Trainer Matthias Liebal (re., VfB Kiel). Links Physio Marc Hartung. © 2022 Ismail Yesilyurt
Wie am Wochenende zu erfahren war, trennen sich im Sommer die Wege von Aufstiegs-Trainer Matthias Liebal und dem Verbandsligisten VfB Kiel.
Das kommt insofern überraschend, als Liebal in den vergangenen drei Jahren äußerst erfolgreich beim Waldwiesenklub tätig war. Mit Unterstützung insbesondere von Ligamanager Herbert Ulrich entwickelte sich der VfB sportlich immer weiter.
Mission erfüllt
Nach den Gründen befragt, äußerte sich Liebal dahingehend, dass sich nach so langer Zeit auf allen Seiten gewisse Abnutzungs- und nicht unbedingt leistungsfördernde Gewöhnungserscheinungen eingeschlichen haben. „Der Auftrag ist erfüllt. Ich hatte hier tolle drei Jahre. Aber jetzt ist Zeit für etwas Neues auf beiden Seiten. Wir gehen nicht im Guten, sondern im sehr Guten auseinander“, so Liebal, der im Sommer mit dem Team den beim Amtsantritt avisierten Sprung in die Verbandsliga geschafft hat.
Kein gemeinsamer Nenner auf dem Zukunftsweg
Man kann als Beobachter der Entwicklung bei den Landeshauptstädtern davon ausgehen, dass „in den sehr konstruktiven und offenen Gesprächen mit Obmann und Vorstand“, so Liebal, eine gewisse Uneinigkeit über den zukünftigen Weg des Kieler deutlich wurde. Der Coach des Tabellenneunten der Verbandsliga Ost wollte, so war aus Gesprächen in der Vergangenheit immer wieder herauszuhören, die sportliche Entwicklung noch weiter voranbringen. Dafür allerdings hätte die Mannschaft noch schneller umgebaut und sportlich verbessert werden müssen.
VfB-Erfolg ohne monetäre Zuwendungen
Matthias Liebal, der lange Eidertals U 19 und die Ligamannschaft trainierte, äußerte sich schon direkt nach dem VfB-Aufstieg erfrischend realistisch: „Wir dürfen uns nichts vormachen. Wunschspieler, die ich seit ihrer Jugend kenne und in höheren Ligen erfolgreich sind und teils erhebliche finanzielle Zuwendungen bekommen, tauschen das nicht gegen die tolle Waldwiesen-Kameradschaft mit alten Kumpels ein. Insofern sind unsere weiteren sportlichen Entwicklungsmöglichkeiten doch beschränkt. Schließlich bekommt bei uns kein Spieler irgendeine Zuwendung.“