Kreispokal zwischen Barkelsby und Audorf mit Wahnsinns-Ende

von Olaf Wegerich

Victory – Vineta-Coach Adrian Königsmann hat so ein unglaubliches Finish bisher nicht erlebt in einem Spiel. © 2025 Tina Grage/instagram:tinagrafiert


Der TSV Vineta Audorf hat das Viertelfinale im Kreispokal erreicht. Nachdem es nach der regulären Spielzeit beim Ligakontrahenten Barkelsbyer SV noch 4:4 (1:2) gestanden hatte, musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Hier hatte der TSV Vineta Audorf das bessere Ende für sich und siegte mit 4:2. Doch das hochdramatische Pokalspiel hat noch eine Vorgeschichte.

Spielverlegung kurz vor dem Anpfiff

Das ursprünglich auf dem Sportplatz der Gudewerdt-Gemeinschaftsschule in Eckernförde angesetzte Kreispokalspiel musste kurzerhand nach Barkelsby verlegt werden. Beide Mannschaften hatten sich bereits umgezogen und mit dem Aufwärmen begonnen, als Schiedsrichter Gerrit Steinmetz vom Osterrönfelder TSV nach Rücksprache mit dem Kreisschiedsrichterausschuss die Entscheidung traf, das Spiel nicht anzupfeifen. Die Begründung, die Steinmetz dafür lieferte, war die deutlich unterschiedliche Höhe der beiden Tore.

Traumstart für die Gäste

In Barkelsby angekommen, wurde dann sogar fünf Minuten früher begonnen. Die Gäste aus Audorf kamen deutlich besser ins Spiel und erwischten einen perfekten Start. Eine scharfe Hereingabe von Moritz Kortz verwandelte Nico Reimers (8.) zum Führungstreffer für die Mannschaft von Trainer Adrian Königsmann. Mit dem erzwungenen Eigentor durch Felix Beerbaum (25.) konnte Vineta noch einen zweiten Treffer nachlegen. Noch vor der Pause erzielten die Gastgeber durch Mathis Ehrens (41.) den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer.

Großartiger Kampf der Audorfer - wie hier von Marcel Czaja (in Schwarz) gegen Julian Lewin (Todenbüttel). Archivfoto © 2025 Tina Grage-instagram-tinagrafiert
Großartiger Kampf der Audorfer – wie hier von Marcel Czaja (in Schwarz) gegen Julian Lewin (Todenbüttel). Archivfoto © 2025 Tina Grage/instagram:tinagrafiert

Barkelsby dreht auf

„Unsere junge Mannschaft wollte weiter Fußball spielen und nicht das Ergebnis verwalten. Wir nehmen uns in der Pause vor, clever zu spielen und kompakt zu stehen. Aber das gelingt uns nicht gut“, sagte der Audorfer Fußballobmann Kim Delfs. Immerhin sieben Spieler, die im letzten Jahr noch zum Stamm der Mannschaft gehörten, sind nicht mehr dabei.

Nach dem Seitenwechsel gaben die Barkelsbyer ihre bis dahin abwartende Spielweise komplett auf und glichen durch Tjark Carstensen (55.) zum 2:2 aus. Vinetas guter Torhüter Bela Jahnke konnte zuvor noch einen Kopfball der Gastgeber mit einer Klasseparade abwehren, war aber gegen den Nachschuss von Carstensen chancenlos.

Vineta kämpft sich zurück

Bei einem Konter hatte der eingewechselte Luca Schwark aus Nahdistanz die Riesenchance, seine Mannschaft erneut in Führung zu bringen, traf aber nur den Außenpfosten.

Durch Tim Tepass (79.) und Hans Wilhelm Stöterau (90.) zogen die Gastgeber auf 4:2 davon und schienen kurz vor Spielende wie die sicheren Sieger.

Doch Vineta gab sich noch nicht geschlagen und verkürzte in der Nachspielzeit durch Luca Schwark (90.+2) aus dem Gewühl heraus auf 3:4. Mit der letzten Aktion des Spiels gelang den Gästen durch Berkay Pinar (90.+3) nach einem langen Ball von Kevin Wardin der 4:4-Ausgleich.

Berkay Pinar (Vineta Audorf) hat gleich zwei Glücksstädter Anhänger. © 2025 Tina Grage/instagram: tinagrafiert
Berkay Pinar (li., Vineta Audorf) macht das unglaubliche wahr mit dem 4:4. Archivfoto © 2025 Tina Grage/instagram:tinagrafiert

Entscheidung im Elfmeterschießen

Im Elfmeterschießen setzte Kevin Wardin von Audorf seinen Versuch neben das Tor. Die Barkelsbyer scheiterten mit ihrem ersten Elfmeter an Bela Jahnke und vergaben auch ihren zweiten Versuch, der über das Tor ging. Da die weiteren vier Audorfer Schützen Schwark, Goos, Ströh und Lorenz allesamt trafen, durften am Ende die Gäste ausgiebig jubeln.

Stimmen zum Spiel

„Das war ein sehr positives Erlebnis für uns. Andere Mannschaften fallen auseinander oder zerfleischen sich. Wir geben nie auf und haben eine gute Kameradschaft. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch in der Liga punkten. Wir würden uns im Viertelfinale über ein Heimspiel freuen, aber auch gerne bei unseren Freunden von der SG Felde/Bredenbeck antreten, wenn sie den Sprung in die nächste Runde schaffen sollten“, sagte Fußballobmann Kim Delfs von Vineta Audorf.

„Das war wohl das verrückteste Spiel, das ich seit Jahrzehnten erlebt habe. In der zweiten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gemacht und den Faden verloren. In zwanzig Jahren Trainertätigkeit habe ich so etwas noch nie erlebt. Aber wir sind erst geschlagen, wenn das Spiel wirklich vorbei ist“, sagte Gästetrainer Adrian Königsmann.

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