Riesenfreude natürlich nach dem 2:1 für Inter Türkspor Kiel durch Arda Özkan. © 2023 Ismail Yesilyurt
„Ein Punkt gewonnen oder zwei verloren?“ Eine durchaus berechtigte Frage, die die Journalisten beiden Trainer nach dem Abpfiff einer spannenden Begegnung zwischen Inter Türkspor Kiel und dem Heider SV stellten. Im Spielverlauf ist ein Kippen des Duells auf die eine oder andere Seite jederzeit möglich.
2:2 das richtige Endergebnis
Das 2:2 in der schleswig-holsteinischen Oberliga zwischen dem Siebenten und Neunten aus Heide ist alles zusammengezählt das richtige Endergebnis. Auch wenn der Zeitpunkt des letzten Treffers glücklich für den Heider SV ist. Glück haben auch die Kieler, dass in der allerletzten Sekunde der vierminütigen Nachspielzeit erst Mika Kieselbach an Keeper Tilman Körtzinger scheitert und den Abpraller Heides Kapitän Marvin Ehlert aus 6 Metern neben das leere Tor schiebt.
Mika Kieselbach köpft zum 1:0 für Heide ein
Den besseren Start in das Match finden die Gastgeber. Inter legt ohne Wenn und Aber gut los. Melih Cerrah (2.) mit einem zu drucklosen Abschluss und Serkan Yildirimer per Kopfball (5.) bieten die ersten Möglichkeiten an. Nach und nach verlegt sich das Spielgeschehen bei einem guten Niveau zwischen die Strafräume. Auch nach dem 1:0 für die Gäste mit ihrer ersten Chance. Einen Einwurf verlängert Marvin Matthiesen mit dem Kopf auf den kurzen Pfosten, wo Kieselbach kaum bedrängt seinen 10. Saisontreffer einköpft.
Marvin Matthiesen mit schwerer Knieverletzung
Vorlagengeber Matthiesen muss später in der zweiten Halbzeit am Knie schwer verletzt ausgewechselt werden. Nach einem halbhohen Zweikampf krümmt sich der Innenverteidiger nach einer unglücklichen Landung auf dem Kunstrasenplatz.
Rezan Acers Elfmeter sorgt für Inter-Auftrieb
Nach knapp 30 Minuten übernehmen die Kieler nach dem 1:1 durch ein Elfmetertor von Rezan Acer wieder etwas mehr die Initiative. Zuvor hatte Gillian Jebens etwas übermotiviert und ungestüm in einer ungefährlichen Zone im Strafraum Moshood Adesanya von den Beinen geholt. Türkspor bleibt kurz vor der Pause am 2:1 dran. Zunächst bedient Acer mit einem schönen Schnittstellenpass Tom Marquardt. Der gut spielende Linksverteidiger hat am linken Torraumeck nun zwei Optionen. Und wählt die unwahrscheinlichere zum Torerfolg aus. Seinen Schuss auf die kurze Ecke wehrt Torwart Calvin Schultz zur Ecke ab (40.). Ein Querpass zum mitgelaufenen Grady Zinkondo wäre die zweite Auswahl gewesen. Mit mehr Torgarantie. Eine Minute später bekommt der im Strafraum am Boden liegende Jannis Hinz den Ball in Torwartmanier an die Hände. Ein durchaus möglicher Pfiff bleibt aus, das Weiterspielen ist auch nicht verkehrt.
Ein Coinflip, wie das Spiel nach der Pause. Inter steht nun defensiver, die Heider sammeln spielerisch Pluspunkte. Und setzen vor allem durch den schnellen Marvin Mohr, der den linken Flügel Schwung gibt, Akzente. Inters Toptorjäger Moshood Adesanya (7 Tore) muss nach einer Verletzung am Knöchel ohne Fremdeinwirkung früh im zweiten Abschnitt ausgewechselt werden. Der eingewechselte Arda Özkan rückt auf die linke Seite für Zinkondo, der sich nun als Mittelstürmer positioniert.
Umgekehrte Vorzeichen nach der Pause – Inter trifft nun
Die ersten beiden Chancen sind zuerst auf Heider Seite. Einen plötzlichen Schuss von Ehlert außerhalb der Box aus spitzem Winkel kann Tilman Körtzinger zur Ecke retten (56.). Genauso nach einer Stunde im Eins-gegen-eins gegen Wolf. Direkt im Gegenzug sind die Kieler nun effektiv. Melih Cerrah passt zentimetergenau von links zentral und flach in die Box, wo Özkan zum 2:1 ins rechte untere Eck verwandelt. Die Mannschaft von Nicklas Loose hat nun bei den Kontern zwei, drei Mal die Gelegenheit auf das 3:1. Und später bei zu unsauber zu Ende geführten schnellem Umschaltspiel.
Das Team von HSV-Chefcoach Markus Wichmann bleibt stets gefährlich. Sei es durch schnell ausgeführte Angriffe oder Standards. Die besten Gelegenheiten bieten sich Wolf, der aus spitzem Winkel verzieht (82.) und Kieselbach (88.), der aus ungünstiger Position an Körtzinger scheitert. Marvin Wolf gelingt der insgesamt verdiente Ausgleich. Zum dritten Remis für den Heider SV im nun 8. Spiel ohne Sieg. Die aktuelle Form des HSV zeigt in der Ergebniskrise indes nach oben.
Auffälligste Akteure bei den Gästen sind Marvin Wolf und Mika Kieselbach. Bei Inter Türkspor überzeugen Schlussmann Tilman Körtzinger, Tom Marquardt und Rezan Acer aus einem homogenen Team.
Stimmen zum Spiel
Inter Türkspor Kiel: Körtzinger – Sharba, Mahmud, Akbaba, Marquardt – Bossen, Yildirimer – Zinkondo, Acer, Cerrah – Adesanya (49. Özkan).
Trainer: Nicklas Loose.
Heider SV: Schultz – Kroeger (90. Steffensen), Reimers, Matthiesen (73. Burmeister), Hinz – Butzek (80. Soumah), Jebens – Ehlert, Ayene, Wolf – Kieselbach.
Trainer: Markus Wichmann.
Schiedsrichter: Alexander Roppelt (VfL Bad Schwartau).
Assistenten: Hendrik Plambeck, Khaled El-Rifai.
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Kieselbach (21.), 1:1 Acer (28., Foulelfmeter), 2:1 Özkan (61.), 2:0 Wolf (90./+1).