MTSV siegt im Kellerduell gegen Weiche II und landet Befreiungsschlag

von Olaf Wegerich

Die Entscheidung: Artistisch köpft Jasper schwarz das 2:0 für den MTSV Hohenwestedt. © 2024 Olaf Wegerich


Riesenerleichterung beim MTSV Hohenwestedt. Im Duell der Kellerkinder konnte der Aufsteiger mit dem nicht unverdienten 2:0 (1:0)-Heimerfolg gegen den Tabellenletzten SC Weiche 08 Flensburg II zumindest bis zum Sonntag einen großen Sprung in der Tabelle vollziehen und sich auf den 11. Platz vorarbeiten. Im achten Spiel der Rückrunde konnte somit erst der zweite Sieg eingefahren werden. Allerdings blieb der MTSV auch im fünften Spiel des Jahres ohne Gegentor. Eine neue Qualität, die den Aufsteiger auszeichnet und im Abstiegskampf noch von großer Bedeutung werden könnte. Für die Zweitvertretung des Regionalligisten aus Flensburg sieht es hingegen nach der erneuten Niederlage ziemlich düster aus. Der Rückstand zum Viertletzten beträgt schon jetzt sieben Zähler.

MTSV mit gutem Start

Bereits in der Anfangsphase hatte der Aufsteiger aus Hohenwestedt durch Jasper Schwarz (13.) und Thies Kochanski (15.) zwei gute Abschlüsse, die jedoch beide knapp das Tor verfehlten.

Tjark Sievers mit Führungstreffer nach Foul an Kochanski

Der so wichtige frühe Führungstreffer für die Gastgeber gelang Tjark Sievers (21.) mit einem verwandelten Foulelfmeter nach einem mehr als unnötigen Rempler an Thies Kochanski an der Grundlinie. „Das war ein steiler Ball von uns und Thies läuft eigentlich nach außen weg“, wunderte sich MTSV-Trainer Udo Kochanski über das harte Einsteigen der Gäste.

Hohenwestedt muss umstellen

Zur Pause mussten die Gastgeber aufgrund einer Systemumstellung dreifach wechseln. Kapitän Tjark Sievers konnte wegen Migränebeschwerden nicht weiter spielen und wurde durch Mathias Landt ersetzt. Henrik Schnoor übernahm die Kapitänsbinde. Zudem kamen mit Fabian Engbrecht für Lars Baufeldt und Torben Hendrischke für Clas Sievers frische Kräfte, um gegen die offensive Ausrichtung der Gäste besser reagieren zu können.

Weiche kam mit viel Überzeugung aus der Halbzeitpause und agierte sehr druckvoll. Die Männer von der Flensburger Förde um Spielertrainer Tim Wulff zeigten offensiv immer wieder gute Ansätze und waren im Dribbling nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen. „Wir hatten eigentlich erwartet, mehr Spielanteile zu haben“, war auch Kochanski überrascht.

Tim Wulff trifft nur die Unterkante der Latte

Riesendusel hatten die Gastgeber fünf Minuten nach der Pause, als der Flensburger Tim Wulff nach einem Eckball aus dem Gewühl nur die Unterkante der Torlatte traf. Die vehement drückenden Gäste waren aber hinten nicht immer sattelfest, dadurch ergaben sich immer wieder Umschaltmomente, die der MTSV für sich gut zu nutzen wusste und die die nötige Entlastung brachten, um auch diese schwierige Phase, als das Spiel auf der Kippe stand, zu überstehen.

Tim Wulff (Weiche Flensburg 08 II) haut den Ball aus Nahdistanz an die Unterkante der Latte.  © 2024 Olaf Wegerich
Tim Wulff (Weiche Flensburg 08 II) haut den Ball aus Nahdistanz an die Unterkante der Latte. © 2024 Olaf Wegerich

Eine flache Hereingabe von Torben Hendrischke auf Jasper Schwarz (52.) konnte Weiche-Torhüter Nils Bock im letzten Moment durch mutiges Herauslaufen klären.

Jorit Rathjes geniale Vorlage nutzt Jasper Schwarz zum erlösenden 2:0

Eine präzise Flanke von Jorit Rathje, die mit viel Übersicht aus dem Halbfeld von Thies Kochanski gekonnt mit dem Kopf auf Jasper Schwarz (54.) verlängert wird, nutzt der völlig ungedeckte Neuzugang von Stjernen IF Flensburg mit einem herrlichen Flugkopfball oberhalb der Grasnarbe zum so wichtigen 2:0 für den Aufsteiger.

Aufsteiger verteidigt mit viel Leidenschaft

Flensburg schnürte den MTSV nun oft in dessen Hälfte ein, und insbesondere bei einigen Standards lag ein möglicher Anschlusstreffer mehrfach in der Luft. Doch immer wieder warfen sich die Gastgeber aufopferungsvoll in jeden Zweikampf, blockten jeden Schussversuch und schenkten den Gästen keinen Quadratmillimeter Boden.

Die Entlastungsangriffe und Standards der Gastgeber waren allerdings deutlich gefährlicher, wenn auch auf dem schwer bespielbaren Untergrund vieles Stückwerk blieb.

MTSV mit guten Chancen bei Standards und Kontern

Einen flach getretenen Freistoß von Tim Sienknecht (60.) konnte Bock im Flensburger Tor mit viel Mühe neben das Tor lenken, und nach einem Eckball köpfte der aufgerückte Hendrik Schnoor (63.) knapp über das Gehäuse der Gäste. Jasper Schwarz (74.) nach präziser Hereingabe von Rathje mit einem Kopfball und fünf Minuten später mit einem Flachschuss sowie Felix Ploog (76.) nach toller Vorarbeit des eingewechselten Maximilian Lüdtke, der am Saisonende zum Kreisligisten SV GW Todenbüttel wechseln wird, hatten weitere gute Gelegenheiten für eine entspannte Schlussphase zu sorgen.

Nach zehn Gegentoren in den letzten beiden Spielen stand der MTSV diesmal hinten sehr kompakt. Weiche war im Strafraum oft zu verspielt und ließ die letzte Konsequenz vermissen. Insbesondere die starke Abwehr um Henrik Schnoor, der in den Zweikämpfen und Kopfballduellen fast immer als Sieger hervorging, erwies sich wieder einmal als Turm in der Schlacht.

Dennoch war MTSV-Trainer Udo Kochanski nicht gänzlich zufrieden. „Das war ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg für uns. Nach der Halbzeit hatte Weiche zwei oder drei gute Möglichkeiten, wo wir mächtig ins Schwimmen geraten sind. Der Druck war uns schon anzumerken“.

Ärgerlich: Mit Jorit Rathje und Thies Kochanski haben zwei Spieler einen Tritt auf den Fuß bekommen. Damit ist ihr Einsatz im Nachholspiel daheim am Mittwoch, den 17.04 um 19.00 gegen Vizemeister und Tabellenführer SV Todesfelde zumindest gefährdet. Dennoch ist Kochanski optimistisch. „Mit dem Sieg haben wir mehr Ruhe reinbekommen. Jetzt können wir die Aufgabe entspannter angehen. Vielleicht gibt uns das auch einen Schub“.

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