Luca Groth rettet Bordesholm mit Glück und Geschick Punkt beim PSV

von Olaf Wegerich

Timo Barendt (li., PSV), gegen Jan Noetzelmann (Bordesholm), erzielte beide Treffer der Polizisten. Quelle: Olaf Wegerich


PSV Neumünster – TSV Bordesholm 2:2 (2:1)

Am 10. Spieltag der Flens-Oberliga trennten sich der PSV Neumünster und der TSV Bordesholm in einem insbesondere in der ersten Hälfte auf hohem Niveau stehenden Spiel 2:2 (1:1). Die wenigen Zuschauer auf dem gut bespielbaren Rasen auf dem PSV-Sportplatz an der Stettiner Straße erlebten von Anbeginn stark aufspielende Gastgeber die technische Finessen zeigten und mit ihrem attraktiven Hochgeschwindigkeitsfußball sofort das Heil in der Offensive suchten und die Bordesholmer dabei mächtig unter Druck setzten.

Doch die hoch motivierten Gäste, die endlich ihren Negativtrend beenden wollten, hielten dagegen und versuchten, ihrerseits mit schnellen Angriffen für Entlastung zu sorgen. Was allerdings nur sehr selten gelang. Nach der Rückkehr von Anführer Jan-Niclas Bräunling, der zuletzt privat verhindert war und fehlte, war die Stabilität und Ordnung in der Bordesholmer Hintermannschaft diesmal stark verbessert.

Zudem unterliefen den Gästen, die in der Tabelle weit unter Wert im unteren Tableau angesiedelt sind, diesmal keine individuellen Fehler, die zu Gegentoren führten. Dennoch gelang es den schnellen Angreifern vom PSV immer wieder, mit Flankenläufen und guten Hereingaben für Gefahr vor dem Gästetor zu sorgen. Vieles bekam der TSV weg verteidigt, doch mit Glück und Geschick und einem mehrfach sehr aufmerksamen Torhüter Ronny Losereit stand lange die Null.

Nach einer halben Stunde nahm das Spiel richtig Fahrt auf und der PSV kam im Minutentakt zu glasklaren Einschusschancen. Zunächst fanden Nils Drauschke und Marc Barck in Losereit ihren Meister. Kurz darauf setzte Til Küffner eine herrliche Direktabnahme knapp über das Tor. Als alle mit der inzwischen überfälligen Führung der Gastgeber rechneten, schlugen die Bordesholmer eiskalt zu.

Nach einer scharfen Hereingabe bei einem der wenigen Vorstöße der Gäste behinderten sich mehrere PSV-Spieler inklusive Torhüter Torben Franzenburg gegenseitig und fielen zu Boden. Der Ball landete beim völlig frei stehenden Boho-Torjäger Malte Lucht, der sich die Chance nicht nehmen ließ und zum 0:1 traf. Doch die Gastgeber, die bis dato Chancenwucher betrieben, hatten die passende Antwort parat und konnten die Partie durch die beiden Treffer von ihrem Torjäger Timo Bahrendt kurz vor dem Pausentee und unmittelbar danach komplett drehen und mit 2:1 in Führung gehen.

Danach verflachte die Partie zunächst etwas und die Gastgeber, die nun nicht mehr so konsequent nach vorne spielten, verwalteten ihren Vorsprung. Doch Bordesholm glaubte weiter an sich und schaffte durch Luca Groth (66.) tatsächlich noch den nicht unverdienten Ausgleich.

Luca Groth traf zum Ausgleich für Bordesholm. Quelle: Olaf Wegerich
Luca Groth traf zum Ausgleich für Bordesholm. Quelle: Olaf Wegerich

Zudem hatte Boho durch einen herrlichen getretenen Freistoß von Maximilian Musci (68.), den Torhüter Torben Franzenburg spektakulär aus dem linken Torwinkel fischte, noch eine glasklare Chance. Doch das wäre des Guten zu viel gewesen, wenn auch dieser Ball gesessen hätte.

Der PSV ließ es in der Schlussphase häufig an Präzision vermissen und spielte nicht mehr mit der Konsequenz wie vor der Pause, als die Gäste eine echte Leidensphase zu überstehen hatten. Kurz vor Spielende hatten die Gastgeber dann doch noch ihre finale Chance den Dreier einzutüten als der Ex-Bordesholmer Mika Jöhnck zum Freistoß an der Strafraumgrenze antrat.

Was den verletzten Gästespieler Tilman Stegner zu der Aussage verleitete: „Mika hat in Bordesholm nicht ein Tor mit einem Freistoß gemacht. Wenn der jetzt trifft dreh ich hier durch.“ Doch so weit kam es nicht. Der gut getretene Freistoß senkte sich knapp über das Torgebälk und Erleichterung war angesagt. Kurz danach pfiff der gute Schiedsrichter Christopher Horn die Partie ab und Bordesholm durfte sich über einen Auswärtspunkt bei einem Topteam freuen.

Stimmen zum Spiel

Florian Rammer (Trainer TSV Bordesholm): Wir hatten uns vorgenommen hier zu gewinnen. Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir hatten viele gute Tiefenläufe und diesmal auch die Räume gut besetzt. Damit haben wir versucht, es dem PSV schwer zu machen. Ich habe bei uns viele gute Aktionen im zweiten Drittel gesehen. Die Gegentore sind zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt gefallen, trotzdem hatten wir eine Antwort parat. Daher bin ich mit dem Punkt zufrieden.

Spielführer Fyn Claasen (PSV Neumünster): Nach der unglücklichen Niederlage in Heide, wo wir in der zweiten Hälfte so viele Chance ausgelassen haben, wollten wir heute unbedingt gewinnen. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir hatten so viele Chancen im ersten Durchgang und hätten schon vorher ein Tor machen müssen. Bei der Bordesholmer Führung haben wir nicht gut gestanden, aber die haben das auch clever ausgenutzt. Das Ergebnis ist für uns schon ein bisschen ernüchternd.

PSV Neumünster: Franzenburg – Huber, Drauschke, Petersen, Zarpe – Sachse, Jöhnk, Claasen, Küffner (68. von der Mehden)– Barck (80. Lüth), Barendt.
Trainer: Marco Frauenstein.

TSV Bordesholm: Losereit – Alexander Meyerfeldt, Bräunling (76. Weltrowski), Noetzelmann (63. Scherbath), Musci – Ostermann, Spohn, Groth – Aaron Meyerfeldt, Lucht (89. Gerst), Bandholt.
Trainer: Florian Rammer.

Schiedsrichter: Christopher Horn (Lunden).
Assistenten: Steffen Brandt, Malte Voß.

Tore: 0:1 Malte Lucht (33.), 1:1 Timo Bahrendt (45.), 2:1 Timo Bahrendt (46.), 2:2 Luca Groth (66.).

Zuschauer: 145.

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