Marvin Ehlert (Heider SV) behauptet den Ball gegen Henrik Sirmais (SV Todesfelde). © 2024 Olaf Wegerich
Der SV Todesfelde musste sich im Heimspiel gegen den starken Heider SV überraschend mit einem 2:2 (1:1) zufrieden geben. Das Chancenplus in einer intensiven Partie lag vor knapp 300 Zuschauern im Joda-Sportpark in Todesfelde mit vielen packenden Torraumszenen aber bei den Gastgebern. Die frühe Führung der Heimmannschaft durch Morten Liebert drehte der glänzend aufgelegte Daouda Soumah mit zwei herrlichen Toren, ehe Til Weidemann der späte, allerdings verdiente Ausgleich für Tofe gelang. Da auch Verfolger SV Eichede bei Preußen Reinfeld nicht über ein 1:1 hinauskam, beträgt der Vorsprung für den amtierenden Vizemeister bei einem weniger ausgetragenen Spiel auf die Stormarner weiterhin sechs Punkte. Heide rutschte trotz der Punkteteilung auf den 7. Platz.
Marco Pajonk fehlt weiter bei Tofe
Bei den Gastgebern fehlten weiterhin die angeschlagenen Marco Pajonk (muskuläre Probleme), Maximilian Musci und Pavel Erdmann, sowie der gesperrte Rafael Krause (Rotsperre). Bei Heide fehlten Stammtorhüter Mats Hinrichs (beruflich verhindert) und Jannis Hinz mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung. Als Ersatztorhüter fungierte der ehemalige Ligatorhüter und jetzige Trainer der Zweiten Tobias Dau (43).
Tofe mit Blitzstart und vielen Chancen
Tofe legte los wie die Feuerwehr und hatte durch Henrik Sirmais (4.) nach Flanke von Mats Klüver, sowie durch einen Flachschuss von Benny Soares (6.) bereits in der Anfangsphase sofort gefährliche Aktionen. Heide spielte, wie von Trainer Markus Wichmann angekündigt, „rotzfrech“, und hatte mit einem Kopfball von Arne Burmeister (11.) nach einem langen Einwurf, sowie durch Spielführer Marvin Ehlert (13.), dessen Schuss aber geblockt werden konnte, ebenfalls gefährliche Torannäherungen.
Rave als genialer Vorbereiter – Liebert als artistischer Vollstrecker
Dann war Tofe wieder an der Reihe, und nach einem langen Ball von Christian Rave aus der eigenen Hälfte erkannte Morten Liebert (18.) sofort die Situation und traf artistisch aus der Luft gegen den vielleicht zu zögerlich reagierenden Calvin Schultz im Gästetor zum 1:0. Im Gegenzug kam Marvin Wolf nach einem langen Einwurf zu einer guten Kopfballchance. Fünf Minuten später hatte Daouda Soumah seinen ersten großen Auftritt, doch sein strammer Schuss aus halbrechter Position, fast auf Höhe der Grundlinie, verfehlte nur knapp das Ziel.
Gastgeber lassen viel liegen
Doch die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen war weiterhin sehr offensiv ausgerichtet und wollte noch gerne vor der Pause nachlegen. So boten sich Morten Liebert (33.), der ebenso wie Julius Kliti (35.) zu zentral zielte und Schultz keine Probleme bereitete, sowie Henrik Sirmais (37.) per Direktabnahme nach Flanke von Felix Möller, weitere gute Gelegenheiten auf einen zweiten Treffer.
Daouda Soumah trifft zum Ausgleich
Ein langer Ball der Heider landete bei Marvin Ehlert, der im Strafraum stehend sofort abzog, doch Fabian Landvoigt konnte den Ball zur Seite abwehren. Dann schnappte sich Daouda Soumah (39.) in halbrechter Position den Abpraller, düpierte kurz seinen Gegenspieler und traf aus unmöglichem Winkel satt unter die Latte zum 1:1-Ausgleich für die Dithmarscher.
Todesfelde antwortet mit wütenden Angriffen und setzte die Gäste gewaltig unter Druck, die mit Glück und Geschick das 1:1 in die Pause retteten. Ein raffinierter Freistoß von Mats Klüver kurz vor der Pause landete nur am Pfosten des Heider Tores.
Calvin Schultz besteht Feuertaufe
Auch nach dem Seitenwechsel fand das für die Zuschauer höchst attraktive Spiel mit vielen Torraumszenen seine Fortsetzung. Die Gastgeber hatten allein durch Morten Liebert, Julius Kliti, Henrik Sirmais und den spät eingewechselten Marco Drawz vier Großchancen zu verzeichnen, doch Calvin Schultz im Heider Tor bestand seine Feuertaufe im Joda-Sportpark mit Bravour.
