Bösdorfs Linksverteidigerin Lina Lange (re.) hatte gegen Kilias Außenstürmerin Luna Kandel einen schweren Stand, löste ihre Aufgabe aber gut. Quelle: Hanna Beuck
SV Fortuna Bösdorf – FC Kilia Kiel 3:1 (3:1)
Zweites Spiel. Zweiter Sieg. Der SV Fortuna Bösdorf landet gegen den FC Kilia Kiel einen 3:1-Erfolg, der aufgrund der leidenschaftlichen Performance verdient ist. Während Bösdorf von einem gelungenen Saisonstart in der Landesliga Holstein sprechen darf, sind die Kilianer enttäuscht. Die Kieler hatten sich mehr ausgerechnet.
„Meine Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht, allerdings mit einigen Fehlern, die Bösdorf sofort ausgenutzt hat. Bei den Standards standen wir zu weit weg vom Gegner“, meinte Kilias Trainer Niklas Unmack, dessen Team die reifere Spielanlage besaß. Kiels Melissa Ceri versuchte nicht nur ihre Mitspielerinnen in Position zu bringen. Die Spielmacherin suchte auch den Abschluss, verfehlte aber mit einem 16-Meter-Schuss nur knapp das Tor (6.).
Bösdorf hingegen bewies eine hundertprozentige Effizienz und nutzte die beiden ersten Chancen. Zunächst traf Johanna Lange mit einem 25-Meter-Freistoß ins lange Eck (1:0, 14.).
Dann erhöhte die pfeilschnelle Lina Beuck mit einem tollen Schuss auf 2:0 (15.). Kilia ließ sich nicht beirren, und erwiderte mit zwei guten Möglichkeiten durch Hilke Kruse (20.) und Nora Labisch (22.). Endstation war aber die starke Fortuna-Torfrau Jessica Wann. Die „Fußball-Rentnerin“, die wegen Personalnot einspringen musste, bestritt nach sechs Jahren wieder ein Spiel und war alles andere als ein Notnagel.
In der 30. Minute hatte Bösdorf seine dritte Chance und traf erneut. Einen von Johanna Lange getretenen Eckball köpfte Arlinda Lahi zum 3:0 ein (26.). Ein beruhigender Vorsprung für Fortuna, doch die Partie war noch lange nicht entschieden. Der FC Kilia rief sein spielerisches Potential ab und leitete meist über die rechte Seite seine Angriffe ein. Über die linke Seite und gegen Bösdorfs bärenstarke Hanna Jenzen, die praktisch jeden Zweikampf gewann, war hingegen kein Durchkommen. Für das Kieler Tor musste allerdings ein Freistoß herhalten. Sarah Thode, Kiels brandgefährliche Mittelstürmerin, war mit einem Freistoßtor aus 17 Meter erfolgreich (30.). Die einzige Situation, in der Torhüterin Wann machtlos war.
Nach dem Wechsel entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Sarah Thode scheiterte entweder an Fortunas Torfrau Jessica Wann (53., 63.) oder zielte daneben (85.). Bösdorf war immer durch Konter gefährlich. Doch Pia Trostmann (60.) und Johanna Lange (72.) vergaben ebenso wie Hanna Jenzen (78.) und Lina Beuck (80.). Gegen Ende der Partie kam Kilia noch einmal mächtig auf, schlug aber aus den guten Möglichkeiten kein Kapital.
„Wir können auf das Spiel aufbauen. Hätten wir unsere Chancen genutzt, wären wir wohl mindestens mit einem Punkt nach Hause gefahren“, meinte Unmack, während Bösdorf-Trainer Roy Meinhard entgegnete: „Wir hatten sicher etwas Glück bei den Toren. Aber die sind zum richtigen Zeitpunkt gefallen. Die Mädels haben alle taktischen Anweisungen sehr gut umgesetzt und toll gekämpft. Der Sieg ist gerade wegen dem hohen Einsatz und den Willen, den jede Spielerin gezeigt hat, verdient.
SV Fortuna Bösdorf: Wann – Jenzen, Weiß, L. Lange – Melzer, Zessin – J. Tegge (59. Trostmann), Lange, Lahi, Beuck – Tietz.
Trainer: Roy Meinhard.
FC Kilia Kiel: Maass – Arend, Sell, Appel, Kruse – Hoffmann (46. Rohr), Ceri (46. Vauth (79. Spencer)), Feldhoff – Kandel, Thode, Labisch.
Trainer: Niklas Unmack.
Schiedsrichter: Ralf Kupka (SV Bokhorst).
Zuschauer: 60.
Tore: 1:0 J. Lange (14.), 2:0 L. Beuck (15.), 3:0 Lahi (26.), 3:1 Thode (30.).