwar mehr Ballbesitz, agierte aber oft überhastet und war in seinen Kombinationen nicht zielstrebig genug.

Dennoch kamen die Gäste zu einigen Chancen, etwa durch einen zu hoch angesetzten Kopfball von Maik Gorn (60.) und eine Direktabnahme von Spielführer Lukas Göttsch (65.), die aber auch das Tor verfehlte.

Aber auch die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber waren bei ihren Umschaltmomenten gefährlich und schafften es damit, immer wieder Zeit von der Uhr zu nehmen. So hatten die Gastgeber durch Dolph-Fynn John (65.) bei einem ihrer Entlastungsangriffe ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Partie frühzeitig zu entscheiden.

Max Lipka (OTSV) schirmt den Ball gegen Halil Karakaya (Klausdorf) ab. © 2024 Olaf Wegerich
Max Lipka (OTSV) schirmt den Ball gegen Halil Karakaya (Klausdorf) ab. © 2024 Olaf Wegerich

Eine letzte gute Gelegenheit, zumindest einen Punkt zu retten, vergab Stian-Petter Waschko (72.), als nach einer Hereingabe von der rechten Seite mehrere Spieler zusammenrasselten und Waschko den Abpraller überhastet über das Tor setzte.

Klausdorf versuchte es immer wieder, in gute Abschlusspositionen zu kommen, doch es mangelte an der nötigen Präzision. So überstanden die Gastgeber auch die Schlussphase in einem sehr sehenswerten und kampfbetonten Landesligaspiel unbeschadet und durften sich über drei nicht unbedingt eingeplante Punkte freuen.

„Uns fehlte heute der Killerinstinkt. In der ersten Halbzeit habe ich ein vernünftiges Spiel von meiner Mannschaft gesehen und war voll zufrieden. Bei den beiden Gegentoren konnte unser Torhüter den Ball nicht festhalten. Das waren beides Geschenke, die wir verteilt haben. Wir hatten zwei Riesenchancen zum Ausgleich. Das war kläglich, wie Gashi und Waschko die Doppelchance vergeben haben. In der zweiten Hälfte waren wir oft planlos und kopflos. Das wurde auch durch die Wechsel nicht besser. Mit der zweiten Halbzeit war ich auch spielerisch nicht zufrieden. Es ist erstaunlich, wie wenig man tun muss, um erfolgreich zu sein. Der OTSV war sehr kampfstark und hat hinten mit neun Leuten sehr engmaschig gestanden. Daher ist der Sieg auch nicht unverdient. Das war aus meiner Sicht aber Verhinderungsfußball, den der OTSV gezeigt hat“, lautete das Fazit von Klausdorfs Trainer Dennis Trociewicz.

Maik Gabriel (Trainer Osterrönfelder TSV)

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