Nach drei knappen Niederlagen gegen die Großen (Eichede, Tofe und PSV) mit jeweils nur einem Tor hatte sich Heide viel vorgenommen und setzte das auch im zweiten Durchgang konsequent um.
Heide sehr effektiv – erneut trifft Soumah
Nach einer starken Balleroberung durch Arne Burmeister landete der Ball bei Kapitän Marvin Ehlert, der den Ball mit viel Gefühl auf den frei stehenden Daouda Soumah (62.) spielte. Dieser ließ den Ball noch einmal kurz auftropfen, um dann aus halbrechter Position überlegt zum 1:2 einzuschieben. „Soumah ist on fire. Der Junge ist ein Juwel und ein unfassbares Kraftpaket. Das war bereits sein achter Saisontreffer“, freute sich Heides Ligaobmann Hinnes Nissen über die Leistungsexplosion bei Soumah nach der Winterpause.
Rave mit Traumpass auf Weidemann zum 2:2
Todesfelde warf nun alles nach vorne und erzwang den verdienten Ausgleich. Wiederum war es der abgezockte Christian Rave, der diesmal mit viel Gefühl einen langen Ball auf den enteilten Til Weidemann (82.) schlug. Dieser umkurvte zunächst Schultz und traf dann zum gerechten 2:2.
„Todesfelde war heute deutlich stärker als beim Hinspiel. Heute bin ich zwiegespalten. Der Punkt ist natürlich super. Ich hätte mich aber gefreut, wenn wir sie einmal richtig geärgert hätten“, sagte Heides Fußballobmann Hannes Nissen.
Für Tofe steht bereits am kommenden Mittwoch um 19:00 die Auswärtspartie bei Aufsteiger MTSV Hohenwestedt auf dem Programm. Der Heider SV ist unter der Woche nicht gefordert und trifft am Samstag um 14:00 auf den TSV Bordesholm. Marvin Ehlert wird dann wegen seiner fünften gelben Karte ebenso fehlen wie Helge Kröger, der nach einem Laufduell mit Kliti mit einer Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden musste. Dafür kehrt Jacob Steffensen nach überstandener Grippe wieder zurück.
Stimmen der Trainer
„Unabhängig von den Ergebnissen der anderen Mannschaften kann ich mit dem Unentschieden gut leben. Mit den vier Punkten aus den beiden Spielen gegen Heide sind wir gut bedient“, war Tofe-Trainer Björn Sörensen mit der Punkteteilung durchaus einverstanden. Was dem Übungsleiter mit Heider Vergangenheit jedoch nicht gefiel, war die mangelnde Intensität. „Da geht es auch darum, wie ich einen Gegner anlaufe und wie ich mich beim Pressing verhalte“, ging Sörensen ins Detail.
Ein weiterer Baustein war aus Sicht von Sörensen die fehlende Effektivität vor dem Tor. „Wir erspielen uns eine Vielzahl von Chancen, nutzen sie aber nicht. In der Hinrunde hätten wir diese Spiele noch klar zu unseren Gunsten entschieden. Unser Ertrag muss besser werden“, fordert Sörensen in der Endphase der Saison mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.
HSV-Trainer Markus Wichmann zufrieden
„Das war aus meiner Sicht ein verdientes Unentschieden. Todesfelde hatte die größeren Möglichkeiten. Die ersten zehn Minuten waren wir etwas zu ängstlich und passiv. Das haben wir dann aber abgestellt und schön aufgedreht“, freute sich Heides Trainer Markus Wichmann über den Punktgewinn beim Tabellenführer. Mit Daouda Soumah wird ein Spieler, der in der Vorrunde kaum eine Rolle spielte, immer mehr zum Überflieger. „Was der läuferisch so abstrampelt, ist schon beachtlich, und auch für die Defensivarbeit ist er sich nicht zu schade“, lobt Wichmann bei seinem Neuzugang vom Husumer SV nicht nur dessen offensive Qualitäten.
Statistik
SV Todesfelde: Landvoigt – Soares (72. Achtenberg), Rave, Schulz, Meseberg – Klüver (80. Drawz) – Weidemann, Sirmais (80. Gelbrecht), Kliti – Liebert, Möller (64. Stehnck).
Trainer: Björn Sörensen.
Heider SV: Schultz – Busch, Storb, Kröger (75. Matthiesen), Jebens – Marvin Ehlert, Soumah, Gieseler, Guth – Wolf (88. Jeßat), Burmeister (80. Reimers).
Trainer: Markus Wichmann.
Schiedsrichter: Hauke Moje (Osterrönfelder TSV).
Assistenten: Maik Tams und Gerrit Steinmetz.
Zuschauer: 300 im Joda-Sportpark in Todesfelde.
Tore: 1:0 Morten Liebert (18.), 1:1 Daouda Soumah (39.), 1:2 Daouda Soumah (62.), 2:2 Til Weidemann (82.).